Macabros - 005) Die Schreckensgöttin

  • Nach eins folgt nicht zwei sondern fünf. Verfechter der mathematischen Logik mögen hier zwar widersprechen, doch bei der Macabros-Neuauflage von Hörspiele-Welt ist dies einfach so. Rechtliche Schwierigkeiten führten dazu, dass man die Episoden zwei bis vier erst später veröffentlichen kann und die fünfte Folge der Reihe mit dem Titel "Die Schreckensgöttin" vorgezogen hat. Für Kenner der Serie sicherlich weniger ein Problem, aber alle, die zum ersten Mal mit Macabros in Berührung kommen, könnten bisweilen schon ins Stutzen geraten, auch wenn man dies mit einer kurzen Übersicht der Geschehnisse der dazwischenliegenden Episoden im Inlay abzumildern versucht hat.


    Höllenhunde hetzen hinter Edgar Laughton her. Der Mann, der über 30 Jahre verschwunden war und nun urplötzlich wieder aufgetaucht ist, erregt die Neugier Björn Hellmarks. Als er beim Haus von Laughton angelangt, entdeckt er, dass dieser vor etwas zu flüchten scheint. Mithilfe von Macabros, dem Astralkörper, der sich rein aus dem geistigen Willen formen lässt, gelingt es Hellmarck den Mann zu retten. Mittels einer Tiefenhypnose findet sich eine Spur zum Haus von Betty Roughly - geradewegs zur Schreckensgöttin...


    Statt zweier CDs beim "Monstermacher", gibt es diesmal nur eine. Ob man damit ein massives Problem der Pilotfolge, nämlich zahlreich vorhandene Längen innerhalb des Geschehens, in den Griff bekommen konnte?
    Ich hätte mir nicht vorstellen wollen, was für ein Desaster dieses Abenteuer geworden wäre, wenn man tatsächlich zwei CDs gefüllt hätte. Aber auch so kann man nicht unbedingt davon sprechen, dass "Die Schreckensgöttin" ein kurzweiliges Hörspiel geworden ist. Bereits die Szene Alltag zeigt, dass man noch viel zu sehr auf belangloses drumherum setzt, was zum einen den Schwung aus der Handlung nimmt und zum zweiten keine allzugroße Relevanz für das Geschehen hat. Ein weiterer Track der deutlich zu lang ausgefallen ist, nennt sich "Im Zirkus". In diesem lernt man den großen Rani Mahay kennen. Schön und gut, aber wirkliche Spannung wird in dieser Passage leider überhaupt nicht erzeugt.


    Stichwort "Rani Mahay". Besetzt wird diese Rolle mit niemand geringerem als Konrad Halver. Eigentlich ein Glücksgriff, oder doch nicht? Ohne Frage, Konrad Halver hat eine tolle Stimme und ist ein phantastischer Sprecher, aber man stelle sich einen gigantischen indischen Koloss und Raubtierbändiger mit einer älteren, fast schon ein wenig brüchig klingenden Stimme vor. Beim besten Willen, aber das passt überhaupt nicht.
    An dieser Stelle möchte ich auch direkt ein weiteres großes Problem ansprechen, dass Konrad Halver betrifft. Nicht ihn selbst, sondern die Art und Weise, wie er in diesem Hörspiel eingesetzt wird. Man mag es verstehen, dass man einem bekannten Sprecher mehrere Rollen zuweist, aber bei einer so markanten Stimme wie der von Halver kann das eigentlich nur schief gehen, zumal wenn diese beiden Rollen auch noch zwei der wichtigsten überhaupt sind - zumindest in dieser Folge.
    Das Ganze wirkt nicht nur amateurhaft, sondern ist regelrecht ärgerlich. Damit macht man leider schon einiges kaputt. Und dabei sind wir gerade einmal am Anfang der Sprecherliste angekommen.


    Zurück zur Story. Diese bietet im Grunde schon ein paar recht interessante Moment und bisweilen sogar Spannung. Leider viel zu selten. Wo die damalige Bearbeitung des Stoffes seitens Europa etwas zu gestrafft ausgefallen ist, lässt man sich hier wiederum zu viel Zeit, um die Geschichte zu erzählen. Das Geschehen plätschert fast ein wenig lustlos vor sich dahin, unterbrochen von immer mal wieder vorhanden Actionakzenten. Zieht man als Vergleich einmal die Hypnose-Szene heran und vergleicht die beiden Bearbeitungen von Europa und Hörspiele-Welt, so merkt man deutlich, dass hier ein wenig das Pfeffer in der Suppe fehlt. Alles in allem hat man aus den Fehlern des Erstlings nicht genug gelernt und so kann auch diesmal die Drehbuchbearbeitung nur bedingt überzeugen. Begeistern leider nicht.


    Nach wie vor hält man an Simon Gosejohann als Björn Hellmark respektive Macabros fest. In meinen Augen konnte er sich sogar ein klein wenig verbessern. Aber bei weitem nicht genug, um von einer durchgehend guten Leistung sprechen zu können. In den kürzeren Spielszenen wirkt er eigentlich ganz okay (von einige Ausnahmen abgesehen), dagegen merkt man gerade bei den Erzählerparts aus der Ich-Perspektive doch deutlich, dass er Probleme hat das ganze zu stemmen. Vieles wirkt da einfach nur trocken und hölzern. Da muss einfach noch deutlich mehr kommen.
    Als Erzähler führt ansonsten Hans-Jörg Karrenbrock durch das Geschehen. Keine Offenbarung, aber hörbar. Recht zufrieden sein kann man mit der Leistung von Nandini Mitra, welche Björns Freundin Carminia spielt. Überzeugen konnte mich auch Edda Fischer als Schreckensgöttin. Ansonsten ist der Sprechercast doch ziemlich blass und bietet keine Highlights.


    Die Musik konnte mich wenig mitreißen und begeistern. Schlecht sind die Klänge zwar nicht, aber um die Spannungsmomente zu unterstützen wünscht man sich hier doch einen etwas zielgerichteren Einsatz. Etwas dünn erscheint mir die Produktion auch hinsichtlich der Effekte. Mit der Europa-Serie kann man da zwar durchaus mithalten, aber im Vergleich zu dem, was andere auf die Beine stellen (und das muss keineswegs immer nur Krach-Bumm sein), ist das gebotene doch etwas schwach auf der Brust.
    Insgesamt geht dieser Bereich aber noch als okay in die Gesamtwertung ein.


    Die Aufmachung kann sich erneut sehen lassen. Die limitierte Digi-Pack-Auflage wartet mit einigem Informationsmaterial im Inlay auf. So findet man unter anderem Details zur Serie an sich oder den wichtigsten Personen. Das kann sich ohne Frage sehen lassen. Und ich hoffe nach wie vor, dass man auch bei den weiteren Folgen eine solche Auflage verfügbar macht.


    Fazit: Die Schreckensgöttin kann letztlich genausowenig überzeugen wie der Monstermacher. Obgleich man die Spielzeit sogar massiv reduziert hat, ist die Bearbeitung noch immer viel zu zäh und lässt kaum Spannung aufkommen. Die Sprecher lassen einen auch nicht gerade in Jubelstürme ausbrechen. Simon Gosejohann wirkt nach wie vor hölzern und blass. Zudem ist gerade die Besetzung von Konrad Halver absolut missglückt. Allenfalls eine ausreichende Leistung.

  • „Und es steht geschrieben, Macabros wird kommen, ein Sohn unseres Volkes, denn in seinen Adern wird fliessen das Blut Xantilons. Er wird nach dem Schwert des toten Gottes greifen, es herausnehmen und in seiner Hand halten, als wäre es für ihn geschmiedet. In diesem Augenblick wird die grosse Schlacht eröffnet sein. Die zweite Runde des Kampfes zwischen den weissen und den schwarzen Priestern beginnt. Die Hölle wird ihre Helfershelfer und Dämonen ausschicken, um ihn zu vernichten. Und im Endkampf wird sich zeigen, wer die Welt Marlos in Besitz nehmen wird.“


    Macabros (5) – Die Schreckensgöttin
    Hörspiele Welt
    Länge: ca. 77 Minuten


    Klappentext:


    Mitten auf dem Trafalgar Square in London, am helllichten Tage, wird ein Mann von einem Hund mit einem menschlichen Totenschädel angefallen und so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus muß.
    Als dieser Höllenhund nur einen Tag später den Kunstmaler Edgar Laughton angreift ist Björn Hellmark gerade noch rechtzeitig zur Stelle. Er kann die Bestie töten, doch wo liegt die Verbindung zwischen diesem ungewöhnlichen Ereignis und dem noch viel unglaublicheren Verschwinden des Künstlers, der dreißig Jahre weg gewesen war, und dann plötzlich, ohne jede Erinnerung an diese Zeit wieder aufgetaucht ist? Björn forscht nach und stolpert kopfüber in die Welt der Schreckensgöttin.


    Meinung/Kritik:


    Cover/Titel/Klappentext:
    Das Cover geht absolut in Ordnung und auch Titel und Klappentext passen zum Hörspiel und versprechen Spannung.


    Sprecher:
    Die Sprecher sind für mich der „kasus knaksus“ in diesem Hörspiel. Ich gehörte zu denjenigen, die gesagt haben, dass Simon Gosejohann sich an die Rolle gewöhnen muss und der zweite Teil bestimmt Besserung bringen wird. Leider muss ich sagen, dass er mir absolut nicht gefällt. Er mag bestimmt Talent für andere Rollen haben aber in dieser Rolle des Actionheldens Macabros bzw. Björn ist er einfach die absolut falsche Besetzung. Die Szenen, in denen er verzweifelt versucht „cool“ zu wirken, kann man getrost als „Griff ins Klo“ bezeichnen, da es einfach nur lächerlich klingt. Sorry Herr Gosejohann aber das ist ne klare sechs.
    Das nächste absolute Ärgernis ist Konrad Halver. Nein…natürlich nicht er selbst. Jeder Hörer weiß, dass er eine absolut klasse Stimme hat. Aber dafür, die Rolle des Rani Mahay mit ihm zu besetzen, gibt es keine Entschuldigungen. Jeder wird vom „Koloss von Butan“ wohl ähnliche Vorstellungen haben wie ich und das ist absolut nicht diese Stimme. Seine zweite Rolle als Edgar Laughton geht in Ordnung.
    Viel (zu viel) des Hörspiels wird durch Hans-Jörg Karrenbock als Erzähler getragen. Er bietet eine mittelprächtige Leistung, die noch durchgeht. Ein wenig mehr Feuer würde ich mir bei so viel Erzähltext wünschen. Dies gerade in den actionreicheren Szenen.
    Nandini Mitra als Carminia Brado, Helmut Krauss als Al Nafur und Edda Fischer als Schreckensgöttin gehen ebenfalls in Ordnung.
    Großartig loben kann ich leider niemanden.


    Story/Inhalt:
    In London wird ein Mann von einem Hund mit Totenschädel angegriffen und schwer verletzt. Aufgrund eines Hinweises durch Al Nafur begibt sich Björn nach London, um das Geheimnis von Edgar Laughton zu lüften, der nach dreißig Jahren ohne Erinnerung an diese Zeit wieder aufgetaucht ist. Diese rettet er vor einem Höllenhund. In Hypnose erfährt Björn von ihm die Adresse und den Namen der Person, der er als letztes begegnet ist. Es handelt sich um Betty Roughly, zu der Björn sich begibt. Von ihrem Schlafzimmer aus gelangt Björn in die Welt der Schreckensgöttin. Gibt es eine Rückkehr? Und wer ist der Tigerdompteur, den Björns Freundin Carminia kennenlernt?


    Fazit:
    Auf Folge 1 folgt Folge 5 dies hat aber lediglich rechtliche Gründe. Die Hörer die Macabros kennen werden keine Probleme haben, direkt ins Geschehen einzutauchen. Für alle anderen Hörer bietet das Inlay eine kurze Erzählung der wichtigsten Inhalte aus Folge 1 bis 4. ein netter Service.
    77 Minuten sind für ein Hörspiel eine lange Zeit. Im Gegensatz zu anderen stört mich diese Laufzeit hier aber nicht wirklich. Gut, das Geschehen im Zirkus in Genf zum Beispiel könnte gekürzt werden. Aber dennoch finde ich dieses „Kennen lernen“ von Rani Mahay eine nette Zugabe. Insgesamt bietet dieser Inhalt auch den Stoff für diese Zeit. Leider muss ich auch hier wieder Kritik loswerden. Zeitweise wirkt es wie eine Lesung. Die Erzählpassagen sind viel zu lang und irgendwie will keine rechte Spannung auftreten. Alles wirkt leider zusammengeschustert. Auf eine Erzählpassage folgt eine Actionszene und dann das alles von neuem. Die Handlung an sich verläuft recht flüssig und der Hörer weiß immer, um was es gerade geht. Die Musikstücke gehen ebenfalls in Ordnung und passen sich im Großen und Ganzen der Atmosphäre an. Kritik gibt es meinerseits hier für die „Schlacht“. Was dort an Sound und Musik verwand wurde, ist mir unerklärlich. Gerade hier erwarte ich doch, dass ich richtig was auf die Ohren bekomme. Aber leider war da nichts!!!
    Addiert man hierzu noch die schlechten Sprecherleistungen muss ich leider sagen, dass mich „Die Schreckensgöttin“ nicht überzeugen kann.

  • Edgar Laughton (Konrad Halver) taucht nach seinem urplötzlichen Verschwinden ebenfalls wieder schlagartig auf, doch es gibt da ein Problem, in der Zwischenzeit sind 30 Jahre vergangen! Wo war dieser Mann so lange und wieso taucht er jetzt wieder auf? Hat es etwas mit den schrecklichen Kreaturen zu tun, die mittlerweile London in Angst und Schrecken versetzen? Björn Hellmark alias Macabros (Simon Gosejohann) möchte diese Angelegenheit aufklären, denn wer könnte sonst dem Grauen Einhalt gebieten, wenn nicht er?


    - Meinung -


    Aus rechtlichen Gründen präsentiert Hörspiele-Welt nun direkt die fünfte Folge von Macabros, doch man muss sich keine Sorgen machen, dass es großartige Verständnisprobleme gibt, denn im Hörspiel an sich werden die Geschehnisse der vorherigen Folgen teilweise zusammengefasst und auch im Inlay bekommt man einen kurzen Abriss der vorangegangenen Episoden serviert. Das Hörspiel an sich baut auch nicht großartig auf den vorherigen Abenteuern Björn Hellmarks auf, der Hörer verpasst also nicht sonderlich viel. Was die nun abgelieferte Produktion betrifft, so hat man sich bei Hörspiele-Welt die Kritik an der vorherigen Folgen scheinbar rein gar nicht zu Herzen genommen. Sicher, man kann sagen, dass es ja nur noch eine CD ist und nun mehr "drive" in der Bearbeitung steckt, doch weit gefehlt. Auch diese Folge besticht wieder durch einen wunderbar zähen Fluss, der nahezu jede Spannung im Keim erstickt. Aus der Story an sich hätte man sicherlich etwas machen können, denn die ist gar nicht schlecht, aber bei einer derartigen Bearbeitung wird das nichts. Da wird die Spielzeit im Vergleich zum Erstling fast schon auf die Hälfte zusammengestrichen und das Ergebnis bleibt schwach. Das liegt nicht zuletzt am übermäßigen Erzählereinsatz und am Erzähler selbst, da greifen die Bereiche Bearbeitung und Sprecher ineinander und wenn man beides versemmelt, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Was bleibt also diesmal zu sagen? Weiter die Vorlagen zusammenstreichen, eine Stunde muss für derartige Stoffe reichen, vielleicht kommen dann endlich mal Spannung und Grusel auf.


    Natürlich hat man auch bei den Sprechern jede Form von Kritik souverän ignoriert, die selben Personen begehen die selben Fehler. Angeblich hat Simon Gosejohann ja ein Sprachtraining genossen, doch dann wären da die Fragen wann, wo und wie das geschehen sein soll. Er stümpert sich von Szene zu Szene und soll dabei wahnsinnig cool wirken, doch er wirkt einfach nur sehr laienhaft. Talent? Fehlanzeige! Hier geht es einfach nur um seinen medienwirksamen Namen, das ist auch alles. Zu oft wirkt sein Ton zu locker, zu aufgesetzt und er betont durchweg falsch. Da kann man schon mal vermuten, dass die Regie ihn aufgrund seines Promidaseins einfach nur durchgewunken hat und das ist genau der falsche Ansatz! Wer ist der nächste Totalausfall? Natürlich wieder Herr Karrenbrock, der nicht als Erzähler, sondern besser als Einschläfer im Inlay aufgeführt werden sollte. Doch das Problem liegt nicht alleine bei ihm, er schreibt sich seine Einsätze ja nicht selber ins Skript. Er macht einen schnarchigen Job und den auch noch zu oft, denn er redet und redet und redet und redet, hört er auch mal auf? Viel zu selten, das ist das Hauptproblem, seine Einsätze müssten einfach besser dosiert werden, vielleicht nimmt man sich die Kritik für die nächsten Folgen zu Herzen, es wird langsam mal Zeit! Das war es schon? Wahrlich nicht, denn dann gibt es da noch ein paar vermeidbare Fehler, denn da wären z.B. noch eine Doppelbesetzung. Das wäre ja alles gar nicht so schlimm, wenn es in dem Fall nicht so massiv auffallen würde, nämlich bei Konrad Halver. Er hat so eine markante Stimme, da kann er sie noch so sehr verstellen, man hört es deutlich heraus. Doch es wird noch besser, denn auch wenn er seine Arbeit als Edgar Laughton ganz solide meistert, ist er als Rani Mahay nicht nur zum zweiten Mal im Einsatz, nein, er ist auch gleich noch sowas von falsch besetzt, einfach unglaublich. Da wünscht man sich eine tiefe Stimme, die wie ein Donnerhall klingt, aber nicht Konrad Halver in dieser Rolle. Gibt es auch positive Meldungen? Bedingt, denn wenige der hier vertretenen Sprecher und Sprecherinnen rufen wirklich ihr Pensum ab. Fabian Harloff überrascht mich positiv, hier klingt er ganz ordentlich, Olaf Pessler kommt als Dr. Shaker gut rüber, Gisela Trowe und Edda Fischer überzeugen, Helmut Krauss hat einen netten, kleinen Auftritt als Al Nafuur und Nandini Mitra geht als Carminia Brado in Ordnung. In den weiteren, kleinen Nebenrollen gibt es durchschnittliche bis gute Performances, doch unterm Strich gibt es weiterhin in allen Bereichen mehr als genug Luft nach oben. Da muss sich was tun!


    Musikalisch kann die Produktion punkten, wenigstens etwas. Die hier eingesetzten Stücke verschiedener Musiker (u.a. Tom Steinbrecher) gehen in Ordnung, sie schaffen es die richtige Atmosphäre zu erzeugen, auch wenn sie nicht selten recht trashig wirken, aber das passt halt auch zu dieser Serie. in der Hinsicht gibt es wenig zu verbessern, diesen Weg sollte man auch weiterhin gehen. Die Geräusche und Effekte überzeugen ebenfalls, aber das ist selten ein Problembereich, egal wie groß oder klein ein Label ist.


    Wenig wurde verbessert, deshalb heimst Hörspiele-Welt auch diesmal wieder den Wahnsinn der Woche ein, auch wenn dieser von zweifelhaftem Ruhm sein dürfte. Es gibt zwar leichte Schritte nach vorne, doch die sind so minimal, dass sie kaum ins Gewicht fallen. Entweder will man sich in Zukunft ins Zeug legen oder man will es bei Hörspiele-Welt nicht, was ich manchmal glaube. Die groben, auffälligen Baustellen wurden nicht ausgemerzt, warum auch immer. Die Frage ist nun, in welche Richtung das Label mit dieser Serie im Jahr 2008 gehen wird? Weiterhin stramm in die falsche oder besinnen sich die Macher eines Besseren und machen eine Wendung um 180°? Die Zukunft wird es zeigen, doch bis dahin kann ich diese Serie nicht empfehlen, dafür ist diese Folge auch wieder zu schwach ausgefallen!

  • Die entscheidende Frage bei dieser Serie ist ja, ob man sich hier im Vergleich zur ersten Folge steigern konnte. Es gab ja einige Punkte, die von vielen kritisiert wurden und die sicherlich auch zum großen Teil hätten verbessert werden können. Ein Jahr ist vergangen, eigentlich Zeit genug, die Mängel zu beseitigen.
    Einige, das war klar, nahm man bewusst in Kauf. Simon Gohsejohann stand schon in der ersten Folge in der Kritik. Dass an ihm festgehalten wird, bringt Licht und Schatten. Natürlich verkauft sich der Name gut und tatsächlich würde ihn eigentlich seine lockere Art für die Rolle prädestinieren. Was aber letztlich für das Hörspiel zählt, ist seine Leistung als Sprecher. Die genügt leider einfach nicht den Ansprüchen, die man heute an ein solches Hörspiel stellt. Da wird einfach zuviel an Endungen verschluckt und zuwenig geschauspielert. Diesbezüglich konnte ich keinerlei Steigerung erkennen.


    In diesem Genre ist es ohnehin schwer, eine überzeugende Leistung zu erbringen, um aus dem Gros der Produkte hervorzustechen. Die Groschenheftromanvorlagen sind oftmals nicht wirklich qualitativ so gut, dass man mit der Geschichte allein den Hörer fesseln würde. Dies schafft auch die Schreckensgöttin nicht, deren Story nicht wirklich zum Innovativsten zählt, was der Markt hergibt und auch nicht wirklich "groß" genug ist, die Spieldauer von 77 Minuten angemessen zu füllen.


    Da muss schon eine entsprechende Umsetzung her, damit man dieses Manko halbwegs rausreißen kann. Aber leider hat man auch hier auch in diesem Punkt nicht wirklich überzeugen können. Es ist nicht nur Gohsejohann, der bei den Sprechern keine überzeugende Figur macht, auch in anderen Fällen hinkt man etwas hinterher. Konrad Halver, der als Rani Mahey agiert, ist hier leider eine schlechte Wahl gewesen. Da entschuldigt es auch leider nicht, dass er hier nur ersatzweise eingesprungen ist. Auch Hans-Jörg Karrenbrock hilft der Geschichte als Erzähler leider auch nicht wirklich. Sein Stil nimmt letztendlich der Geschichte einfach zu viel Tempo.


    Der Sound ist für das Genre und die heutigen Möglichkeiten betrachtet, einfach zu dünn geraten. Wenig Musik und Effekte, die eine passende Kulisse zu unterstützen oder gar aufzubauen wüssten. Da bleibt leider auch noch Luft nach oben.


    So sehr ich der Hörspiele-Welt es gegönnt hätte, die Scharte von Folge 1 auszuwetzen, so wenig ist es leider gelungen. Schade, zumindest eine kleine Steigerung wäre nötig gewesen, um die Hoffnung auf eine stetige Besserung zu erhalten. So, ist diese leider erstmal begraben.


    Meine Wertung: - -

  • Inhalt:
    Mitten auf dem Trafalgar Square in London, am hellichten Tage, wird ein Mann von einem Hund mit einem menschlichen Totenschädel angefallen und so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus muß. Als dieser Höllenhund nur einen Tag später den Kunstmaler Edgar Laughton angreift ist Björn Hellmark gerade noch rechtzeitig zur Stelle. Er kann die Bestie töten, doch wo liegt die Verbindung zwischen diesem ungewöhnlichen Ereignis und dem noch viel unglaublicheren Verschwinden des Künstlers, der dreißig Jahre weg gewesen war, und dann urplötzlich, ohne jede Erinnerung an diese Zeit wieder aufgetaucht ist? Björn forscht nach und stolpert kopfüber in die Welt der Schreckensgöttin.


    Story:
    Nach mehr als einen Jahr findet Macabros nun seine Fortsetzung und zwar mit der fünften Folge. Was für Verwirrung sorgt ist relativ leicht zu erklären: Die Rechte für die bereits vertonten Romane 2-4 liegen bis 2008 noch bei EUROPA bzw. SONY BMG und da man sich nicht einigen konnte, hat Hörspiele-Welt nun also erstmal „Die Schreckensgöttin“ vertont. Für das Verständnis der Folge stellt dies allerdings kein Problem dar, denn die Handlung bei der Serie ist nicht stark aufeinander aufbauend. Was mich zunächst stark erfreute, war die Spielzeit, denn Folge 5 kommt nur mit einer CD daher. Allerdings hat man diese dann auch direkt bis an den Rand des Möglichen voll gepackt und bietet 77 Minuten Hörspiel. Hörspiel? Diese Bezeichnung hat das Produkt über weite Strecken gar nicht verdient, denn was hier die Ohren des Hörers erreicht gleich doch eher einer inszenierten Lesung. Die Texte, die der Erzähler zu stemmen hat sind wirklich enorm und dies ist alles andere als positiv. Denn, was hier vorgetragen wird ist oftmals geradezu irrelevant für die eigentliche Handlung und dementsprechend nimmt es mächtig Tempo aus dem Hörspiel. Es dauert mehr als 40 Minuten, bis die Geschichte endlich mal ins Rollen kommt und auch dann kann man nicht grade jubeln, denn was die Vorlage inhaltlich hergibt, dass hätte man in Hörspielform völlig problemlos auf 30 Minuten zusammenkürzen können. Genau dies wäre nämlich die Aufgabe des Dialogbuch-Autors gewesen. Überflüssiges, was damals geschrieben wurde um die erforderliche Seitenzahl zu erreichen, kürzen oder stellenweise sogar komplett weglassen. Generell wäre es auch schön, wenn es mehr wirkliche Dialoge zu hören gäbe, denn meistens hört man entweder endloslange Erzählerpassagen oder monologähnliche Gespräche, wo Person A endlos erzählt und Person B dann ab und an mal „Aha“ oder ähnliches einwirft. Nein, „Die Schreckensgöttin“ war sicherlich keine Glanzleistung von Dan Shocker, aber leider orientiert sich die Hörspiel-Bearbeitung wieder so nahe am Original, dass ich hier nur von einer Enttäuschung sprechen kann. Einen dicken Klopps leistet man sich durch die Bezüge zur Gegenwart, wie „Wer wird Millionär“ oder Handys, denn laut Folge 1 befindet man sich mittendrin in den 70ern!


    Sprecher:
    Es war ja kaum zu erwarten, dass man sich nach grade mal einer Folge vom Sprecher der Hauptfigur trennen würde und dementsprechend kommt hier abermals Simon Gosejohann als Björn Hellmark/Macabros zum Einsatz. Erwartungsgemäß ist er natürlich nicht von heute auf morgen zum ultra professionell klingenden Hörspiel-Sprecher geworden, aber dennoch muss ich gestehen, dass es Passagen gibt in denen er ganz gut klingt. Nämlich dann, wenn es um den ganz alltäglichen Smalltalk geht. Lockeres, ungezwungenen Reden geht in Ordnung, wenn er auch hier und da noch Probleme mit der richtigen Betonung hat. Völlig überfordert ist Gosejohann allerdings immer noch mit seinen Erzählerpassagen und wenn es um Situationen geht in denen es dramatisch oder gar actiongeladen zur Sache gehen sollte. Diese Passagen klingen einfach gekünstelt und unbeholfen, leider. Sehr seltsam ist auch die Tatsache, dass man die beiden Erzähler (Gosejohann als ICH-Erzähler und Hans-Jörg Karrenbrock als Allwissender Erzähler) irgendwie nicht konsequent einsetzt, denn oftmals greift Karrenbrock als Erzähler ein, wo eigentlich Gosejohann zum Einsatz kommen sollte. Hier findet sich auch direkt ein weiteres Problem, denn Karrenbrock legt in diversen Passagen eine Stimme an den Tag, die besser in einen informativen Naturfilm gepasst hätte, als in eine Gruselserie. Doch er ist nicht der einzige Sprecher, der Fragezeichen auf meiner Stirn hinterlässt. In meinen Augen ist nämlich Konrad Halver für die Rolle Rani Mahay die klassische Fehlbesetzung. Mahay soll ein großer, starker und durchtrainierten Mann sein und dazu dann die Stimme Halvers, die schon leicht brüchig klingt. Man verstehe mich nun bitte nicht falsch: Halver ist ein absolut begabter Sprecher und eine Hörspiellegende und das er super spielen kann, hat er zuletzt eindrucksvoll bei Kommissar Dobranski bewiesen, aber diese Rolle hier passt eben so gar nicht zu seiner Stimme. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, hört man Halver auch direkt in zwei Rollen. Man mag nun denken: Na und, dass war doch auch bei EUROPA früher gang und gebe. Allerdings ist Halvers zweite Rolle (Edgar Laughton) nicht minder wichtig, als Rani Mahay und zwei tragende Rolle mit derselben Stimme zu besetzen ist schon äußerst fragwürdig. Vorallen, wenn es sich um eine derart markante Stimme wie die von Halver handelt. Bei all diesen Fragezeichen können auch die wirklich ansprechenden Leistungen von Nandini Mitra (Carminia), Gisela Trowe (Mrs. Brown) oder Edda Fischer (Schreckensgöttin) nicht mehr viel ändern. Insgesamt betrachtet sind die Sprecher diese Produktion also eine überaus fragwürdige Angelegenheit.


    Musik und Effekte:
    In Folge 1 erwies sich der Punkt „Musik und Effekte“ als einziger wirklich gelungener Aspekt der Produktion und auch hier kann man es fast so stehen lassen. Allerdings eben nur fast, denn es gibt auch hier einige Dinge, die nicht ganz optimal gelaufen sind. Das fällt vor allem zum Ende des Hörspiels auf, wenn es mal zur Sache geht, bzw. zur Sache gehen sollte. Es ist nämlich von einer Schlacht die Rede, die „locker mit den heftigsten Splatter-Movies mithalten konnte“. Als Hörer fragt man sich in dem Moment allerdings, wo diese Schlacht denn wohl stattfindet, denn dort wo Björn Hellmark in dem Moment ist sicherlich nicht. Bei einer Schlacht müsste doch unglaublich viel zu hören sein, wie etwa Gebrüll, Schreie, Waffenklirren, Schritte, etc. Hier geht es regelnrecht bedacht leise zu. Nun gut, eine Schlacht ist sicherlich auch nichr grade einfach in Szene zu setzten, doch es ist schon mal wieder so ein Moment, wo ein wenig mehr aus den heimischen Boxen dröhnen sollte, als es hier der Fall ist. Dafür hat man der Serie aber musikalisch ein sehr passendes Gesicht verpasst und hat ordentliche Stücke eingesetzt. Was ich allerdings nicht so gelungen fand war, dass hier auch Stücke von Tom Steinbrecher zum Einsatz kamen. Auch hier: Bitte nicht falsch verstehen. Ich schätze Steinbrecher als Musiker sehr und seine Kompositionen haben wahrlich ein unglaubliches „Bohn-Feeling“, aber für meinen Geschmack passen die Stücke nicht zu der sonstigen Musik dieser Folge. Trotz aller Macken bleibt die technische Umsetzung immer noch der Punkt, in dem sich die Serie am Professionellsten präsentiert.


    Cover und Layout:
    Cover und Layout ändern sicherlich nichts an der Bewertung, aber dennoch möchte hier abermals darauf hinweisen, mit wie viel Liebe zum Detail man hier gearbeitet hat. Die ersten 1000 Exemplare gibt es im schmucken Digipak, was im Hörspiel-Sektor eine Seltenheit darstellt und wirklich gut aussieht. Auch das Booklet kann mit reichlich vielen Informationen aufwarten. Respekt dafür!


    Fazit:
    Die Frage die wohl alle bewegte: Ist Folge 5 besser als Folge 1? Kurz und schmerzlos: Nein, nicht wirklich. Das größte Manko dieses Hörspiel ist die Handlung, denn was Dan Shocker hier geschrieben hat ist eindeutig keine Perle seiner Zeit als Schriftsteller. Hier wären die Dialogbuchautoren in der Pflicht gewesen zu straffen oder sogar komplett zu streichen, doch da scheint man noch nicht ganz auf dem richtigen Weg zu sein. Trotz grade mal halb so langer Spielzeit, zieht sich Folge 5 ähnlich schlimm wie „Der Monstermacher“. Bei den Sprechern häufen sich die Fragezeichen, denn Simon Gosejohann ist einfach (noch?) kein Action-Held, Erzähler Karrenbrock klingt oftmals eher wie ein Kommentator eines Naturfilms und die Doppelbesetzung von Konrad Halver wirkt einfach nur unbeholfen und wenig durchdacht. Oben drauf kommen noch einige recht schwachbrünstig inszenierte Szenen und der Einsatz einiger Musik, der nicht so recht zum sonstigen musikalischen Konzept passen will. Zu den Problem der ersten Folge haben sich also noch einige hinzugesellt, so dass ich im direkten Vergleich „Die Schreckensgöttin“ sogar noch minimal schwächer finde, als den schon reichlich misslungenen „Monstermacher“. Alles in allem also eine durchaus schwache Vorstellung.


    ** / *****


    © 23.09.07 by lord gösel / Hörspiel-Maniac