Drizzt Nr. 13 - Das Vermächtnis (Lausch)

  • Nachdem Drizzt Do´Urden (Tobias Meister) und seine Freunde Mithril-Halle zurückerobert haben, ist die Gefahr dennoch nicht vorbei. Neue Schrecken kommen auf sie zu, doch dabei handelt es sich gleichzeitig um alte Feinde, die ihnen schon einmal das Leben schwer gemacht haben. In den untersten Tunneln lauern sie auf Drizzt, Bruenor (Uwe Hügle) und Co. und sie haben nicht mit dem gerechnet, was sie dort erwartet. Werden der Dunkelelf und seine Freunde einmal mehr siegreich aus den anstehenden Kämpfen hervorgehen oder ist dies nun endgültig ihr Untergang?


    - Meinung -


    Drizzt ist zurück und das mit einem Zweiteiler! Das hier ist der erste Teil und der hat schon mal eine satte Spielzeit von ca. 81 Minuten, also ein echter Fantasy-Klopper wie er im Buche steht und genau das wird auch geboten. Zwar muss man auch sagen, dass R. A. Salvatore zu bereits bekannten Mitteln greift und nicht unbedingt eine sonderlich neue Handlung erzählt, da es für Drizzt gegen alte Gegner geht, doch unterm Strich wird die ganze Angelegenheit wieder mal packend, rasant und äußerst kurzweilig vermittelt. Denn wie gesagt, 81 Minuten Spielzeit, die wollen erstmal unterhaltsam rübergebracht werden und das gelingt dem neuesten Abenteuer des Dunkelelfs auf jeden Fall. Von der Handlung her also nur bedingt eine neue Geschichte, alte Fäden werden aufgegriffen und weitergesponnen und man kann mit dem storytechnischen Bereich zufrieden sein und die Marschroute für den zweiten Teil wird schon mal vorgegeben.


    Die Sprecherriege dürfte bekannt sein, es gibt erfreulicherweise keine Änderungen und im Prinzip wird hier Tobias Meister als Drizzt Do´Urden die Bühne überlassen, da er natürlich wieder den Großteil des Textes im wahrsten Sinne des Wortes zu meistern hat. Das macht er ganz souverän und mit hohem Engagement, die Hauptrolle scheint ihm einfach zu liegen und es ist auch eine sinnvolle Lösung, dass Meister als Drizzt auch gleichzeitig die erzählenden Parts übernimmt, ohne einen weiteren Erzähler einzusetzen, was die ganze Angelegenheit dynamischer und mitreißender gestaltet. Doch auch wenn man denkt, dass dies hier eine "Ein-Mann-Show" sein könnte, der sieht sich getäuscht, denn nicht nur Tobias Meister liefert eine starke Performance und Günter Merlaus Regie ab, auch die restliche Truppe lässt sich nicht lumpen und überzeugt auf ganzer Linie. Jürgen Holdorf, Bernd Hölscher, Helmut Gentsch, Uwe Hügle, Achim Buch und wie sie alle heißen, sie alle machen ihren Job richtig gut. Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann könnte man auf die unterschiedliche Aussprache des Namens "Loth" stoßen, doch das wäre wahrscheinlich Erbsenzählerei. Fakt ist, dass sprechertechnisch einiges geboten wird und darauf kommt es letztendlich an.


    Nicht selten definiert sich das Label Lausch auch über soundgewaltige Produktionen und gerade im Fantasygenre kann man sich so richtig austoben, was hier einmal mehr der Fall ist. Wuchtige, druckvolle Klänge, dazu werden die bekannten Stücke eingesetzt, die auch in den vorherigen Folgen zum Zuge kamen und so wird eine vertraute Atmosphäre geschaffen. Die Tunnelsysteme werden erneut toll in Szene gesetzt und man kann sich ohne Probleme vorstellen, wie es unter der Erde zugeht. Von den Musiken und der Geräuschkulisse her also wieder mal ein starker Job, den die Macher von Lausch da abgeliefert haben.


    Der Auftakt des Zweiteilers ist schon mal eine beeindruckende Angelegenheit und dürfte alle Fans des Dunkelelfen begeistern. Die Messlatte für den zweiten Teil wird zwar sehr hoch angesetzt, doch ich bin mir sicher, dass dieser keineswegs enttäuschen wird. Wer Fantasy mit ordentlich Action mag und sucht, für den führt kein Weg an Drizzt vorbei!


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  • Nach dem drastischen Sturz steht das Haus Do'Urden nun wieder kurz vor seiner Auferstehung. Vierna, Schwester von Drizzt, hat einen Pakt mit der Spinnenkönigin geschlossen. Sie will das Herz des Dunkelelfen opfern, um auf diesem Wege wieder zur alten Macht zu gelangen. In teuflischer Weise spannt sie ihren Bruder Dinin in die Jagd nach dem Verräter ein.
    Drizzt unterdessen ahnt nichts von der drohenden Gefahr. Doch auch ohne diese sieht er sich Bedrohungen ausgesetzt.


    Zwei neue Folgen von Drizzt veröffentlicht Lausch im anbrechenden Frühjahr des Jahres 2010. Damit ist es bereits rund ein Jahr her, seitdem man den Drow das letzte Mal auf Reisen geschickt hat.
    Wer die bisherigen Folgen der Reihe gehört hat, wird wissen auf was er sich da einlässt, bzw. worauf er sich freuen kann. Durch die Rückkehr der Komponente des Unterreiches verschieben sich die Schwerpunkte im Vergleich zur vorherigen Staffel wieder ein wenig. Es geht gerade in den Momente doch wieder sehr dunkel zur Sache.
    Die Vielfalt dieses Fantasy-Abenteuers ist ohne Zweifel beachtlich. Vom gekonnt inszenierten Schlachtengetümmel unter Tage über die bevorstehende Hochzeit Cattie-Bries bis hin zu merkwürdigen Zwistigkeiten zwischen den Kameraden Drizzt wird hier eigentlich alles geboten, was man sich von einem derartigen Stoff erwartet.
    Wie schon zuletzt ist der Erzähleranteil von Tobias Meister als Drizzt ziemlich hoch, da er zusätzlich auch immer dann in Erscheinung tritt, wenn der Dunkelelf körperlich eigentlich gar nicht zugegen ist. Dieser kleiner logische Widerspruch fällt aber nicht weiter auf, denn Tobias Meister liefert wie eh und je eine eindrucksvolle Darstellung der Geschehnisse.


    So vielseitig die Ereignisse in dieser Episode auch sind, so vermisst man bisweilen doch ein wenig die Spannung in der - trotz mancher Perspektivwechsel - recht geradlinigen Schilderung. Mit lediglich einer wirklichen Überraschung gegen Ende vermag man hier entsprechende Akzente zu setzen. Das dürfte noch etwas mehr sein.
    Nichtsdestotrotz wird man insgesamt wirklich gut unterhalten. Wenn sich die Spannung zwar nicht immer gerade aufdrängt, so hat Langeweile auf der anderen Seite auch keinen Platz.


    Wie bereits kurz angedeutet sind die Kulissen in diesem Hörspiel sehr detailliert ausgefallen. Das Zusammenspiel aus Räumlichkeit, Geräuschen, Sprecherdynamik und stets präsenter Musik schafft eine dichte Kulisse. Einzig bei der Musik würde ich mir wünschen, dass diese in passenden Momente etwas pompöser und gewaltiger klingen würde. Denn das würde gewiss für ein zusätzliches dynamisches Element sorgen.


    Der Sprechercast bringt wenig Überraschungen. Viele Charaktere und damit die entsprechenden Sprecher hat man innerhalb der Reihe bereits ein- oder gar vielfach gehört. So darf man sich auch auf die gewohnt gelungenen Darbietungen von Leuten wie Uwe Hügle als Zwerg Bruenor, Philipp Otto als Regis oder Bernd Hölscher als Wulfgar verlassen.


    Fazit: All jene, die Drizzt bis hierher auf seiner Reise gefolgt sind, werden weiterhin gewohnt gut unterhalten. Für ein herausragendes Hörereignis fehlt es aber an verschiedenen Stellen an besonderen Rafinnessen oder verstärkter emotionaler Dynamik, wie man sie gerade zur Anfangszeit der Reihe verstärkt antreffen konnte.



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