Team Undercover Nr. 3 - Das Haus der Geister (Contendo Media)

  • Kann das Team Undercover Frau Illebrandt (Ingrid Mülleder) helfen? In ihrem Haus scheint es nämlich zu spuken und die gute Frau befürchtet, dass sie den Verstand verliert. Unheimliche Geräusche, schreckliche Schreie, Gegenstände bewegen sich von selbst, lebt sie nun im Haus der Geister? Die drei Freunde vom Team Undercover wollen der Sache nun auf den Grund gehen und sie hoffen, dass sie dabei auf eine logische Erklärung stoßen werden.


    - Meinung -


    Die dritte Folge und hier wird inhaltlich im Gegensatz zu den vorherigen Folgen noch mal eine Schüppe drauf gelegt. Mystery und dezenter Grusel spielen diesmal auch eine Rolle, so wie man es aus den besten Zeiten der drei Fragezeichen kennen dürfte und ein wenig erinnert dieser Fall auch an die Folgen "Poltergeist" und "Stimmen aus dem Nichts", mit einer zusätzlichen Portion "Peter Lundt" gepaart. Ist die Story deshalb einfallslos? Das würde ich wiederum nicht sagen, auch wenn sicherlich ein paar eigene Ideen mehr nicht geschadet hätten, aber das Ergebnis stimmt halt, jedenfalls was die Handlung betrifft, denn die ist nämlich durchaus spannend und stellenweise sogar etwas gruselig. Lediglich die Bearbeitung muss in Zukunft deutlich knackiger ausfallen, 77 Minuten sind einfach zuviel des Guten. Kürzt man in Zukunft geschickt, dann kann hier eigentlich nichts mehr anbrennen, der Fall an sich ist jedenfalls der bisher beste und spannendeste der noch jungen Serie.


    Sprechertechnisch ist mittlerweile eine recht hohes Niveau erreicht worden, jedenfalls in Sachen Nebenrollen. Die Hauptsprecher müssen da noch etwas nachlegen und eine gewisse Natürlichkeit erreichen, denn die ist leider noch nicht ganz gegeben. Man ist aber auf einem guten Weg, Tatjana Auster und Christoph Piasecki werden ihre Rollen bald glaubwürdiger rüberbringen, da bin ich mir ganz sicher. Für Tobias Diakow gilt das bereits jetzt schon, der die Rolle des Nick Pältzer gut spielt und spricht. Mit Martin Sabel ist eine Bank von einem Erzähler mit am Start, er führt gekonnt durch die Geschichte, wird gut eingesetzt und seine Einsätze sind gezielt, denn er kommt alles andere als störend rüber. Mit Claudia Urbschat-Mingues, Michael Deffert, Dana Geissler, Juliane Ahlemeier, Annette Gunkel, Robert Missler, Patrick Bach, Bert Stevens und vielen weiteren, sind zahlreiche bekannte und namhafte Sprecher ebenfalls dabei, das liest und klingt richtig gut.


    In Sachen Untermalung wurde auch sehr gut nachgelegt, was aber auch wichtig war, um die durchaus gruselige Atmosphäre zu erzeugen. Das gelingt aber bestens, teilweise geht es hier sehr düster für ein Jugendhörspiel zu, da hat es selbst mir eine Gänsehaut verpasst. Sei es nun durch die Musiken oder durch die Geräusche, wie z.B. das Jammern einer Katze, das geht bis ins Mark. Da gibt es nichts zu beanstanden, wirklich gut gemacht.


    Für mich die bisher beste Folge der Serie, aber es ist weiterhin noch Steigerungspotential vorhanden, was aber nach drei Folgen kein Wunder ist, da die perfekte Serie noch nicht erfunden wurde. Mich hat dieses Abenteuer jedenfalls gut unterhalten und wenn jetzt noch die Skripte straffer ausfallen, dann kann eigentlich nichts mehr anbrennen. Gerne mehr davon!


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  • Inhalt:
    Unheimliche Geräusche und nächtliche Schrecken. Frau Ildebrandt, die blinde, alte Dame, beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln. Ihre vertraute Umgebung wird mehr und mehr zur Bedrohung. Alles um sie herum scheint sich wie von Geisterhand zu bewegen und zu verändern. Nichts ist mehr so, wie zuvor. Stimmen aus dem Jenseits bringen sie fast an den Rand des Wahnsinns. Können die drei Freund ihr helfen und dem entsetzlichen Terror ein Ende bereiten?


    Story:
    Relativ schnell geht es mit der jungen Serie weiter und man könnte nun denken, dass dabei wohl die Qualität auf der Strecken bleiben muss. Interessanterweise ist hier das genaue Gegenteil der Fall, denn mit „Das Haus der Geister“ legt das Autoren-Team bestehend aus Tatjana Auster und Christoph Piasecki die bisher beste Geschiche vor. Jedenfalls wird man diesmal als Hörer vom ersten Moment an in den Bann der Geschichte geschlagen. Wie schon bei der zweiten Folge, so baut man auch hier die Welt rund ums Team Undercover weiter aus und schafft es dennoch einen unterhaltsamen Jugend-Krimi zu erzählen. Zugeben muss man allerdings auch ganz klar, dass einem die Elemente der Geschichte überaus bekannt vorkommen. Ich fühlte mich insbesondere an die Folgen „Stimmen aus dem Nichts“ und „Insektenstachel“ der Serie „Die drei ???“ erinnert. Wie dem auch sei, es gelingt diesmal jedenfalls eine ordentliche Spannungskurve aufzubauen, was gerade bei der 1. Folge für meinen Geschmack überhaupt nicht gelingen wollte. Dennoch gibt es noch einige Aspekte, die man in Zukunft ausbessern darf. So dürfte man einen stärkeren Fokus auf die spannenden und auch unheimlichen Momente legen. Diese sind fraglos vorhanden, aber dazwischen ziehen sich die Ermittlungen seitens des Teams doch ein wenig in die Länge und die eine oder Szene hätte man komplett entbehren können. Als Beispiel seien mal die Ermittlungen in der Fleischerei genannt. Was auch noch ein wenig unglücklich gelöst ist, sind die lehrreich gedachten Einschübe. Die Erklärungen zu den Themen Brailleschrift oder DAISY-Hörbücher wirken ein wenig zu gezwungen und müssten entweder passender in die Handlung integriert werden, oder lieber ganz getsrichen werden, denn gerade diese Momente nehmen gerne mal Tempo aus der ansonsten durchaus ansprechenden Geschichte.


    Sprecher:
    Lassen wir die Katze aus dem Sack: Die Sprecher der drei Hauptfiguren klingen immer noch nicht wie Kinder und dies wird vermutlich auch nie der Fall werden. Allerdings wirken alle Beteiligten mittlerweile wesentlich lockerer und weniger verkrampft. Dennoch müsste gerade das Autoren- und Regie-Team Auster/Piasecki weiter an sich arbeiten, während Tobias Diakow den überzegendsten Job liefert. Was bei dieser Folge positiv auffällt, sind die Gastsprecher. Bei über 20 Rollen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass alle Sprecher überzeugen können, doch dies ist hier nahezu immer der Fall. Allerdings ist dies auch wenig verwunderlich, wenn man sie nur mal Namen wie Claudia Urbschat-Mingues, Michael Deffert, Bert Stevens oder Patrick Bach auf der Zunge zergehen lässt. Doch auch die weniger bekannten Sprecher liefern überzeugende Darbietungen ab, so dass man mit diesem Punkt insgesamt betrachtet überaus zufrieden sein kann.


    Musik und Effekte:
    Die Musik war bei den vorherigen Folgen stets ein Punkt, der als überaus gelungen angesehen werden konnte. Auch die dritte Episode macht hierbei keine Ausnahme. Was sich aber auch als klar verbessert zeigt, ist die Untermalung mit Geräuschen. Bereits bei Folge 2 hatte man bei den Friedhofsszenen eine gelungene Mischung aus Effekten und Musik präsetiert, die für eine unheimliche Atmosphäre sorgte. Gerade die unheimlichen Szenen sind es auch hier, die besonders herausstechen. Wenn man gemeinsam mit der blinden Frau Illdebrandt durch ihr nächtliches Haus tappt und dabei von unheilvollen Klavierklängen und Katzengejammer verfolgt wird, dann sorgt das bei der Zielgruppe sicherlich für eine angenehme Gänsehaut. Von meiner Seite spreche ich ein Kompliment an das Produzenten-Team aus, denn ich hätte nicht gedacht, dass man sich derart schnell weiterentwickelt. Was leider immernoch nicht zu 100% überzeugend ist, ist der Schnitt bei manchen Dialogen. Da kommt oftmals eine Antwort zu schnell, oder eine Pause die zum kurzen Nachdenken eigentlich nötig wäre, wird mal eben komplett weggelassen (Stichwort: Die FÜLLUNG!). Luft nach oben ist ohne Frage noch vorhanden, aber mit dem Gebotenen kann man als Hörer diesmal überaus zufrieden sein.


    Fazit:
    Mit „Das Haus der Geister“ konnte man sich noch einmal ein gutes Stück steigern. Das Autorenteam hat einen spannenden Jugend-Krimi geschrieben, der einem zwar hier und da bekannt vorkommt, aber dennoch zu überzeugen weiss. Allerdings gibt es noch ein paar Punkte, die man in den Griff bekommen sollte: So darf man gerne etwas kürzere Geschichten präsentieren, denn so mancher spannende Moment bleibt wegen der etwas in die Länge gezogenen Ermittlungen auf der Strecke. Dafür zeigt man sich diesmal von der technischen Seite erfreulich rund. Durch ein geschicktes Zusammenspiel von Geräuschen und Musik erzeugt man in den nächtlichen Szenen eine unheimliche und dichte Atmosphäre. Lediglich beim Schnitt müsste man hier und da noch ein wenig aufmerkamer zu Werke gehen, damit die Dialoge natürlicher wirken. Und … wenn man es dann noch schafft, dass die Sprecher der Hauptrollen ihre letzten leichten Hemmung gegenüber einer lockeren Sprechart fallenlassen, dann könnte in absehbarer Zeit wirklich etwas gutes bis sehr gutes aus dieser Serie werden. Die hier vorliegende dritte Folge stellt in meinen Ohren jedenfalls einen kleinen Quantensprung gegenüber der Episode „Der Fluch des Anubis“ dar und somit vergebe ich für „Das Haus der Geister“ mit einem zugedrückten Auge vier Sterne und das Prädikat GUT. Denken wir uns noch ein minus dahinter und alles ist aus meiner Sicht gerechtfertigt.


    **** / *****
    Gut (-)


    © 12.06.10 by lord gösel / Hörspiel-Maniac