Geister-Schocker Nr. 3 - Ihr Mann, der Zombie (Romantruhe Audio)

  • Der irre Frauenmörder Kiro Mason (Hans Krumpholz) ist wieder da, doch wie kann das sein? Anscheinend ist er als Untoter zurückgekehrt und will sein grausames Handwerk nun erneut aufnehmen, doch das will Steve Kelly (Thomas Danneberg) einmal mehr verhindern. Doch wie will er einen Untoten aufhalten? Kann man einen Mörder, der mit dem Teufel im Bunde ist, überhaupt vernichten? Steve Kelly muss es versuchen, denn er will unbedingt verhindern, dass sich der Zombie weitere Opfer holt!


    - Meinung -


    Die dritte Folge der Reihe, die Gruselgeschichten alter Schule vertont. Wie schon in der ersten Folge gibt es erneut eine Vorlage von Jason Dark als Hörspiel, die aber inhaltlich schon recht mau ist und nicht wirklich als innovativ oder mitreißend bezeichnet werden kann. Lediglich die Anspielungen auf John Sinclair und Suko sind ganz witzig und lassen diese Folge schon als eine Art "Mini-Crossover" bezeichnen, doch das war es auch schon in Sachen guter Unterhaltung. Hörbar ist die ganze Angelegenheit zwar schon, doch unterm Strich einfach 08/15 und auch die Bearbeitung reißt das nicht raus, denn die fällt insgesamt auch zu brav aus. Die richtig spannenden oder gruseligen Momente fehlen leider, das ist der Knackpunkt.


    Zahlreiche bekannte Sprecherinnen und Sprecher, die sich hier tummeln und die Leistungen sind soweit auch ziemlich gut, lediglich zwei Sprecherinnen fallen negativ auf, allen voran Juliane Ahlemeier. Die agiert extremst hölzern und spielt nicht genug, sie trägt größtenteils ihre Texte unaufgeregt vor und das ist größtenteils einfach unpassend. Sie kann somit die Hörerschaft nicht mitreißen und das ist auch ein Grund dafür, dass die Handlung nicht gerade packend wird. Lea Kohns ist ebenfalls nicht gerade mit einer Glanzleistung unterwegs, da ist auch mächtig Luft nach oben vorhanden. Die anderen Profis machen aber durchweg einen guten Job, Helgo Liebig als Erzähler, Thomas Danneberg, Marion von Stengel, Karin Schulz-Vobach und Hanns-Jörg Krumpholz in den Hauptrollen. Wobei letzterer es mit seinem Gekrächze und Gekreische übertreibt und fast schon nervig wirkt, da hätte ihn die Regie doch mal etwas bremsen müssen. Mit Tanja Dohse, Udo Schenk, Reent Reins, Henry König, Rainer Schmitt und Eckart Dux sind weitere bekannte Profis mit von der Partie, so dass man diesen Bereich der Produktion als gut durchwinken kann.


    Das gilt auch mehr oder weniger für die Untermalung, die weitestgehend ordentlich ist und zum Thema passt, also recht düster klingt. Das Problem ist für mich ist aber, dass Peter Lerf stellenweise das Halloween-Theme das kopiert, wo der Sinn da sein soll hat sich mir leider nicht erschlossen. Hommage hin oder her, aber mehr Eigenständigkeit bei der Untermalung wäre sinnvoller gewesen, denn mit Halloween hat dieses Hörspiel hier herzlich wenig zu tun. In Zukunft bitte treffendere Musiken!


    Leider die bisher schwächste Folge, die über positive Ansätze nicht hinauskommt und im Endeffekt eine durchschnittliche Angelegenheit bleibt. Da muss man sich bei Romantruhe Audio steigern, wenn man die Serie am Markt etablieren will, denn was hier geboten wird reicht gerade noch aus, um die Kurve zu kriegen.


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  • Danke für die Rezension!
    Diese Folge ist das Paradebeispiel dafür, was man unter Findungsphase versteht.
    Joachim und ich hatten nach den Aufnahmen zu der ersten Staffel (Schatzjägerin 1-2 und GS 1-2) uns dazu entschlossen etwas dichter an die Romane heranzugehen, wobei ich aber fand, eine Neuinterprätation wäre schöner... So haben Joachim und ich zusammen an dem Roman gearbeitet, jeder nach seinem besten Wissen und Gewissen...
    Wir haben diese Folge auch etwas als Experiment gesehen, wie die Art der Bearbeitung ankommen wird...
    Hoffen natürlich auf noch mehr Meinungen.


    Liebe Grüße


    Thomas Tippner


  • Eine Neuinterpretation hätte vermutlich auch mehr Sinn gemacht.


    Findungsphase trifft es wohl ganz gut, die aber so langsam mal zum Ende kommen sollte, es muss Kontinuität rein und die Frage ist auch, wie oft man noch Experimente starten sollte. Im Prinzip sind Experimente nicht falsch, solange es nicht übertrieben wird.


    Dass die von mir angesprochenen Kritikpunkte nicht aus Gehässigkeit geäußert worden sind, weil das Hörspiel gestern als Livepremiere woanders liefen, kann ich dadurch belegen, dass einige von denen leider auch bei Schatzjägerin 4 zu hören sind.


    Da kann ich also einigen Herren mal den Wind aus den Segeln nehmen. :rolleyes:


    Aber dazu an anderer Stelle mehr.


    Wie gesagt, schlecht finde ich das Hörspiel nicht, aber mittelmäßig und ich belege ja auch, warum ich das so empfinde.

  • Hi,


    was Thomas damit sagen wollte, ist, dass jede Folge unterschiedlich ausfallen wird. Dem einen wird sie gefallen, dem anderen nicht. Die Kritikpunkte über die Sprecherinnen kann ich nicht nachvollziehen, aber da sind die Geschmäcker ja unterschiedlich. Bin schon gespannt, wie die nächsten Folgen aufgenommen werden. Folge 4 und 5 sind gleichzeitig in der Abmischung.
    Gruß Joachim Otto

  • Zitat

    Original von derjoachim
    Dem einen wird sie gefallen, dem anderen nicht. Die Kritikpunkte über die Sprecherinnen kann ich nicht nachvollziehen, aber da sind die Geschmäcker ja unterschiedlich.


    Wenn eine Sprecherin nahezu emotionslos ihren Text abliest, dann hat das herzlich wenig mit Geschmack zu tun. Keine Ahnung, woher Juliane Ahlemeier kommt, aber sie muss noch ordentlich Gas geben, damit es in Zukunft reicht. Sie war bei der Schatzjägerin auch schon nicht die Bringerin.

  • Folge 4 September oder Oktober, Folge 5 einen Monat später.


    Also, dass Juliane Ihren Text emotionslos gelesen haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Aber Du scheint hier ja der große Kenner zu sein. Vielleicht kommst Du mal zu den Sprachaufnahmen bei mir in die Regie, dann kann ich vielleicht von Dir noch was lernen. :)

  • Zitat

    Original von derjoachim
    Also, dass Juliane Ihren Text emotionslos gelesen haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Aber Du scheint hier ja der große Kenner zu sein. Vielleicht kommst Du mal zu den Sprachaufnahmen bei mir in die Regie, dann kann ich vielleicht von Dir noch was lernen. :)


    Schön, dass es direkt unprofessionell und persönlich werden muss. :rolleyes:


    Egal, ich sage nichts mehr dazu, ich habe alles geschrieben, was es zu dieser Folge zu schreiben gab. Jetzt warte ich auf Rezensionen meiner Kollegen und damit meine ich auch diejenigen, die ihr Handwerk verstehen und nicht die Jubelperser, die keine Gelegenheit auslassen, um sich einzuschleimen. :]

  • Zitat

    Original von derjoachim
    das war doch jetzt nicht unpersönlich gemeint, sondern mit einem Lächeln. Mein Angebot steht.


    Nicht unpersönlich? Also doch persönlich? 8-& ;)


    Sagen wir mal so, sollte es zeitlich/terminlich möglich sein, dann würde ich das Angebot annehmen.

  • neee so meines war es leider auch nicht und bei so manchem kritikpunkt muss ich mich anschließen.......


    Kritik:
    Neue Folge, neues Design bei den GEISTER-SCHOCKERN. Natürlich Geschmackssache, doch der überladene, reißerische, Retro-Eindruck der Cover schürt in mir persönlich jetzt eher weniger einen stärkeren Kaufanreiz. Sei es drum, immerhin können sich Sammlerherzen hier freuen, ziert zukünftig die CD Rücken ein GEISTER-SCHOCKER Schriftzug mit stetig wachsender Folgenzahl. Die Wahl der eigentlichen Story aus der Feder von Jason Dark indes ist nicht sonderlich glücklich. Dünn, banal und extrem konstruiert hätte es sicherlich 100 bessere Vorlagen gegeben, die eine Vertonung wert gewesen wären. Hier liegt der Hase aber noch nicht einmal im Pfeffer, denn den absoluten Tiefpunkt erreicht man hier mit unfassbar sinnfreien, platten und aufgesetzten Dialogen, über die man hin und wieder einfach nur den Kopf schütteln kann. Dies ist ein Reto-Hörspiel in Reinkultur, das des öfteren die Grenze zum Thrash haarscharf streift. Daß man hier nicht in unterste Schubladen rutscht und dort auch verweilt, verdankt man vornehmlich dem guten Sound, den glaubhaften Effekten und dem gut agierenden Sprecherensemble. Zwar ist Thomas Danneberg im Hörspielgenre für mich nach wie vor eine Fehlbesetzung, weil er Gefühle und Emotionen viel zu regungslos spielt und wiedergibt (Coolness in der Stimme allein reicht mir hier noch lange nicht), der sonstige Restcast kann aber überzeugen und lässt keinen Anlass zur Kritik. „Ihr Mann, der Zombie“ besitzt aber auch seine kurzen und sehr wenigen starken Seiten. Atmosphärisch und dicht von der Regie eingefangen kommt zumindest in diesen seltenen Szenen so etwas wie Stimmung auf. Unterstützt hierbei von dem an Carpenters „Halloween“ angelehnten Soundtrack, der übrigens richtig nett geworden ist.
    Fazit: Inhalt und Dialogbuch: Auch du lieber Gott !!!!!! Schwamm drüber und ganz schnell wieder vergessen. Technisch wie schon die Vorgänger hochwertig und liebevoll umgesetzt. Kleiner Tip von mir. Ganz schnell wieder weg vom Thrash Image und vernünftige Vorlagen vertonen. Die Voraussetzungen hierfür sind technisch ja gegeben und man zeigt mit der SCHATZJÄGERIN ja, daß es auch mit guten Storys anders geht.


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