Christoph Schwarz - 002) Die Brocken-Hexen

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    Das Cover sieht in Natura schon ziemlich klasse aus. Leider hält es nicht, was es verspricht.


    Ich habe jetzt in den letzten Minuten nochmals ne Pause eingelegt, weil mir irgendwie schon die Lust fehlt noch weiterzuhören. Was für eine Enttäuschung. Ne sorry, das war nix.
    :(


    Mehr Details asap...

  • Als wir damals überlegten, diese Serie zu vertonen, hatten wir diese Folge als Nummer 1 und ich war mir schon damals unsicher, ob es möglich ist, dem Inhalt gerecht zu werden mit Hörspielmöglichkeiten. Scheinbar waren meine Bedenken nicht ungerechtfertigt. Ich werd es mir Montag anhören :)

  • Kann der Detektiv des Übersinnlichen, mit bürgerlichem Namen Christoph Schwarz (Sascha Rotermund), Frau Schmittken (Annette Gunkel) helfen, ihre Nichte wiederzufinden? Schwarz, der sich nun selbständig gemacht und auf übernatürliche Fälle spezialisiert hat, geht von einem Routinejob aus, doch da irrt er sich gewaltig. Er bekommt es im Harz jedenfalls nicht nur mit echten Hexen zu tun, er muss auch noch einige andere gefährliche Hindernisse nehmen. Wird es ihm gelingen oder war es das schon mit seiner Detektei?


    - Meinung -


    Das zweite Abenteuer des deutschen Geisterjägers, der genau wie die Schatzjägerin aus der Feder von Gunter Arentzen stammt. Es gibt sogar ein kleines "Crossover", denn Nadine Weyer ist hier auch mit von der Partie, doch das war es schon mit den Gemeinskeiten zwischen den beiden Serien, hier sind eher Grusel und Mystery an der Tagesordnung. Die Story an sich ist recht interessant und bietet ein paar rasante und actionreiche Momente, doch das Problem ist hier eher die Bearbeitung, denn die fällt einfach zu lang aus, so dass die unterhaltsamen Momente von zu langatmigen Passagen regelrecht erdrückt werden. Das sollte man in den Griff kriegen und die Spielzeit von über 70 auf ca. 50 bis maximal 60 Minuten runtertrimmen. Schlecht ist die Geschichte nicht, es hapert hier lediglich an der Bearbeitung, die kürzer hätte Ausfallen müssen, doch so legt die Produktion schon mal einen recht holprigen Start hin.


    Was die sprachliche Abteilung betrifft, so kann man mit dem Großteil der Sprecherinnen und Sprecher zwar leben, doch bis auf wenige Ausnahmen (darunter natürlich die Profis wie Sascha Rotermund und Simona Pahl) wirken die meisten Sprecher nicht unbedingt sehr souverän. Manche kommen sogar ziemlich hölzern rüber, allen voran Arwen McCullen als Nathalie hölzern. Zu ihrer "Performance" fehlten mir fast die Worte und ich kann nicht nachvollziehen, wieso man ihr eine derartig große Rolle gibt, obwohl sie vorher noch nichts gesprochen hat. Sowas geht einfach nicht und ich frage mich, wieso Horst Kurth hier ein derartig hohes Risiko eingeht. Bei dieser Serie sollte man lieber auf Nummer Sicher gehen und so gut wie möglich besetzen, Experimente kann man da schon eher in den hauseigenen Serien wie der A.D.F. wagen, hier sollte sowas vermieden werden. Ansonsten kann man weitesgehend mit der restlichen Besetzung leben, auch wenn man dem einen oder anderen Sprecher anhört, dass die Übung fehlt und es sagt lediglich aus, dass hier noch Luft nach oben vorhanden ist.


    Der Sound treibt einen mal wieder fast in den Wahnsinn, wieso gibt es in diesem Bereich immer und immer wieder Aussetzer im Hause der Hörfabrik. Laut, leise, dumpf, klar, eine wahre Soundachterbahn wird hier geboten und das kann und darf bei einer halbwegs vernünftigen Produktion einfach nicht passieren, doch hier ist es mal wieder der Fall. Wer auch immer am laufenden Band diesen Aspekt der Produktion versemmelt, der sollte sich mal fragen, was er da fabriziert und das Problem endlich mal abstellen! Da gerät die eigentliche Untermalung in Form von Musiken und Geräuschen fast in den Hintergrund, was wiederum ziemlich schade ist, denn beide Elemente können sich absolut hören lassen. Hier macht sich die Hörfabrik das Leben selber schwer.


    In jedem Bereich des Hörspiels gibt es einiges zu verbessern und für mich stellt die zweite Folgen einen Rückschritt dar. Sie ist nicht schlecht, das muss ich ganz klar sagen, aber wenn ein Label noch genug Möglichkeiten hat, um sich zu steigern und dann das Gegenteil eintritt, dann kommt man schon ins Grübeln. Hoffentlich kann die Hörfabrik die Probleme abstellen und sich steigern, denn um das Potential dieser Serie wäre es wirklich schade. War der Start noch ziemlich ordentlich, so wirft dieses Hörspiel Christoph Schwarz tief ins Mittelmaß zurück. Nur für Gruselfans, die total auf dem Trockenen sitzen!


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  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Da gerät die eigentliche Untermalung in Form von Musiken und Geräuschen fast in den Hintergrund, was wiederum ziemlich schade ist, denn beide Elemente können sich absolut hören lassen.


    Fandest du diesen Teil der Inszenierung wirklich gelungen? Was mir am meisten negativ haften geblieben ist, das ist das in meinen Ohren vollkommen "versemmelte" Finale mit den Luftreiteinlagen... da erwartet man doch eigentlich ein Soundfeuerwerk, dass einem die Pferde von rechts nach links nach oben nach unten um die Ohren fliegen, da steckt doch unheimlich viel "Hörspielpotenzial" in der Vorlage... und was ist? ...leider goar nix. Das hat mich wohl am meisten enttäuscht. Wirklich schade dieser Rückschritt, da mir die erste Folge wirklich gefallen hat.

  • Zitat

    Original von Maltin


    Fandest du diesen Teil der Inszenierung wirklich gelungen? Was mir am meisten negativ haften geblieben ist, das ist das in meinen Ohren vollkommen "versemmelte" Finale mit den Luftreiteinlagen... da erwartet man doch eigentlich ein Soundfeuerwerk, dass einem die Pferde von rechts nach links nach oben nach unten um die Ohren fliegen, da steckt doch unheimlich viel "Hörspielpotenzial" in der Vorlage... und was ist? ...leider goar nix. Das hat mich wohl am meisten enttäuscht. Wirklich schade dieser Rückschritt, da mir die erste Folge wirklich gefallen hat.


    Wir reden hier von der Hörfabrik, nicht von STIL. :lolz:


    Ich fand das soweit okay. Alles in allem schrieb ich aber auch, dass die Folge ein Rückschritt ist, oder?

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Wir reden hier von der Hörfabrik, nicht von STIL. :lolz:


    Ich fand das soweit okay. Alles in allem schrieb ich aber auch, dass die Folge ein Rückschritt ist, oder?


    Klar... aber da hat man aus der Hörfabrik doch schon bessere Arbeit gehört. Aus mir spricht einfach die Enttäuschung :(

  • Zitat

    Original von Maltin


    Klar... aber da hat man aus der Hörfabrik doch schon bessere Arbeit gehört. Aus mir spricht einfach die Enttäuschung :(


    Kann ich auch verstehen, das Hörspiel ist ein mehr als unnötiger Rückschritt und die Fehler waren allesamt mehr als vermeidbar.

  • Hallo,


    was die Romane anbelangt, so war Christoph Schwarz 2 - Die Brocken-Hexen - eigentlich Christoph Schwarz 1. Ihn habe ich einige Wochen vor "Der Zombie von Landau" geschrieben, so dass hier die Personen eigentlich charakterisiert werden. Der Roman war schon fertig, als der Zombie begann.
    Hinzhu kommt, dass die Romane ja als Buch konzipiert wurden, nicht als Hörspiel. Und ich mag es nicht, wenn ein Roman ausschließlich auf die Action-Schiene läuft. Die Bände enthalten auch ruhige Parts, in denen das Persönliche der Protagonisten erzählt wird. Das mögen manche als langweilig empfinden, anderen gefällt das. Mein Ziel war es nie, einen Sinclair- oder Ballard-Clon abzuliefern, dessen handlung einfach nur nach Deutschland versetzt wurde. ich denke, das merkt man spätestens dann, wenn innerhlab der Serie das typische "Gu t- Böse-Prinzip" aufgehoben wird. Himmel und Hölle, Dämonen, Engel etc. - das gibt es ab einer gewissen Folge nicht mehr, da die Serienwelt anders funktioniert. Daher ließ sich die zweite Staffel von "Die Schatzjägerin" wunderbar in diese Welt einpassen.


    Die Grundzüge sind: Wir leben in einem elf-dimensionalen Raum, in dem viele Welten wie Blasen aneinander liegen (Viele-Welten-Theorie). In den frühen Jahren der Menschheit kamen Wesen aus verschiedenen Welten in unsere und trugen hier einen Kampf um die Vorherrschaft aus. Auf der einen Seite die "Großen Alten" (nicht verwandt oder verschwägert mit jenen von H.P.L.), auf der anderen Seite die keltischen Götter. Dazwischen gab es noch kleinere Fraktionen, wie die Daeva. All diese Wesen wurden zu den Götter, Dämonen, Subdämen oder Teufel der Menschen, da sie nicht überblicken konnten, was ihnen widerfuhr.


    Die ersten Bände von Chris Schwarz laufen noch nach dem eher klassischen Schema, eine Hexe ist eine Hexe etc. Denn auch die Protagonisten müssen erst erkennen, mit was sie es wirklich zu tun haben. Somit entwickelt sich die Serie im Laufe der Zeit dorthin, wo ich sie haben wollte, und die Protagonisten entwickeln sich mit. Band 2 der Serie (Band 3 der Hörspielreihe) bietet zum Beispiel einen völlig anderen Lösungsansatz, als man ihn bei einer Horror-Serie erwarten würde, denn hier greife ich in die Mythologie und schiebe Christoph Schwarz damit in eine der großen Hauptrichtungen - das Keltische. Er ist ein erster, früher Schlüsselroman. Ein weiterer folgt dann mit Band 5/6, in dem eine wichtige Person stirbt und damit deutlich macht, dass keine meiner Personen "sicher" ist, wie man das bei anderen Serien kennt. Jede Figur kann jederzeit aus der Serie fliegen (okay, außer Chris Schwarz vielleicht, der Namensgeber :-) )


    Wer wissen will, was Leser zu den Romanen sagten, kann übrigens mal bei www.gruselromane.de schauen - dort sind Fand des Horror-Heftromans aktiv und schreiben Rezensionen zu den einzelnen Bänden.


    Soviel dazu.


    Grüße

  • Sympathisch, wie du deine "Babys" verteidigst. Aber ich glaube, gegen die Geschichten an sich hat auch niemand etwas gesagt, sondern nur um die Umsetzung der Hörfabrik. Bist du damit zufrieden? Ich habe die 2. Folge noch nicht gehört, habe sie aber vor ein paar Tagen bestellt. Die 1. Folge fand ich ganz ok, aber im direkten Vergleich ist die Schatzjägerin besser vertont worden, oder wie siehst du das?

  • Hallo,


    ach, mit verteidigen hat das wenig zu tun :P Ich wollte einfach mal ein paar Hintergründe posten, weil das vielleicht ganz interessant ist.
    Ich bin auf die Umsetzung von Band 2 (hier Folge 3) gespannt, denn da hatte ich im Roman die Action etwas zurückgefahren. Die Lösung am Ende des Romans kommt ziemlich unerwartet für den Leser, wie mir bestöätigt wurde :-) Und es ist für Chris nicht die unangenehmste Lösung ...

  • Zitat

    Original von DarkWriter
    Hallo,


    ach, mit verteidigen hat das wenig zu tun :P Ich wollte einfach mal ein paar Hintergründe posten, weil das vielleicht ganz interessant ist.
    Ich bin auf die Umsetzung von Band 2 (hier Folge 3) gespannt, denn da hatte ich im Roman die Action etwas zurückgefahren. Die Lösung am Ende des Romans kommt ziemlich unerwartet für den Leser, wie mir bestöätigt wurde :-) Und es ist für Chris nicht die unangenehmste Lösung ...


    Das ist sogar sehr interessant. Hätte nicht gedacht, daß sich Christoph Schwarz so vielseitig entwickelt, kenne bis jetzt aber nur das erste Hörspiel.


    Bin jedenfalls gespannt, vllt. muß ich irgendwann einmal die Romane lesen wenn ich Zeit und Lust finde.

  • Christoph Schwarz sitzt in seiner neuen Festung und sehnt sich nach einem Auftrag. Seit seiner ersten Begegnung mit dem Übersinnlichen und seinem damit verbundenen Entschluss als Privatdetektiv neue Wege zu gehen, hat sich lediglich ein Klient zu ihm verirrt, dessen Anliegen man beim besten Willen nicht ernst nehmen kann.
    Bevor sich Christoph Schwarz allerdings dazu durchringt den Rest des Tages anderweitig zu verbringen, taucht tatsächlich noch eine Frau bei ihm auf.


    Jährlich findet auf dem Brocken große Feste rund um die Walpurgisnacht statt. Vor ziemlich genau einem Jahr ist bei einer dieser Feiern eine junge Frau spurlos verschwunden. Einige behaupten, sie habe sich mit Hexen eingelassen. Echte Hexen mit übernatürlichen Fähigkeiten? Was viele als Ammenmärchen abtun, macht Christoph Schwarz dagegen ziemlich neugierig. Er macht sich auf den Weg, um die Ermittlungen wieder aufzurollen.


    Ich nehme das Fazit an dieser Stelle schon mal vorweg: vom zweiten Abenteuer des Detektiv des Übersinnlichen bin ich doch ziemlich enttäuscht. Nachdem der Auftakt zwar nicht völlig rund war, gab es doch einige ansprechende Ansatzpunkte, die Hoffnung für die Zukunft geschürt und gewisse Erwartungen geweckt haben. Letztere aber wurden leider nicht wirklich erfüllt.
    Was sind die Gründe?


    Der wohl prägnanteste Punkt ist die Inszenierung. In Zeiten wo die Standards diesbezüglich ziemlich hoch liegen, erwartet man eigentlich auch, dass einfach ein gewisses Mindestmaß an Akzentuierung vorhanden ist. Das was hier aufgefahren wird hört sich allerdings oftmals erschreckend dünn an.
    Das fängt bei der Musik an, der es an Aussagekraft und allein schon Präsenz fehlt. Hin und wieder mal sind einige Stücke zu vernehmen, die gewisses Potential aufweisen, aber dann sind diese auch viel zu leise eingespielt, um irgendetwas zu bewirken. Bei den Gesprächen mag das in Ordnung gehen, aber wenn es richtig zur Sache geht, darf man das ruhig ein wenig intensiver unterstreichen. Wenn immer wieder Gedanken aufblitzen, dass hier oder auch hier mit einem Quentchen Musik einiges an zusätzlicher Atmosphäre rauszuholen gewesen wäre, ist das eigentlich ein überdeutliches Zeichen dafür, dass irgendwas falsch läuft.
    Stichwort Atmosphäre. Damit ist es ebenfalls nicht sonderlich weit her. Eine gewisse Mitverantwortung trägt sicherlich auch die Sounduntermalung, die zu Teilen sicherlich solide ist, aber insgesamt keinen wirklich dichten und prägnanten Eindruck hinterlässt. Wobei auch hier zu sagen ist: das Standardmindestmaß erreicht man noch ziemlich problemlos, aber wenn es dann mal an entsprechend aufwändige Szenen geht, wird es schnell mager.


    Gruselhörspiele sollten gemein was sein? Richtig, unheimlich, düster, atmosphärisch-dicht, bedrohlich. Wohin auch immer man seine Schwerpunkte legt. Hier hat man leider so gut wie überhaupt keine Schwerpunkte in diese Richtungen gelegt. Das einzige, was ich als gelungen durchgehen lassen kann, sind die Szenen in denen Christoph Schwarz seine Ermittlungen in Form von Befragungen durchführt. Aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt. Doch dazu im nächsten Abschnitt mehr.
    So einige Szenen, die eigentlich den Grusel betonen bzw. überhaupt erst entstehen hätten lassen sollen, sind gründlich nach hinten losgegangen. Gerne das eine oder andere Beispiel.
    Der erste Auftritt der ach so bösen Lilith bei den "Nachwuchshexen" kommt nicht nur ziemlich plötzlich - allerdings weniger im Sinne von positiv überraschend -, sondern wirkt auch wie aus der erstbesten Trash-Schublade gegriffen. Ich weiß ja nicht, wem so etwas heute noch eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Mir jedenfalls nicht.
    Der Überfall der Brockenbahn ist der nächste Moment, der viel von seiner potentiellen Wirkung verschenkt, einfach weil dies insgesamt erschreckend blass inszeniert wurde. Mit der Art wie man hier die Erzählertexte einstreut läuft man jeglicher Erzeugung von Tempo entgegen, der Ablauf könnte kaum undramatischer klingen. Finale Szene. Ohrenbetäubende Explosion(en) in Form von eines kurzen Knalls? Naja. Ein Beispiel wie man eine Explosion dramaturgisch am eindruckvollsten umsetzen kann, liefert unter anderem der Beginn der 13. Episode von Gabriel Burns. Wenn man einen solchen Standard halt einmal kennengelernt hat, will man ungern wieder in niedrigere Gefilde zurück. Aber das ist ja wahrlich nur ein Beispiel, die ganze Schlusssequenz hinweg kommt nicht viel an Spannung rüber. Und für Grusel wandert man auf zu ausgetretenen Pfaden und lässt es zu trashig zugehen.


    Der Beginn der Geschichte lässt sich noch einigermaßen vielversprechend an, auch wenn man hier bereits etwas zu ausufernd in den verschiedenen Gesprächen ist. So fühlt es sich vergleichsweise lang an, bis die Geschichte endlich einmal an Fahrt aufnimmt. Dank eines gut aufgelegten Sascha Rotermunds verstehen die Ermittlungen des Detektivs durchaus nett zu unterhalten. Allerdings kann man von den jeweiligen Gesprächspartnern nicht immer sagen, dass diese zu 100% überzeugende Darbietungen abliefern. Viele der Sprecher kennen wir bereits auch schon aus der ersten Episode, dort allerdings in anderen Rollen. Gerade die weibliche Garde überzeugt mich in zu vielen Momenten nicht genug, wodurch vor allem im zweiten Teil viele gruselig gemeinte Stellen längst nicht so rüberkommen, wie sie es wohl sollten.


    Die Storyline selbst kann man als solide bezeichnen, vom Hocker gerissen hat mich das gehörte aber nicht. Dazu waren dann doch ein paar zu platte Elemente vorhanden. Die wenigen vorhandenen Wendungen werden zumeist auch in etwa so überraschend eingeführt wie der tägliche Sonnenuntergang. Vielleicht wäre es besser gewesen zumindest auf diejenigen Szenen zu verzichten, in denen von Seiten der jungen Hexen bereits alles vorweggenommen wird. Dann wäre zumindest ein Schuss Spannung zurückgeblieben, der ja zur Anfangszeit durch das unklare Schicksal der gesuchten Frau durchaus noch vorhanden war. Hätte man den Plot wenigstens knackiger und vor allem atmosphärischer inszeniert, dann hätte daraus noch immer eine unterhaltsame, wenn auch nicht sonderlich tiefgreifende Geschichte werden können.


    Fazit: so jedenfalls bleibt für mich nur eine ziemlich bittere Enttäuschung zurück. In so gut wie allen Bereichen der Inszenierung leistet man sich gravierende Fehltritte. Atmosphäre kommt leider zu keinem Zeitpunkt auf, von Grusel gar nicht zu sprechen, im Gegenteil wirkt manches sogar schon eher unfreiweillig komisch-trashig. Ich hätte wahrlich gerne etwas andere geschrieben, denn die Figur des Christoph Schwarz halte ich grundsätzlich für nicht uninteressant.

  • Ich bin mit sehr niedrigen Erwartungen an die Folge gegangen, nachdem so viel Negatives im Internet zu lesen war.


    Das Ensemble ist durchwachsen, die technische Umsetzung lässt zu wünschen übrig, Stichworte Lautstärkenproblem, Geräusche und Musik oft deplaziert. Die Mängel sind nicht von der Hand zu weisen, aber auch schon ausreichend in diesem Thread erklärt worden. Daher eher das inhaltliche:


    An die Stories von derlei Grusel habe ich persönlich auch kaum noch Erwartungen und mir gefiel in dieser Folge der etwas andere Detektiv-Touch, denn Schwarz trägt nicht nur auf dem Papier den Namen Ermittler, sondern dieser Aspekt wird auch im Hörspiel deutlich herausgearbeitet. Dadurch nimmt man Tempo und Grusel schon deutlich aus so einer Geschichte (ich denke jetzt einfach mal in Schubladen), was mir persönlich aber gut gefallen hat. Übertreiben sollte man diesen Aspekt aber nicht, denn bis ins Kleinste aufgedröselt brauche ich weder die finanziellen Schwierigkeiten noch die dutzenden Privatangelegenheiten des Ermittlers. Ein gesundes Mittelmaß wäre wünschenswert, in dieser Folge liegt mir etwas zu viel Gewicht auf "persönlichem Kleinkram".
    Den Charakter des Christoph Schwarz hatte ich anders in Erinnerung. Zugegeben, der Genuß (übrigens mehrfach) von Folge 1 liegt schon etwas länger zurück, aber hier kam mir der Titelheld weniger Tough und in seinem Auftreten flapsiger und weniger abgebrüht vor. Da müsste ich allerdings noch mal Folge 1 hören.


    Unterm Strich gefiel mir die Folge irgendwo noch ganz gut, da man hier zumindest den Versuch unternimmt im Geisterjäger-Grusel mal etwas andere Wege zu gehen. Zwar alles noch nicht ganz ausgegoren bzw. leicht asynchron zu meiner Wellenlänge, aber nicht soweit davon weg, dass mich die Serie nicht unterhalten würde. Folge 3 geht im übrigen gut an - zwar auch wieder einen Tacken zuviel persönliche Beziehungen, aber noch verkraftbar.