Die drei ??? (057) Tatort Zirkus

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    Nach dem schwachen Abschluss der Crimebuster mit dem "Angriff der Computerviren" übernimmt nun die deutsche Autorin Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer (von vielen Fans liebevoll BJHW abgekürzt) das Zepter. Nur leider soll die Qualitätskurve damit erstmal im unteren Bereich verharren.


    Der erste rein deutsche Fall spielt im Zirkus. Zumindest verheißen das Titel und Cover. Der Zirkus dient allerdings in erster Linie nur als Aufhänger zu Ermittlungen rund um eine Erbschaftsangelegenheit.


    Nach dem Tod von Jacky Knivel soll die Artistin Mary di Domenico den Besitz des Mannes erben. Und dessen Sammlung hat einen ziemlich hohen Wert. Während einer Zirkusvorstellung kurz darauf reißt das Seil und Mary stürzt ab. Ein Unfall oder möglicherweise ein Anschlag? Die drei ??? nehmen die Ermittlungen auf.


    Meine Güte, was für ein schrecklich belangloser Fall - der dazu noch mit uninteressanteren Ermittlungen bestückt ist. Gott sei dank ist das Hörspiel mit 43 Minuten recht kurz, so dass sich die Langeweile nicht allzu breit machen kann. Von Spannung kann hier aber wirklich mal gar keine Rede sein. Doch damit nicht genug. Im ersten Teil verlaufen die Ermittlungen noch recht geradlinig und nachvollziehbar logisch, doch später konfrontiert uns die Autorin dann mit wahrlich konstruierten Zusammenhängen ohne Rücksicht darauf, ob das ganze nun Sinn ergibt oder nicht. Stichwort: Wappen auf dem Bonbon. Was bitte sollte das denn?


    Die Absturz-Szene im Zirkus ist diesmal leider auch ein Absturz für die Akkustik, denn diese klingt zu jenem Zeitpunkt unglaublich billig. Die gesamte Szene ist aber nicht nur in Hinblick auf die Geräuschkulisse misslungen. Denn auch, wenn man noch so oft erwähnt, dass das Drahtseil gerissen ist, steigert man die Dramatik dadurch nicht.
    Das ist allerdings der einzige richtig große Patzer bei der Untermalung. Der Rest kann sich hören lassen, eine Meisterleistung stellt das alles aber nicht dar. Dazu ist beispielsweise schon die Musik deutlich zu ausdruckslos.


    Die Sprecherleistungen sind das solideste an diesem Hörspiel. Inspektor Cotta war zu diesem Zeitpunkt noch anders besetzt, was evtl. zu gewissen Irritationen führen könnte, aber das ist verschmerzbar.


    Fazit: Was für eine schrecklich belanglose Angelegenheit. Hält man sich im ersten Teil der Geschichte wenigstens noch auf geradlinigen Bahnen, begegnen uns im zweiten Teil erschreckend konstruierte Zusammenhänge. Und solche werden bei BJHW-Fällen nicht das letzte Mal aufzufinden sein.


    Note 4-

  • Im Zirkus geht es drunter und drüber, die Artistin Mary di Domenico (Heidrun von Goessel) stürzt bei einem Auftritt ab, doch man ist sich schnell sicher, dass es kein Unfall war. Wer hat ein Attentat die Artistin verübt und was verspricht sich der Täter davon? Anscheinend geht es um das Erbe des berühmten Clowns Jacky Knivel, der es wohl Mary vermachen will und die Neider möchten sie aus dem Weg räumen. Können die drei ??? einschreiten und das Schlimmste verhindern?


    - Meinung -


    Hierbei handelt es sich mehr oder weniger um eine Zirkusfolge und derartige Stories konnten mich noch nie so wirklich begeistern und warum sollte das hier anders sein? Ist es nämlich nicht, die Story ist recht dünn und träge, das Tempo ist kaum vorhanden und irgendwie wirkt die ganze Angelegenheit ziemlich krude zusammengeschustert, Hauptsache es geht noch um eine Erbschaft, um der Handlung wenigstens etwas Gehalt zu verleihen. Das geht mehr oder weniger in die Hose, mehr als Durchschnitt ist hier nicht drin, wenn überhaupt. Die spannenden Momente bleiben schlicht und ergreifend aus, in diesem Bereich gibt es nur wenig zu holen.


    Die Besetzung ist schon etwas merkwürdig, denn zum einen kann Heidrun von Goessel als Mary di Domenico nicht unbedingt überzeugen, dafür wirkt ihr Auftritt zu zahm und zweitens wirkt ihre Performance auch recht hölzern. Das gilt auch für Eva Zlomitzky, die mir dazu auch namentlich herzlich wenig sagt. Bekannter ist dagegen der Rest der Besetzung und die Leistungen stimmen ebenfalls, denn mit Helmut Ahner, Arthur Brauss, Andreas von der Meden, Michael Poelchau und Co. verstehen ihr Handwerk und das hört man ihnen auch an. Was die Hauptsprecher betrifft, so kann man deren Darbietungen ruhigen Gewissens durchwinken, lediglich Oliver Rohrbeck erlaubt sich einen kleinen Ausrutscher, er nennt "Walter de Maria" einfach mal kurzerhand "Maria de Walter", auch nicht schlecht.


    Anscheinend standen für diese Folge nur 2-3 Musikstücke zur Verfügung, manchmal hat man sogar das Gefühl, dass es sogar nur ein Stück ist, dass immer wieder nur durch Hörspielszenen unterbrochen wird. Das erzeugt kaum Atmosphäre und die richtige Stimme will nicht aufkommen, von Zirkusstimmung oder der spannenden Suche nach einer Erbschaft kriegt man jedenfalls herzlich wenig mit.


    Schade, aber durchschnittlicher kann eine Folge kaum sein, denn das gilt für alle Einzelbereich dieser Produktion. Eine dürftige Story, teilweise lustlos agierende Sprecher und eine schwache Untermalung, hier regiert der Durchschnitt. Nur für die hartgesottenen Fans der Serie, die nicht genug von ihren drei Detektiven bekommen können.


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