Top Secret -Akte 002- Diadem (maritim)

  • Für Morgrave und Rawleigh (Christine Pappert und Thomas Karallus) geht es diesmal in die "ewige Stadt" Rom. Dort hat das Agenten-Gespann wieder alle Hände voll zu tun, denn es geht um Exorzismus, verfeindete Familien, seltsame Mumien, das Verschwinden eines Mannes und um ein Diadem. Was hat es mit diesem Artefakt auf sich und wie hängen all diese Dinge miteinander zusammen?


    - Meinung -


    Weiter geht es mit den Fällen für Morgrave, Rawleigh und Co. und auch diesmal gibt es einen wilden Genrewust, dem man aber erneut Kurzweiligkeit und einen ordentlichen Unterhaltungsfaktor attestieren muss. Die Originalität fehlt der Serie zwar weiterhin weitestgehend, aber wen das nicht stört, dass diesmal unter anderem beim Exorzist geklaut wurde, der dürfte sich erneut gut unterhalten fühlen. Erneut muss ich aber auch anmerken, dass mehr Charakterentwicklung alles andere als verkehrt wäre, noch sind mir alle agierenden Personen einfach zu eindimensional, da muss sich auf jeden Fall was tun. Für ein Mysteryhörspiel geht die Story aber unterm Strich in Ordnung, eine gute Bearbeitung gibt es obendrein, damit kann man zufrieden sein.


    Die Sprecherliste liest sich gut, die Leistungen sind es ebenfalls, in diesem Bereich ist alles in Butter. Klaus Dieter Klebsch sorgt mit seiner tiefen Stimme für die richtige Atmosphäre, düster und grollend, das kommt gut an. Die Dynamik zwischen Christine Pappert und Thomas Karallus stimmt ebenfalls, man fühlt sich auch nicht mehr andauernd an "King of Queens" erinnert, dafür ist die Story zu düster und lässt derartige Gedanken gar nicht erst aufkommen. Dazu Wolfgang Condrus und Andreas Borcherding und schon hat man eine starke Besetzung bei den Hauptrollen und die Leistungen stimmen auch. Auch bei den Nebenrollen wird alles andere als mit großen Namen gegeizt und auch wenn man sie bereits aus unzähligen Maritim-Produktionen kennen dürfte, so macht es auch diesmal wieder Spaß ihnen bei ihren guten Darbietungen zu lauschen. Norbert Gastell, Dagmar Dempe, Daniela Hoffmann, Helmut Krauss, Fritz von Hardenberg und wie sie alle heißen, sie alle liefern rundum gute Performances ab und niemand fällt negativ auf.


    Die eingesetzten Musiken können sich mal wieder hören lassen, entweder harte Elektronik-Beats oder ebenfalls harte Gitarrenriffs, für eine "ruppigere" Soundkulisse ist also gesorgt und sie verleiht der Serie den passenden akustischen Anstrich. Die Abmischung ist ebenfalls recht ordentlich, die Räumlichkeiten kommen gut rüber und somit kann man auch mit diesem Bereich der Produktion zufrieden sein. Über das Titellied muss man jedenfalls kaum noch Worte verlieren, das dürfte man bereits von der TV-Serie Akte X kennen, es hört sich jedenfalls fast genauso an und dann wird die Hörerschaft auch wissen, in welche Richtung diese Serie geht.


    Diese Folge hat mir etwas besser gefallen als die erste, dennoch gibt es für Maritim noch etwas zu tun, besonders Ellen B. Crown muss man noch ein wenig auf die Füße treten, damit die Hörer mehr über die Charaktere erfahren und die Enden nicht so gehetzt wirken. Ansonsten wird hier gute Grusel- und Mysterykost geboten, die man sich auch ruhig öfter anhören kann.


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  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Die der einen Folge oder generell? Hör dir mal die 3 an...


    Jo, die drei muss ich noch hören.


    Bei dem Statement oben ging es mir jetzt speziell um diese Folge. Aber generell ist auch nicht verkehrt, da ich auch schon gewisse Dinge in der 1. Akte nicht überzeugend fand.


    Maltin : die 1 hast du schon gehört?

  • Hier dann mal die Details:


    Die Thematik, welche zum Einstieg dieses Hörspiels präsentiert wird, hört sich interessant an. Vatikan, Diadam und Exorzismus, das sind die Schlagworte, die einen neugierig werden lassen. Was steckt hinter dem ganzen?
    Untermauert von düsterer, an die kirchliche Thematik angepasste Musik steht so ein vielversprechender Auftakt. Ganz ähnlich wie auch in "Akte 1".


    Und ebenso sind auch Jade und William Ashton diesmal zu Beginn nicht mit diesem Fall vertraut. Es heißt einen davon unabhängigen Spezial-Auftrag auszuführen, der beide aber gehörig ins straucheln bringt.
    Man fragt sich zwar schon ein wenig, was das für Spezialagenten sind, die sich so einfach übertölpeln lassen, aber zumindest hat das, was dann folgt die richtige Härte und erweist sich als sehr action- und temporeich.


    Unterdessen laufen auch die Ereignisse im Vatikan weiter und langsam aber sicher tut sich eine Verbindung auf.


    An und für bietet dieses Hörspiel eine kurzweilige Mischung aus leicht gruseliger und actionbetonter Unterhaltung. Also eigentlich genau richtig. Es gibt in meinen Augen aber ein massives Problem:


    Die Zusammenhänge zwischen den beiden Ereignissen erscheinen extrem zwanghaft und wissen mich leider gar nicht zu überzeugen. Vor allem vermitteln einige nachträglich gelieferte Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen und Ereignisse nicht immer ein völlig schlüssiges Bild. Manchmal bekommt man fast das Gefühl, dass der Autor einfach mal verschiedene Stilmittel eingesetzt hat, ohne sich über deren tatsächlicher Notwendigkeit für die Geschichte tiefere Gedanken zu machen.
    Was ist das eigentlich für ein unglaubwürdiges Motiv, weswegen sich die Familie an den Unfallfahrern und vor allem nur an diesen rächen will? Für was die vorgespielte Schwangerschaft? Das wäre bedeutend einfacher gegangen und vor dem Hintergrund, was man schon über die Familie weiß, ist dieses Vorgehen geradezu widersinnig. Weshalb die verfremdete Stimme und wie kommt diese überhaupt zustande?
    Für sich gesehen sind einige der Elemente ja ganz nett, werfen aber im Gesamtkontext viel mehr Fragen auf als nachher an Löchern wieder gestopft werden kann.


    Das geklaute Serienjingle ärgert mich nach wie vor. Schon sehr phantasie- und einfallslos. Der Rest der Untermalung weiß aber die jeweiligen Passagen gut zu unterstützen - sowohl wenn es darum geht das Tempo anzutreiben, als auch wenn man eine unheimliche Stimmung schaffen will. Hier und da mag bei den Geräuschen nicht alles bis ins Detail vollendet sein, aber das stört den Hörgenuss nicht wesentlich.


    Negativ fällt ziemlich zu Anfang das Lachen des Mönchs in den Gewölben auf, das alles andere als echt rüberkommt und die aufgebaute unheimliche Stimmung so etwas zerstört.
    Das lässt sich aber verschmerzen, da der Rest des Casts wirklich schön ist. King of Queens-Synchronsprecher Thomas Karallus und Christine Pappert lassen allenfalls durch ihre Stimmfärbung mal leichte Erinnerungen an Doug und Carry aufkommen. Mittels ihres schauspielerisches Können setzen sie die Agentenrollen gut um. Vor allem auch Erzähler Klaus-Dieter Klebsch weiß mich sehr zu fesseln.


    Fazit: Wenn man nicht groß drüber nachdenkt, ist das ganze eine unterhaltsame und temporeiche Angelegenheit. Aber blickt man etwas genauer hin, fällt schnell auf, dass die Story doch etwas zu willkürlich zusammengeschustert ist.
    Von Umsetzung und Tempo wäre eine 2 im Bereich des Möglichen gewesen, allerdings wird dies durch eine seltsam zusammengewerkelte Storyline zunichte gemacht.


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    Maltin : und? Zwischenzeitlich schon gehört?

  • Zitat

    Original von DRY
    Fazit: Wenn man nicht groß drüber nachdenkt, ist das ganze eine unterhaltsame und temporeiche Angelegenheit. Aber blickt man etwas genauer hin, fällt schnell auf, dass die Story doch etwas zu willkürlich zusammengeschustert ist.
    Von Umsetzung und Tempo wäre eine 2 im Bereich des Möglichen gewesen, allerdings wird dies durch eine seltsam zusammengewerkelte Storyline zunichte gemacht.


    Das Problem kriegt die Serie leider nicht in den Griff. :( Potential ist im Prinzip da, genutzt wird es nicht.

  • Zitat

    Original von DRY
    Maltin : und? Zwischenzeitlich schon gehört?


    Mittlerweile ja, und ich kann eigentlich nur dein Fazit unterstreichen. An sich eine temporeiche Angelegenheit, die oberflächlich betrachtet mit den gar nicht mal so schlecht inszenierten Actionszenen gut unterhält (naja... bis auf die völlig überzogene Bootszene).. aber die Story ist einfach ein einziges Geholper... anders kann mans nicht sagen. Und massivst geärgert hat mich (wie dich ja auch) die plumpe Akte-X-Titelmelodie... das geht nu wirklich gaaar nich :rolleyes:


    Wie so oft steht und fällt das Gesamt mit der Story, die schlüssiger, logischer, glatter und weniger holprig erzählt werden muss, um der Serie wirklich noch Chancen einzuräumen. Folge 3 werd ich sicher noch anhören... wenn ich irgendwann dazu komme...