Theobald Jack Pansay (Matti Klemm), Angestellter der englischen Armee, lernt auf der Schiffsfahrt nach Indien Agnes Keith-Wessington (Arianne Borbach) kennen, eine Affäre der zwei versüßt die lange Überfahrt. Liebe ist nur auf einer Seite im Spiel, Agnes verliebt sich unsterblich in den jungen faszinierenden Mann, obwohl sie verheiratet ist. Pansay jedoch beendet die Affäre, weil sie ihn extrem einschränkt. Agnes stirbt später an gebrochenem Herzen, sie kann es nicht ertragen, dass Jack sie nicht so liebt, wie sie ihn und als er sich dann mit Kitty Mannering (Uschi Hugo) verlobt, ist sie am Boden zerstört. Ihr Tod lässt Jack aufatmen, denn er fühlte sich verfolgt von der liebeskranken Frau, nun stehen ihm alle Wege mit seiner Liebe offen. Doch dann sieht er immer wieder die Rikscha, in der Agnes umgekommen sein soll und muss sich in Therapie begeben. Ist er dem Wahnsinn verfallen?
Mit Folge 31 der Reihe „Gruselkabinett“ kehrt Titania wieder zum gruseligen Thema zurück, war „Der Glöckner von Notre Dame“ zwar eine gelungene, aber weniger gruselige Produktion.
In dieser Geschichte geht es jedoch wieder ums Gruseln, und dies gelingt Rudyard Kipling, eher durch „Das Dschungelbuch“ bekannt als durch Schauerromantik, hervorragend. Man weiß als Hörer nicht, ob Pansay einem sympathisch oder eher unsympathisch sein soll, er lebt beide Seiten aus und man fragt sich, ob er wirklich dem Wahnsinn verfallen ist oder ob sich das schlechte Gewissen verselbstständigt hat. Auch Uschi Hugo als seine Verlobte Kitty Mannering sprudelt über vor Lebenslust und spielt überzeugend. Es ist mal etwas Neues in der Serie „Gruselkabinett“, der Schauplatz ist Indien und insbesondere das Flair der damaligen Kolonialzeit kommt hervorragend rüber, so passt auch das in helleren Farben als gewohnte Cover zum Thema. Lediglich die Musik passt eher ins tiefere Asien nach China als nach Indien und auch so manches Geräusch wirkt diesmal nicht ganz passend. Insgesamt ist es aber wieder eine schöne Produktion aus dem Hause Titania Medien mit einigen Mängeln, aber auch die seien mal gestattet. Es ist nämlich immer wieder schön, welche eher unbekannten Schätze das Team von Titania ausgräbt und zu Hörspielen macht!
„Die Gespenster-Rikscha“ ist ein atmosphärisches Hörspiel auf einer CD mit einer Gesamtspielzeit von ca. 55 Minuten.
3.5 von 5 Sternen