Inhalt:
Warum trug der tote Berliner Hacker Tron ein Schmuckstück in Form eines „Wassermanns“, wo er selbst doch im Sternzeichen des Zwillings geboren war? Hat das etwas mit seiner einstigen Expedition in die Berliner Unterwelten zu tun – mit den Resten der vergangenen Stadt „Germania“? Was der Student Georg Brand entdeckt, macht ihn zum Spielball mächtiger Industrieunternehmen, die das wichtigste Lebensmittel der Welt unter ihre Kontrolle bringen wollen!
Story:
Ungewohnt unheimlich geht es in der 15. Episode der großen Verschwörungstheorie-Serie zu, denn Hacker T-Rex legt sich diesmal mit leibhaftigen Vampiren an. Im ersten Moment mag man nun denken: Moment, sprengt das nicht ein wenig den Rahmen der Serie? Nein, dies ist nicht Fall, der man hat eine durchaus plausible Erklärung für die Existenz dieser Wesen zu bieten. Neben diesem Rätsel löst T-Rex auch eine gigantische Verschwörung rund um das Trinkwasser auf und insgesamt betrachtet bringt einen die Theorie schon zum nachdenken, denn es könnte wirklich wahr sein, was hier passiert. Allerdings gab es schon in der Vergangenheit Theorien die nachvollziehbar waren, aber dennoch konnten die Folgen an sich nicht überzeugen, da die Aufbereitung schlecht gemacht worden war. Davon kann hier zum Glück keine Rede sein, denn man verpackt die verschiedenen Theorien gekonnt in eine spannende, unheimliche und auch actiongeladene Story, bei der man als Hörer mit fiebert. Was den Hörspaß allerdings ein wenig dämpft ist die Auflösung rund um Nolos Entführung, denn eine ähnliche Aktion gab es bereits in Folge 10 und sowas wirkt bei zu häufigem Vorkommen unglaubwürdig. Trotzdem habe ich mit seit langem wieder wirklich gut unterhalten gefühlt.
Sprecher:
Schon beim Blick ins Inlay stellt man fest, dass bei der Serie weiterhin geklotzt statt gekleckert wird. Das Core-Team der Serie liefert auch größtenteils souveräne Arbeit ab. David Nathan als T-Rex und Dietmar Wunder als Kim Schmittke agieren toll zusammen und es macht Spaß den beiden zuzuhören. Weniger toll klingt in meinen Ohren weiterhin Marie Bierstedt als Nolo, denn über weite Strecken klingen ihre Leistungen gelangweilt, als wäre sie nicht wirklich bei der Sache. Im Synchronbereich liefert sie für meine Begriffe wesentlich bessere Leistungen. Allerdings können Norman Matt und Klaus-Dieter Klebsch über die nicht ganz gelungene Leistung hinweg trösten. Grade Klebsch scheint an seiner Rolle als leicht Durchgeknallter hörbaren Spaß gehabt zu haben und spielt die Rolle des Wille Behm gekonnt. Die Leistungen sind insgesamt also wirklich gut, doch für meinen Geschmack wäre hier sicherlich noch ein wenig mehr möglich gewesen.
Musik und Effekte:
Bei den Geräuschen war man diesmal etwas mehr gefordert als zuletzt und man hat seine Aufgabe ordentlich gelöst. Die verschiedenen Stationen von T-Rex Suche werden im Ohr des Hörers ohne größere Probleme real. Dabei ist es egal, ob man sich in der Berliner Unterwelt oder in einer „Badeanstalt“ befindet, man trifft den richtigen Ton und das erfreut. Was weiterhin weniger erfreut ist der Einsatz der Musik, denn das minutenlange Einspielen von Dramatik-Musik wird beibehalten, was aber nicht selten eher stört als denn zu überzeugen. Weniger ist manchmal mehr und genau dieser Maxime sollte man sich bei dieser Serie im Bezug auf die Musik verschreiben, denn dann wäre auf der Seite der Technik hier wirklich alles im grünen Bereich.
Fazit:
Es geht weiter bergauf. Man schafft es endlich wieder eine Folge vorzuweisen, die sich das Prädikat GUT verdienen kann. Hier greifen mal wieder alle Zahnräder gut ineinander und lassen somit am Ende ein ordentliches Gesamtbild entstehen. Dennoch gibt es Anlass zur Kritik: Eine erneute derart platte Auflösung von Nolos Entführung wirkt unglaubwürdig und beißt sich doch ein wenig mit dem Anspruch, dass man hier tatsächliche Verschwörungen aufdecken will, denn dann sollten auch die Charaktere glaubwürdig agieren. Bei den Sprechern leistet man sich dafür nahezu keinen Fehltritt und auch auf der technischen Seite kann man Punkte sammeln, wenn gleich nachwievor das Problem der sehr ungeschickt akzentuierten Musikeinspielungen bleibt. Dennoch kann ich sagen, dass man hiermit wieder auf dem richtigen Kurs angelangt ist und es schaffte Verschwörungstheorien in eine spannende Handlung zu verpacken. Seit „Die Hindenburg“ die beste Folge und das bisherige Highlight der 4. Produktionsstaffel von Offenbarung 23.
**** / *****
Gut (-)
© by lord gösel '08