Abseits der Wege - 004) Verborgen

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    Eine erste Diskussion hatte sich ja im Vorfeld bereits im Universal-Bereich entwickelt. Nachdem das Hörspiel nun schon einige Zeit auf dem Markt ist, wären natürlich weitere Meinungen sehr interessant.



    Meine Sichtweise:


    Kapitel 4 von 12 ist aufgeschlagen. Verborgen in den Schatten liegen die Geheimnisse von Gaston Glücks Welt. Die Zeit ist der Herbst, aber ein richtig fassbarer Begriff scheint die Zeit hier nicht zu sein. Die Purpurnen lauern, doch die Tochter des Königs führt den Sohn des Nebelchronisten zu einem Ort mit dem geheimnsvollen Namen Eishöhlen. Dabei geht es durch die ... Gärten - doch Welkenwerk ist nah... Das kommt Ihnen alles etwas verwirrend vor? Nun, das war eigentlich noch gar nichts in Bezug auf das, was einen bei dieser Serie erwartet. Geheimnisvoll wird hier groß geschrieben und das heißt zum aktuellen Zeitpunkt: möglichst wenig über irgendwelche Hintergründe zu erklären, auftauchende Figuren höchstens in fahlen Dämmerlicht zu beleuchten, was allenfalls vage oberflächliche Tendenzen erkennen lässt und immer wieder mit Stichworten um sich zu werfen, die in Zusammenhang stehen, der sich aktuell aber nur mit viel Phantasie erahnen lässt.
    Nun heißt dieses Genre ja gerade Fantasy - und da kann derartiges ja nicht wirklich falsch sein. Genausowenig, wenn der Hörer ein wenig gefordert wird. Geheimnisvoll gleich spannend und Interesse weckend - ja, zum Teil, allerdings geht diese Formel in dieser Episode wieder deutlich weniger auf.
    Hörspiele sind wie Mahlzeiten. Manch Teller ist üppig beladen, dass man sich hinterher pappsatt fühlt, manch anderer Teller dafür exzellent angerichtet, so dass es für das Auge eine regelrechte Freude darstellt, doch schon nach der Hälfte merkt man, dass da noch ein dicker Nachtisch kommen muss, weil man sonst nicht mal den kleinen Hunger zwischendurch besiegt hat. Und genau letzteres trifft auf das vierte Kapitel von Abseits der Wege zu. Inhaltlich bleibt es trotz diverser kongenial inszenierter Szenen (Unwetter) eher dünn. Dazu trägt der träge und einschläfernde Stil, der insbesondere in der Anfangsphase angeschlagen wird, nicht unbedingt positiv bei. Ja, den Charakteren ergeht es innerhalb der Geschichte genauso wie dem Hörer auch und so gesehen ist die Umsetzung eigentlich eins-A. Alles schön geheimnisumwitterend, bedeutungsschwanger von einem grauen Herbstwind umspielt. Aber das reicht nicht, das wirkt bei weitem nicht so, wie es vielleicht angedacht war. Manch einer mag gerade diese Sachverhalte herausragend und einzigartig finden, ich selbst werde damit aber nicht hundertprozentig glücklich. Dazu war das Gefühl einer vor sich dahin plätschernden Handlung vor allem im Mittelteil einfach zu groß - und das ist schade, nachdem man mit den beiden vorangehenden Kapiteln eigentlich einen schönen Mittelweg gefunden zu haben schien.


    Volker Sassenberg ist für seine Liebe zum Detail, insbesondere aber auch für den Einsatz von punktgenauen Orchesterklängen bekannt. Letztere sind es vor allem, welche diese Serie trotz der inhaltlichen Kritikpunkte, hervorzuheben wissen. Gerade die Szene, in der das Welkenwerk agiert, könnte von seiner Bedrohung und Gewalt auch in einem aufwändigen Fantasy-Film nicht besser umgesetzt sein.


    Im Gros gibt es bei den Sprechern nicht sehr viele, die herausstechen können, allerdings fällt genausowenig jemand negativ auf. Großartig gefallen hat mir Diana S. Borgwardt als Myrell, die in diesem Kapitel maßgeblich den Ton angibt. Sehr viel Text - und für meine Begriffe in gewissen Situationen deutlich zu viel - zu bewältigen hat auch Erzähler Heinz Ostermann, so dass damit die agierenden Figuren ganz automatisch etwas mehr in den Hintergrund rücken als es sein müsste.


    Fazit: Ich bin zwar nicht richtig enttäuscht, aber bei weitem auch nicht sonderlich begeistert. Die Geschichte hat was - einiges sogar und einen gewissen Reiz übt der geheimnsvolle Stil ja auch aus. Es fehlt aber an Feuer und Inhalt!


    Note 3+


    ___


    Ich habe mal eine Passage fett markiert, zu der mich weitere Meinungen sehr interessieren würden. Müssen nicht identisch mit der meinen sein ;)

  • Zitat

    Original von DRY
    Ich habe mal eine Passage fett markiert, zu der mich weitere Meinungen sehr interessieren würden. Müssen nicht identisch mit der meinen sein ;)


    Toll, jetzt habe ich Kohldampf! X( ;)


    Da hast Du aber Recht.


    Für Gaston Glück (Timmo Niesner) und seine Freunde geht die Reise weiter, doch wohin führt sie die Gruppe? Sie begegnen den sogenannten Gärtnern, doch was beherbergen sie in ihrem Herbarium? Alles, was im unmittelbaren Umfeld verloren geht, nehmen die Gärtner an sich und wollen es nie wieder freigeben. Werden Gaston und Co. das Geheimnis lüften und ihre Reise fortsetzen können oder bilden die rätselhaften Gärten das Ende ihrer Unternehmung?


    - Meinung -


    Wie immer frage ich mich, wohin es eigentlich mit dieser Serie gehen sollen und wann das Tempo endlich mal angezogen wird. Wobei das Wort "Tempo" eigentlich schon gar nicht verwendet werden darf, denn selbiges ist kaum vorhanden und insgesamt fällt der Hörfluss hier eher extrem träge aus und das drückt gewaltig auf die Stimmung. Das ist nicht unbedingt ein Manko, aber wer unbedingt beim Hören das Gefühl haben möchte, die ganze Zeit durch einen wabernden Nebel zu wandern, der sei herzlichst eingeladen, hier wird er bedient. Mal im Ernst, soll das wirklich 12 Folgen lang so weiter gehen? Das wäre dann starker Tobak und für meinen Geschmack auch zuviel des Guten, dann doch lieber ein höheres Tempo und ein paar Folgen weniger, bis die Serie zum grossen Finale kommt. Sicher, hier gibt es schon die eine oder andere spannende, packende Szene, doch insgesamt werden sie von der Trägheit dieser Story bzw. der gesamten Serie erdrückt.


    Sprechertechnisch ganz grosses Kino, aber wann war das bei einer Produktion von Volker Sassenberg schon mal anders? Mir fällt da spontan keines seiner Hörspiele ein, das in diesem Bereich enttäuschte. Hier mischen grosse Namen mit, unter ihnen Timmo Niesner, Stefan Krause, Engelbert von Nordhausen, Uli Krohm und weitere, die die gewohnt guten Leistungen abliefern, die man auch von ihnen erwartet. Bis in die kleinste Nebenrolle wird richtig ordentlich gebarbeitet, da gibt es eigentlich nichts zu meckern, nur hat man auch hier das Gefühl, dass die Sprecher bewusst träge und langsam zu Werke gehen müssen, denn es kann kein Zufall sein, dass hier fast alle wie in Zeitlupe sprechen. Das zehrt ganz schön an den Nerven, aber das ist anscheinend der Stil dieser Serie, zufrieden sein muss man damit jedenfalls nicht. Tolle Sprecher, tolle Leistungen, wenig Tempo.


    Die Atmosphäre ist klasse, da gibt es rein gar nichts dran zu meckern, es geht stets düster und bedrohlich da und man hat das Gefühl, dass an jeder Ecke dieser fantastischen Welt eine Gefahr lauern kann. Erstklassige Orchesterklänge und gekonnt eingesetzte Effekte und Geräusche, hier punktet diese Serie mal wieder.


    Etwas mehr Tempo und die Serie wäre ein Kracher, da bin ich mir sicher. So bleibt sie "nur" gut, doch sie kommt an den Genrekollegen Drizzt nicht ran, auch wenn Vergleiche sicherlich hinken, aber da man sich ein Genre teilt, sollte das schon erlaubt sein. Wie dem auch sei, Freunde der Serie dürften sich wieder gut unterhalten fühlen und wer bisher mit der Serie nichts anfangen konnte, der wird auch jetzt kein Fan werden.


    Amazon.de

  • Nach der in meinen Ohren schon schwächeren Folge 3 schlägt leider auch Folge 4 in die gleiche Kerbe, wenn ich auch nicht wirklich arg enttäuscht war. Aber die wirklich packenden Gänsehaut-Szenarien fehlen (im Vergleich zur zweiten Folge), die Story bleibt trotz allmählicher Konturen noch weitestgehend im schwammig-schummrigen Bereich. Mein Urteil bleibt zwiespältig... viel Licht, aber noch mehr Schatten...

  • Da bin ich anderer Meinung. Ich habe dem Hörspiel die Note 2 gegeben, da mich ADW 4 gut unterhalten hat und für mich nach dem guten ersten Teil und zwei schwächeren Fortsetzungen die bisher beste Folge war. Geräusche und Musik saßen wie immer perfekt, aber dieses Mal konnte ich auch mit der Story etwas anfangen. Ziemlich bizarr, diese kleinen Gärtner und auch ein Stück unheimlich. Ich musste durchaus mehrere Male an "Alice im Wunderland" denken. So kann es gerne weitergehen.

  • Jau, ich bin nun auch durch. Fühlte mich gut unterhalten, aber irgendwie waberte auch diese Folge so dahin. Die erste Folge bleibt für mich also weiterhin unerreicht. Ähnlich wie nach der zweiten und dritten Folge bleibt das Gefühl, dass es in der Serie jetzt eigentlich mal losgehen könnte. Den Inhalt der letzten drei Folgen hätte man bequem in ein einziges Jewelcase packen können. Aber zumindest weiß man jetzt, wohin die Reise gehen soll und ich freue mich auf die nächste Folge, wenn Sassenberg endlich mal den Fuß vom Gas nimmt ...