Die drei ??? - 103) Das Erbe des Meisterdiebs

  • Inhalt: Justus bekommt auf dem Schrottplatz Besuch von Brittany - und gleich darauf von Inspector Cotta die Nachricht, dass Victor Hugenay tot sei. Am nächsten Tag findet er einen letzten Brief von Hugenay in seinem Briefkasten. Der Meisterdieb fordert ihn zu einem letzten Wettstreit auf. Die drei ??? sollen das Versteck von sechs Gemälden finden, die Hugenay "zwar stehlen, aber nicht mehr verkaufen" konnte. Dazu hinterlässt er ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein Bilder-Rätsel.


    Die Story: Justus ist ver-lie-hiebt! Justus ist ver-lie-hiebt! ;)
    Die Sache mit Brittany ist ein bisschen arg vorhersehbar, aber ähnlich wie im "Leeren Grab" verleiht es der Geschichte durchaus einen gewissen Pfiff, unseren ersten Detektiv mal in Gewissensnöten zu sehen, und trotz Kuss und einer gehörigen Prise Herzschmerz schrammt die Story so gerade noch am Kitsch vorbei, weil es genügend anderer Aspekte gibt.
    Ob es die Bilder tatsächlich gibt, konnte ich nicht herausfinden, aber in typischer ???-Manier fühlt man sich durch die Geschichte animiert, selbst ein wenig zu recherchieren. Das Bilder-Rätsel selbst jedenfalls ist stimmig - ich hab's überprüft ... ;)
    Leider kommt nach diesem schön ausgetüftelten Rätsel aber nicht mehr allzu viel und der Schluss ist arg profan: Bösewicht taucht auf, erklärt den größten Teil, Bösewicht wird überwältigt, Reporter taucht auf und erklärt den Rest.
    Da nützen auch die zwischenzeitlichen Versuche, mit einem "wie ein Aufzug in die Tiefe" 'rasenden' Brunnen und viel Geschrei ein wenig Action à la "Indiana Jones" reinzubringen, wenig (zumal der ganze Absturz dann letztlich nur wenig mehr als zwei Meter ausgemacht haben soll).


    Die Sprecher: Sind gut.
    Jens und Andreas spielen sich gewohnt gekonnt die Bälle zu, Dorette Hugo bringt die jugendliche Brittany gut rüber, Siegfried Kernen nimmt man den Klosterbruder sofort ab, Karin Lieneweg sorgt im Dialog mit Oliver für einige lustige Momente, und Matthias Fuchs führt als Erzähler sehr schön durch die Geschichte.
    Dagegen fällt allein Jan Buchwald mit seinem viel zu dick aufgetragenen Kurzauftritt als Inspektor Berger ab, und Gerhard Hinze kann sich als Bösewicht Baldwin nicht weiter in Szene setzen. Thomas Bammer als Journalist Wilbur Graham legt eine Standardleistung hin.
    Drei Sprecher möchte ich allerdings besonders hervorheben:
    Erstens Oliver, der in dieser Geschichte je nach Situation verlegen, verliebt, arrogant, enttäuscht oder verzweifelt sein muss, und bei dem man das Gefühl hat, er kostet diese Möglichkeit des Spielens richtig aus.
    Zweitens Matthias Fuchs, der für jede Situation den richtigen Tonfall trifft: Augenzwinkernd, nachdenklich, es spannend machend oder einfach nur erzählend.
    Drittens Giro/Kubach: Zwei Auftritte als "Stimme aus dem Brief" reichen ihm, um in der Geschichte Präsenz zu haben - gradios!


    Musik und Effekte: Selten kommt es vor, aber es kommt vor - eine neue Folge mit guter Musik. Justus' Nervosität und die Komik seines Versuchs, sich in aller Hektik für Brittany herzurichten, werden von Matthias Fuchs schön beschrieben und mit passender Musik unterlegt, und auch sonst gibt es einige hörenswerte, echte Musikstücke.
    Auf Geräuscheffekte nach Zeichentrickmanier (tschoing, boing, peng und bling) wird in dieser Folge wohltuenderweise ganz verzichtet.


    Fazit: Die Geschichte fängt stark an und lässt dann leider kontinuierlich nach.
    Weil aber das Konzept stimmt und Hugenays Wettstreit so herrlich verführerisch und perfide ist, weil es ein persönliches Dilemma für Justus gibt, weil die Sprecher mit hörbarem Spaß bei der Sache sind und das Rätsel um die Bilder gut gemacht, gibt es von mir doch noch die Note 2.

  • Inhalt: Der berühmte Meisterdieb Victor Hugenay ist tot! In einem rätselhaften Testament hinterlässt er Hinweise auf das bisher unentdeckte Diebesgut: einige wertvolle Gemälde. Eine Herausforderung für Justus' Superhirn! Aber der Erste Detektiv lässt sich diesmal von seiner Arbeit ablenken. Was ist los mit ihm? Als ein Unbekannter ebenfalls hinter dem Bilderversteck her zu sein scheint, müssen die drei ??? zeigen, was in ihnen steckt.


    Story: Nach der starken Vorgängerfolge hatte ich gezweifelt, ob man das hohe Niveau halten können würde, aber diese Zweifel waren unbegründet, denn mit „Das Erbe des Meisterdiebs“ hört man eine der besten Folgen der Serie. Die Geschichte dürfte sicherlich nicht jedem Fan gefallen, da Justus hier mal ganz anders handelt, als man es von ihm kennt. Was genau dabei gemeint ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es denjenigen, die das Hörspiel nicht kennen, den Spaß verderben würde. Mich hat das Hörspiel beim hören immer an eine Mischung aus „Die gefährliche Erbschaft“ und „Das leere Grab“ erinnert, welche ja beide tolle Folgen sind. Für Fans der Serie ist dieses Hörspiel ein absoluter Pflichtkauf!


    Sprecher: Über die drei Hauptsprecher muss man eigentlich nichts mehr sagen, denn Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich liefern fast immer tolle Leistungen ab und hier ist das natürlich nicht anders. Besonders Oliver Rohrbeck kann hier beweisen, das er ein klasse Sprecher ist. Neben den dreien hört man noch Dorette Hugo als Brittany, Albert Giro als Hugenay, Thomas Bammer als Wilbur Graham, Siegfried Kernen als Bruder Raphael und Dauergast Karin Lieneweg als Tante Mathilda. Auch sie können allesamt überzeugen.


    Musik und Effekte: Musikalisch ist man hier mal wieder auf einem hohen Niveau. Man hört eine Mischung aus alten und neuen Stücken, die alle toll rüberkommen. Auch bei den Effekten hat man sich wieder viel Mühe gegeben, aber so was ist für ein Label wie Europa ja ein Kinderspiel.


    Fazit: Ein tolles Hörspiel, das wirklich in jede Sammlung gehört. Die Geschichte ist aufgrund der merkwürdigen Einstellung von Justus sehr spannend und unterhaltsam. Sprechertechnisch ist man hier mal wieder gut aufgelegt, man hat mehrere bekannte Sprecher ins Studio geholt und besonders Oliver Rohrbeck kann hier zeigen, was in ihm steckt. Bei der technsichen Seite muss man sich bei Europa keine Sorgen machen, denn wie immer hört man hier tolle Musikstücke und gute Effekte. Für Fans der Serie ist diese CD ein absoluter Pflichtkauf, aber auch jeder andere Hörspielfan sollte hier mal reinhören. Ich denke mal, es ist selbstverständlich, das diese Produktion das Prädikat TOP wirklich verdient hat!


    Note 1

  • Justus (Oliver Rohrbeck) bekommt von Inspektor Cotta mitgeteilt das Victor Hugenay (Wolfgang Kubach), der berühmte Meisterdetektiv, angeblich nicht mehr unter den Lebenden weilt. Er hat ein Testament mit einem Rätsel hinterlassen, das zu einem Versteckt mit mehreren unschätzbar wertvollen Bildern führen soll. Für die drei Detektive ist der Fall klar, man muss der Sache nachgehen und die Bilder finden. Die Sache wäre vielleicht gar nicht so problemlos, wenn Brittany (Dorette Hugo) nicht da wäre und Justus den Kopf verdrehen würde.


    - Meinung -


    Eine schöne und stimmungsvolle Folge, ein Wiederhören mit einem alten Bekannten und Justus in einer ungewöhnlichen Lage. Was will der Hörer mehr? Genau, hier werden kaum Wünsche offen gelassen und die drei Detektive landen mitten in einem Fall, der streckenweise an die guten alten Zeiten erinnern lässt. Lediglich die Figur der Brittany nervt teilweise und man hätte Justus auf eine andere Art und Weise in Bedrängnis bringen sollen. Trotzdem ist die Story klasse und die Bearbeitung ebenfalls!


    Sprechertechnisch kann auch kaum einen Punkt des Anstosses finden, man hat die Folge gut besetzt und an den Hauptsprechern scheitert es eh so gut wie nie. Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich sind gut drauf, ihnen geht die Arbeit einfach locker von der Hand. Die Nebenrollen eigentlich recht gut gesetzt, wäre da nicht Jan Buchwald. Er versucht einen Inspektor darzustellen, doch er wirkt einfach lächerlich, gekünstelt, geradezu peinlich. Hätte er noch tiefer gesprochen, dann müsste man wahrscheinlich in Tränen ausbrechen, weil man so heftig lachen muss. Hervorheben muss man Dorette Hugo und Siegfried Kernen, beide machen einen guten Job, Frau Hugo als Brittany und Herr Kernen als Bruder Raphael. Von beiden Sprechern könnte man ruhig mal wieder mehr hören. Geteilter Meinung muss man bei Albert Giro alias Wolfgang Kubach sein. Sicher, es klingt abgesen, aber es sollen ja auch Briefe sein, die er hinterlassen hat, dennoch will mich seine Leistung nicht wirklich begeistern und ob er wirklich der alte Sprecher Hugenays ist bleibt auch erstmal dahingestellt. Traurig ist das Ableben des Erzählers, Matthias Fuchs starb bevor die Folge in die Läden kam und es ist sein letzter Auftritt in dieser Serie. Auch wenn seine Erzählweise anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig war, so hat er im Laufe der Zeit doch geschafft die Hörer auf seine Seite zu ziehen, man wird ihn vermissen.


    Musikalisch hat man sich bei Europa wirklich ins Zeug gelegt, moderne Stücke wechseln sich mit alten (teilweise aus den frühen 70ern) ab und so wird eine abwechslungsreiche und stimmungsvolle Atmosphäre erschaffen. Wenn man bei Europa doch immer nur so gute Untermalung einsetzen würde! Die Effekte sind hervorragend wie immer, da lässt man bei den "Europäern" nie was anbrennen, es ist und bleibt die Paradedisziplin.


    Nach der sehr guten Folge 102 wieder ein Kracher und man hofft das es so bleibt. Man hat die Vorlage sehr gut umgesetzt und ein tolles Hörspiel produziert, wer es noch nicht hat, der sollte unbedingt zuschlagen und es sich kaufen. Eine gute Stunde Unterhaltung mit den drei Detektiven hat bisher nur selten geschadet.


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