und nebenbei Liebe - 001) Die Erbschaft

  • Am 21. September geht es offiziell los. Argon Hörbuch startet die Hörspiel-Soap "und nebenbei Liebe" mit 10 Episoden.


    Auf was darf man sich als Hörer hier gefasst machen? Beginnen wir mal mit dem inhaltlichen: Die Wagners sind eine im Grunde sehr bodenständige Familie. Natürlich mit allen Probleme, welche das normale Leben so mit sich bringt.


    Mein Name ist Friedrich Wagner. Ich darf Sie an dieser Stelle kurz unterbrechen, um Ihnen zunächst einmal meine Familie ein wenig näherzubringen? Gut. Seit einiger Zeit bin ich nun schon Großvater des kleinen Paul. Allerdings habe ich eigentlich drei Enkel. Wie das? Nun, eigentlich ganz einfach. Mein Sohn Lutz lebt mit der Musikern Britt Stern zusammen, welche ihrerseits zwei Kinder in die Partnerschaft mitgebracht hat. Allerdings gibt es ein Problem - und das ist meine Frau. Bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, meine Frau ist wunderbar. Nur kommt sie mit der Tatsache, dass Lutz sich ausgerechnet Britt ausgesucht hat, nicht so wirklich klar. Das sorgt natürlich für gewisse Reibungen. Mein anderer Sohn - Florian - lernt unter meiner Assistenz Tierarzt. Florian ist mit Stefanie verheiratet, aber bislang noch kinderlos.
    Doch die richtigen Probleme fangen eigentlich erst damit an, dass ich bei einer anstrengenden Operation einen Herzanfall erlitten habe...


    Der Titel "Die Erbschaft" lässt ja bereits erahnen, was neben der Vorstellung der Familie und ihren diversen Problemchen hier den wesentlichen Teil der Handlung ausmacht. Die Tatsache, dass man sich für die Serie eine recht "normale" Familie herausgegriffen hat, ist auf alle Fälle eine feine Sache. So sind die Probleme doch nicht so ganz abgehoben, bislang nicht überzogen trashig, und irgendwo wird sich der Hörer sicherlich mal selbst wiederfinden, wenn ihm ein bestimmtes Thema vielleicht nicht ganz so fremd ist.
    Wie eigentlich bei einer Soap zu erwarten, ist das Geschehen weder besonders originell, neu oder spannend. Aber es ist vor allem eines: unterhaltsam. Langeweile kommt während der Spieldauer nicht wirklich auf. Inhaltlich nicht zu anspruchsvoll und gerade richtig, um sich einfach mal nur etwas berieseln zu lassen.


    Oliver Rohrbeck hat hier eine sehr namhafte Mannschaft vor die Mikrofone gezerrt. Und die Besetzung ist wahrlich Gold wert. Wenn auch sonst die Sprecher allein nicht das wichtigste bei einer Produktion sind, hier scheint es doch der Fall. In der Rolle des Erzählers findet sich Jürgen Heinrich wieder, welcher dabei die Situationen aus der Sicht von Friedrich Wagner schildert, was mir persönlich sehr gut gefällt. Jürgen Heinrich dürften einige sicherlich von der Serie "Wolffs Revier" her kennen.
    Seine Frau Isabell Wagner wird von niemand geringerem gesprochen als Judy Winter, welche in dieser Rolle wie die Faust aufs Auge passt. Benjamin Völz (Lutz) und Anke Reitzenstein (Britt) bilden zusammen mit ihren Kindern einen weiteren Teil der Familie. Das andere Paar sind Sven Hasper (Florian) und Ranja Bonalana (Stefanie).
    Natürlich hat es sich Oliver Rohrbeck nicht nehmen lassen auch selbst aktiv mitzumischen. Er spricht Ansgar Maybach, den schwulen Freund von Lutz Wagner.


    Die Musik wird dezent und unauffällig plaziert. Die Klänge fallen dabei eigentlich genau so aus, wie man es sich für dieses Genre vorstellt.


    Fazit: Netter Auftakt, selbstverständlich mit einem offenem Ende, wie das bei Soaps halt gewöhnlich der Fall ist. Bei dieser Seifenoper steigt man vom Niveau her erfreulicherweise nicht völlig tief ein, so dass man hier durchaus auf seine Kosten kommen kann. Denn ohne Frage besitzt das ganze einen prima Unterhaltungswert. Nicht zuletzt aufgrund der hochkarätigen Sprecherbesetzung.


    Note 2+

  • Bei Familie Wagner geht es drunter und drüber. Familienoberhaupt Friedrich Wagner (Jürgen Heinrich) ist ein angesehener und vielbeschäftigter Arzt und sein Job nimmt viel Zeit in Anspruch und verursacht viel Stress. Zuviel Stress? Alles deutet daraufhin, denn seine anstrengende Arbeit schlägt ihm auf die Gesundheit und zwar mit gefährlichen Folgen! Wie wird der Rest der Familie damit umgehen können?


    - Meinung -


    Der Auftakt zu einer Hörspiel-Soap, die vom Leben der Familie Wagner berichtet. Zunächst geht es hier recht harmlos zu, doch diese Folge endet mit einem ordentlichen Knall und zum Start dieser Familiensaga wird eine gelungene Basis geboten. Schnell weiß der Hörer, mit wem er es hier zu tun hat und alle Charaktere werden ausreichend beschrieben und vorgestellt. Das dürfte wohl auch die größte Hürde gewesen sein, die die Autorin Katrin Wiegand zu meistern hatte und die nimmt sie mit Bravour. Sicherlich wird hier keine große Literatur geboten, doch die erwartet sicherlich auch keiner, doch es sollte reichen, um eine Stunde lang zu unterhalten und darum geht es bei derartigen Produktionen eigentlich auch nur. In dieser Hinsicht kann man also sagen, dass das Ziel erreicht wurde.


    Was für eine Sprecherliste! Da lässt Regisseur Oliver Rohrbeck mal die Muskeln spielen und bringt zum einen die bekanntesten Stimmen aus der Synchronbranche mit hoffnungsvollen Talenten zusammen und heraus kommt eine tolle Mischung, die sich durch und durch hören lassen kann. Wo soll man bei den Namen anfangen? Am besten beim Familienoberhaupt, dem Jürgen Heinrich seine Stimme leiht und ihn dürfte man am besten aus der Serie Wolffs Revier kennen, denn dort spielt er die Hauptrolle. Er ist hier sowas wie der Erzähler, aber näher möchte ich nicht darauf eingehen, denn sonst würde ich zu sehr spoilern. Weitere "big names" gefällig? Da wären noch Judy Winter, Ranja Bonalana, Sven Hasper, Oliver Rohrbeck himself und der Kracher schlechthin dürfte wohl Benjamin Völz sein. In weiteren Rollen hört man Oliver Rohrbecks Tochter Leyla, die meiner Meinung nach aber nicht wie eine 17-jährige klingt, sondern deutlich jünger, aber dennoch einen guten Job macht, das Talent steckt halt im Blut. Mit Anke Reitzenstein, Ulrike Stürzbecher, Klaus Lochthove, Filipe Pirl und weiteren bekommt der Hörer wirklich einiges geboten, eine sensationelle Besetzung und keine Enttäuschungen dabei!


    Frank Ertel ist für die Untermalung verantwortlich und er macht schlicht und ergreifend seinen Job, mehr nicht. Was hier geboten wird ist nett und reicht aus, aber wenn man ehrlich ist, dann macht es auch gar keinen Sinn hier die pompösen Sounds zu basteln und hier zu verwenden. Es gibt leichte Kost, die absolut passt und mehr verlangt man ja auch gar nicht.


    Ein guter Auftakt und schon ist der Hörer in der Welt der Soaps gefangen. Nun will man natürlich wissen, wie es hier weitergeht und somit bleibt nur zu sagen, dass diese erste Folge ihre Aufgabe mehr als erfüllt hat. Eine ordentliche Vorlage, eine sprecherisch starke Umsetzung, musikalisch solide, unterm Strich also gut. So kann es ruhig weitergehen!

  • Inhalt: Mustersohn Florian wohnt mit seiner Frau Stefanie auf dem Wagner-Hof. Er ist Tierarzt wie sein Vater Friedrich. Mutter Isabelle managt das Familienunternehmen mit fester Hand. Dass ihr zweiter Sohn Lutz mit einer allein erziehenden Mutter von zwei ewig schlecht gelaunten Teenagern zusammenlebt, ist ihr unerträglich. Eine Versöhnung scheint ausgeschlossen. Dann geschieht etwas, mit dem keiner rechnen konnte...


    Story: Anfangs war ich etwas skeptisch, ob eine Soap im Hörspielformat überhaupt gehen würde, aber ich muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht bin. Die Serie ist sehr unterhaltsam und eignet sich prima für Zwischendurch. Zwar werden in dieser Folge die meiste Zeit die verschiedenen Personen vorgestellt, die man natürlich noch in den nächsten Folgen der Serie hören wird, langweilig wird es dadurch aber überhaupt nicht. Ebenfalls positiv ist anzumerken, dass man hier nicht auf die üblichen Klischees einer Soap aufgreift, sondern es sehr bodenständig zugeht. Wer Soaps mag sollte bei dieser Serie zugreifen!


    Sprecher: Sprechertechnisch ist diese Serie verdammt stark, denn man hat hier sehr viele bekannte Sprecher ins Studio geholt. Die Rolle des Erzählers übernimmt Jürgen Heinrich, der in dieser Folge auch den Friedrich Wagner spricht. Außerdem hört man noch tolle Sprecher wie Judy Winter, Sven Hasper, Benjamin Völz, Oliver Rohrbeck, Julia Biedermann sowie einige weitere Sprecher, die jedoch nicht ganz so bekannt sind. Wie man es von den bekannten Sprechern erwartet, bringt jeder seine Rolle toll rüber. Besonders Judy Winter hat mir in der Rolle der Isabelle Wagner gefallen, zumal sie eine meiner Lieblingssprecherinnen ist. Man sollte jedoch nicht nur die Auftritte der bekannten Sprecher loben, denn auch die unbekannteren liefern sehr gute Arbeiten ab. Mit Filipe Pirl und Leyla Rohrbeck hat man sicherlich zwei Nachwuchstalente gefunden, denn trotz ihres jungen Alters bringen sie ihre Rolle schon verdammt stark rüber.


    Musik und Effekte: Der Produzent von dieser Serie ist niemand anderes als Oliver Rohrbeck, den viele sicherlich mit Justus Jonas von den drei Fragezeichen zusammen bringen. Er macht seinen Job richtig gut, denn die technische Seite ist in dieser Produktion einwandfrei. Man spielt immer im richtigen Moment ein passendes Musikstück ein und auch bei den Effekten hat Oliver Rohrbeck nichts falsch gemacht. Zwar waren die Musikstücke etwas zu kurz, aber das empfinde ich hier nicht ganz zu schlimm.


    Fazit: Ein guter Start für die erste Hörspielsoap, denn man hört hier eine sehr unterhaltsame Geschichte, selbstverständlich mit einem offenen Ende. Anfangs hatte ich meine Zweifel, ob eine Soap als Hörspiel gut gehen würde, aber diese Zweifel waren unbegründet. Ebenfalls positiv anzumerken ist die Tatsache, dass man hier nicht auf bekannte Soap Klischees wie Entführungen oder Unfälle zurückgreift, sondern es hier sehr bodenständig zugeht. Sprechertechnisch ist man hier auf einem extrem hohem Niveau, denn hier hat man sehr viele bekannte Sprecher ins Studio geholt. Auch die technische Seite kann überzeugen, zumal hier niemand anderes als Oliver Rohrbeck der Produzent ist. Wer Soaps mag oder einfach nach etwas neuem sucht sollte bei dieser Serie unbedingt zugreifen!


    Note 2+