Mit den Novellen »Cyberspasz, a real virtuality« setzt A.J. Weigoni
die im Band »Zombies« begonnenen Erforschungen der
Trivialmythen fort. Definierte dieser Romancier mit den
»Vignetten« die Literaturgattung Novelle neu und analysierte
zugleich mit diesem Instrumentarium den Somnambulismus der
Welt, so oszillieren seine neuen Novellen zwischen dem
mokanten Blick einer zuweilen herzlich boshaften
Zeitgenossenschaft und der Ekstase einer ins Innere der
Erscheinungen zielenden Sehnsucht, zwischen den Wonnen der
Gewöhnlichkeit und ihrer argwöhnischen Begutachtung.
Literatur ist das Komplementäre zur Wirklichkeit. Wenn Weigoni diese beiden Welten
aufeinanderprallen läßt, leuchten sie am hellsten. Die
Betrachtung eines Gegensatzes, treibt die poetische
Produktivität dieses Romanciers hervor, er erzählt mit
dramaturgische Raffinement und erzählerischer Souplesse. Das
Genre–Hopping und die Aneignung einer literaturhistorischen
Gattung wie der Novelle erlauben es Weigoni, ideologische
Barrieren zu transzendieren. Das Schauspiel des allgemeinen
Zerfalls weckt in diesem Erzähler den Widerstand, sich der
allseitigen digitalen Auflösung mit der eigenen, flüchtigen
Person auszuschließen. Der ‚virtual reality’ zieht Weigoni
in den Novellen »Cyberspasz« die reale Virtualität der
Poesie vor und plädiert für die Veränderbarkeit der Welt.
Eine Hörprobe gibt es hier: http://www.vordenker.de/weigoni/cyberspasz.htm
»Cyberspasz, a real virtuality«, Novellen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2012 – Limitierte und
handsignierte Ausgabe des Buches als Hardcover
Erhältlich über: info@tonstudio-an-der-ruhr.de