Larry Brent (12): Atomgespenster

  • DIE STORY


    Vor sieben Jahren kam es in Mealburg City zu einem verhängnisvollen Unfall im Atomkraftwerk, welcher dazu führte, dass die Stadt zu einer Geisterstadt und das Atomkraftwerk stillgelegt wurde. Eines Nachts erhalten die beiden Wachmänner vom Kraftwerk unerwarteten Besuch von zwei Gangstern, die sie überfallen und Uran in die Anlage bringen wollen. Ihr Ziel: Das Kraftwerk soll wieder in Betrieb genommen werden. Doch plötzlich geschieht etwas unheimliches: Erst verschwindet der eine, dann der andere Gangster spurlos und schließlich auch noch einer der beiden Wachmänner – der andere kann sich schwer verletzt ins freie Retten und kommt ins nahe gelegene Krankenhaus. Nun wird auch die PSA auf den Fall aufmerksam und Larry Brent wird nach Knoxville, nahe Mealburg, geschickt, um den unheimlichen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Dabei lernt er die junge Tänzerin Mandy Gorling kennen, die erst vor kurzem wieder aus einer Nervenklinik entlassen wurde, nachdem sie vor sieben Jahren ein schweres Trauma erlitten hatte. Sie beschuldigt den Arzt Dr. James Funner, ihre Tochter entführt zu haben. Dr. Funner aber behauptet, ihre Tochter sei bei der Geburt gestorben. Erst nach und nach kommen Larry Brent und später auch Iwan Kunaritschew der ganzen Wahrheit auf die Spur, in die neben Dr. Funner auch der übersinnlich begabte, siebenjährige Tom Sullivan verwickelt ist und geraten dabei mehr als einmal in Lebensgefahr...


    DIE SPRECHER


    Neben der Stammbesetzung, Rainer Schmitt als Larry Brent, Henry König als Iwan, Rüdiger Schulzki als David Gullen, Günther König als Erzähler und Michael Harck als Ansage (die ihren Job alle gewohnt gut machen), sind in dieser Folge beispielsweise Renate Pichler, Katja Brügger, Frederik Houben (eiskalt als Tom Sullivan), Horst Stark, Edgar Bessen, F.J. Steffens und Günther Flesch in einer Doppelrolle (herrlich vor allem als französischer Ballettlehrer Jerome) zu hören. Besonders hervorzuhaben ist aber Günther Pfitzmann, den man leider viel zu selten bei EUROPA zu hören bekommen hat. Er spricht den zwielichtigen Dr. Funner herrlich fies und zum Teil größenwahnsinnig und abgedreht, dass sich allein schon wegen ihm die Folge lohnt – für mich der beste Brent-Gegner neben Dr. David Torrance aus „Irrfahrt der Skelette“.


    MUSIK UND EFFEKTE


    Zunächst ist zu sagen: Ich besitze nur die Originalabmischung aus den 80ern und kann deshalb nur über diese urteilen. Aber diese ist auf jeden Fall gelungen. Vor allem das Hauptthema, dass sich durch die gesamte Folge zieht, hat mir schon vor 20 Jahren (als ich die Folge zusammen mit meine älteren Bruder gehört habe) eine Gänsehaut über den Rücken gejagt und verfehlt auch heute seine Wirkung nicht (wenn sie auch natürlich nicht mehr ganz so stark ist wie früher). Aber auch die restlichen Stücke passen sehr gut und erzeugen eine unheimliche und unheilvolle Atmosphäre. Dazu gibt es, wie von EUROPA gewohnt, jederzeit wieder die passenden Effekte. Ja, hier gibt es keinen Anlass zur Kritik.


    FAZIT


    „Atomgespenster“ gehört zu meinen absoluten TOP 5 der Serie „Larry Brent“, was vor allem an der Geschichte, die gar nicht mal sooo unrealistisch wirkt (jedenfalls im Vergleich mit Geisterbeschwörungen oder Jenseitskutschen), den tollen Sprecher und der sehr atmosphärischen Musik zu verdanken ist. Wie gesagt weiß ich nicht, wie letztere in der Neuabmischung verändert wurde, aber allein die ersten beiden Punkte machen „Atomgespenster“ schon zu einem lohnenden Kauf.

  • Gangster wollen in Mealburg einen Coup starten und so einen Verbündeten freipressen. Doch so einfach geht das nicht, denn in dem alten Atomkraftwerk gibt es anscheinend unheimliche Bewohner, die mit den Verbrechern kurzen Prozess machen. Doch Larry Brent (Rainer Schmitt) kümmert sich zunächst um einen ganz anderen Fall, denn ein Junge ist mit übernatürlichen Kräften ausgestattet und er wohnt ganz in der Nähe. Hängen die beiden Fälle zusammen? Und was hat Dr. Funner (Günter Pfitzmann) mit der ganzen Sache zu tun?


    - Meinung -


    Eine der besten Folgen der gesamten Serie, hier passt wirklich alles, ob es nun der gepflegte Grusel ist, der ausgeprägte Humor oder die Story an sich. Sicherlich wird hier zu stark auf dem Thema Atomkraft herumgeritten und Larry wirkt wie ein Oberlehrer, aber das trübt den guten Eindruck keineswegs. Wie aktuell das Thema noch werden sollte merkte man später in Sachen Tschernobyl!


    Die für diese Serie typischen Sprecher sind auch wieder an Board und dazu noch ein besonderes Gaststar, denn neben Schmitt, Schulzki, König und König, Steffens, Harck und Co. glänzt diesmal Günter Pfitzmann als äußerst schmieriger und hassenswerter Dr. Funner, eine Paraderolle, wie sie im Buche steht. Insgesamt hat man wieder ein hervorragendes Niveau erreicht und mit Pfitzmann noch das Sahnehäubchen präsentiert, ganz große Klasse!


    Teilweise wurden neue Musikstücke wieder zu laut eingemischt und man vermisst hier und da die Originalmusik, doch so gravierend ist es auch nicht, denn der Großteil der Musiken blieb erhalten und so wurde auch die Atmosphäre rübergerettet. Effekttechnisch hat man auch wieder in die große Europa-Trickkiste gegriffen und man kann einen schönen Klangteppich und perfekt untermalte Szenen erwarten.


    Die höheren Nummer sind bekanntermaßen teurer, wenn man sie als Original haben will, daher kann man allen, die Wert auf das Hörspiel an sich legen, diese Neuauflage nur wärmstens empfehlen.