Jules Verne - Schwarzes Gold (Hörbucht)

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    Jules Verne ist ein Name, an dem eigentlich keiner vorbeikommt. Den größten Grad an Bekanntheit haben gewiss die Geschichten "In 80 Tagen um die Welt", "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" und "20.000 Meilen unter dem Meer" erlangt. Doch Verne hat weit mehr an Erzählungen verfasst. Eine davon nimmt sich das Label "Hörbucht" in seiner ersten Hörspiel-Produktion vor. Titel: "Schwarzes Gold".


    Hinter dieser metaphorischen Umschreibung verbirgt sich nichts anderes als Kohle. Vor vielen Jahre wurde die Kohlegrube in Aberfoyle geschlossen, an der hunderte von Arbeitsplätzen hingen. Heute, nach über 10 Jahre erhält James Starr einen Brief eines alten Freundes, der die Mine nie ganz aufgegeben hat und nun eine Entdeckung gemacht hat, die einen möglichen Neubeginn bedeuten könnte. Doch es scheint jemanden zu geben, der genau das um jeden Preis verhindern will. In der Tiefe der Dunkelheit beginnt sich dramatisches abzuspielen...


    Bei der Einstiegsphase lässt man sich Zeit - vielleicht eine Spur zu viel, denn bis dieses Abenteuer so richtig in Schwung kommt, vergeht ein gutes Stück Zeit. Bei der Inszenierung vermittelt sich recht schnell die Wahl eines eher klassischen Erzählstils. Während ich mir am Anfang zwar noch gedacht habe, dass das alles vielleicht doch eine Spur zu bieder ausfallen könnte, so muss ich am Ende doch attestieren, dass dieser Weg für ein solches Abenteuer genau der richtige war.
    Nach dem noch etwas ruhigen, aber bereits erste Schatten werfenden Beginn wird es Stück für Stück interessanter und erste unheimliche Höhepunkte lassen nicht allzu lange auf sich warten. Im folgenden soll das Tempo in Zusammenhang mit verschiedenerlei Wendungen und Entwicklungen immer wieder variieren. Es gibt weder dauerhafte actionreiche Passagen noch zu lange Strecken, in denen wenig aufregendes passiert. Die ein oder andere kleinere Länge lässt sich zwar nicht leugnen, insgesamt ist das aber eine Mischung, die gut zu unterhalten versteht. Inhaltlich stellt das alles ohnehin eine überzeugend gestrickte Geschichte dar, wie man es von Jules Verne auch nicht anders erwartet.


    Die akkustische Umsetzung mittels Effekten und Musik wirkt gelungen. Nicht jedes Label startet mit einer so sicheren Darbietungen. Das reicht von den reinen Effekten und Geräuschen unter Tage, die sehr authentisch durch gezielten Einsatz von Hall oder dem stetig leisen Tropfen von Wasser bewerkstelligt werden, hin zu den sehr spannungsfördernd eingesetzten Musikstücken. Den bekanntesten Sprecher hat dieses Hörspiel mit Ernst-August Schepmann aufzubieten. Die restlichen Namen sind im Hörspielsektor nicht ganz so präsent, aber das allein sagt natürlich wenig aus. Und bis auf Dörte Becher als Nell wissen letztlich alle Schauspieler ihre Rollen gut auszufüllen. Um auf die eine Ausnahmen etwas genauer zu sprechen zu kommen: zwar ist es gewiss gewollt, dass Nell aufgrund ihrer Vergangenheit nicht so normal spricht wie der Rest, aber trotzdem empfinde ich diese Darbietung als nicht durchgehend überzeugend.


    Fazit: Gute, abwechslungsreiche Abenteuer-Geschichte. Jules Verne-Fans kommen ganz sicher auf ihre Kosten.

  • In Aberfoyle befindet sich eine stillgelegte Kohlemine, die ein Geheimnis zu beherbergen scheint. Zunächst will James Starr (Christoph Maasch) sie erneut eröffnen, weil sich darin anscheinend doch noch Kohlevorräte befinden, doch damit nehmen die Probleme erst ihren Lauf. Es scheint sich noch jemand dort zu befinden, irgendwer oder was geht dort um und will verhindern, dass der Betrieb in der Mine wieder aufgenommen wird. Dennoch macht sich Starr mit seinen Freunden auf, um das Geheimnis der Kohlemine zu ergründen!


    - Meinung -


    Das neue Label hoerbucht legt hier seinen Erstling vor und dies geschieht gleich mit einem bekannten Namen im Schlepptau, denn die Vorlage stammt von niemand geringerem als Jules Verne. Eine ordentliche Hausnummer, auch wenn die Geschichte selber zur unbekannteren Sorte von Vernes Schaffenskraft gehört. Dennoch kann man sagen, dass hier all die Zutaten mit von der Partie sind, die seine anderen Werke so unterhaltsamen machen, nämlich "fremde Welten", auch wenn es sich hier "nur" um unterirdische Stollen handelt, Gefahr, Action, Spannung und auch eine Portion Romantik, von jedem etwas. Trotz einer doch beachtlichen Spielzeit von fast 80 Minuten gibt es hier aber nicht mal ansatzweise Längen oder gar Langeweile, von Anfang bis Ende wird man hier gut und kurzweilig unterhalten, was für die Bearbeitung spricht.


    Die ganz großen Namen darf man beim neuen Label aus Düsseldorf noch nicht erwarten, der namhafteste Sprecher ist Ernst-August Schepmann. Sind hier sonst durchweg Amateure im Einsatz? Nein, denn dafür sind die Leistungen einfach gut, denn niemand fällt negativ auf oder aus dem Rahmen, jeder kann in seiner Rolle überzeugen und das will bei einem Erstling schon was heißen. Da haben Jan-Soeren Haas und Nicola Neuse, die gemeinsam am Buch gesessen und Regie geführt haben, ganze Arbeit geleistet. Stellenweise dachte ich mir, dass der eine oder andere Einsatz des Erzählers Dieter Brandecker zum falschen Zeitpunkt gekommen wäre, doch diesen Gedanken musste ich dann verwerfen, denn erläuternde Monologe der handelnden Charaktere wären dann noch unpassender gewesen, von daher wurde dann doch alles richtig gemacht. Insgesamt eine sehr gute Leistung aller Sprecher, eine kompakte Angelegenheit.


    Das gilt auch für die Musik, zu der Jan-Soeren Haas ebenfalls seinen Teil beitragen hat, diesen Bereich teilt er sich mit Mac Styran. Die Musiken sind stimmungsvoll und atmosphärisch, die Geräuschkulisse ist wirklich top und es dürfte niemandem schwerfallen, sich die verschiedenen Szenen und Handlungsorte vorstellen zu können.


    Ein wirklich gelungener Labelstart und eine Produktion, die man nicht nur Fans von Jules Verne empfehlen kann, sondern allen Freunden spannender Abenteuerhörspiele. Mir hat dieses Hörspiel rundum gefallen und hoffentlich kommt möglichst bald Nachschub aus der Hörbucht!


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  • Jules Verne, Schwarzes Gold, produziert 2007 von Hoerbucht (oomoxx media).


    Offensichtlich das einzige Hörspiel dieses Labels, was eher erfreulich, denn bedauerlich ist.


    Schrecklich überinszeniert, amateurhafte Sprecherleistungen und eine so richtig öde Story, die sich über quälende 80 Minuten zieht. Natürlich würde das Label eigentlich Welpenschutz bekommen, beim ersten Versuch, aber da es ja eh keinen zweiten gab, kann man sich das sparen.


    Amüsant lesen sich die Tracktitel, die allerdings auch einen guten Hinweis auf die Qualität des Gebotenen bringen:



    Aber - und jetzt kommts - das Ding hat bei Amazon exzellente Bewertungen, sprich 4x 5 Sterne und 1x 4 Sterne. Dazu bekam das Label auch noch einen Schwung Preise:
    "Hörspiel des Monats (Dez. 2008 )
    "Hörspiel des Monats (Jan. 2009 )
    "Hör:Tipp des Monats (Dez. 2008 )
    "Silberner Award bestes Newcomerlabel 2008"


    Was zur (Hörspiel)Hölle?

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  • Kurios...das Ding hab ich auch schon länger auf nem Shopping-Zettel für mich als "junges Kleinod" gespeichert. Kann ich dann ja wohl runter schmeißen. :D


    Das überschwängliche Loben von ambitionierten Anfängern ist mir - und sicherlich auch jedem anderen, der große Empathie für die Hörspielzene aufbringt - natürlich nicht fremd. Es ist wie bei einer Kinderzeichnung, die man ja in der Regel auch nicht als misslungenes Gekritzel abtut.


    Fünf Jahre, in denen eh nix mehr nachkam, später ist dann aber sicherlich keine Beißhemmung mehr zu erwarten und es heißt statt "Allerdings ist das Erzähltempo nicht sonderlich hoch, was zwar zur Geschichte passt, aber doch dem einen oder anderen Hörer vielleicht etwas zu langatmig wirkt" (Originalzitat aus einer Rezension von damals) dann doch eher "Wie schnarchnasig ist das ohnehin nicht umsonst wegen seiner Ödnis unbekannte Verne-Stück denn hier inszeniert und warum sagt keiner den übermotivierten Sprechern, dass sie nicht so überkandidelt und eindimensional Emotionen fabrizieren sollen, die den Hörer eher in den Zustand der Zornesröte statt den der romantischen Wohligkeit versetzen".

  • So, und zack, die passenden Beiträge mal hier hin kopiert. Und wenn man das damalige Fazit so liest macht das die Sache jetzt doch noch ein bisschen spannender. Vielleicht riskiere ich doch mal ein Ohr wenn ich über die CD stolper, ob gut oder schlecht, es ist immerhin eine Verne-Geschichte. :D

  • So, und zack, die passenden Beiträge mal hier hin kopiert. Und wenn man das damalige Fazit so liest macht das die Sache jetzt doch noch ein bisschen spannender. Vielleicht riskiere ich doch mal ein Ohr wenn ich über die CD stolper, ob gut oder schlecht, es ist immerhin eine Verne-Geschichte. :D


    Die 31 Sekunden auf amazon vom Track 16 "Na warte! Gleich hab' ich dich" reichen leider nur fast für einen umfassenden Höreindruck. 30 Sekunden mehr und alles wäre gesagt :D

  • Ich weiß nicht, warum du das Hörspiel so verteufelst?! Mir hat die Produktion damals wirklich gut gefallen und auch die obigen Rezensionen sprechen doch für sich.


    Anbei Auszüge aus meiner damaligen Rezension:


    Sprecher:
    Beim Blick auf die Sprecherliste habe ich mit Ernst-August Schepmann lediglich einen mir bekannten Namen entdeckt. Doch dies tut der klasse Gesamtleistung keinen Abbruch. Die eingesetzten Amateure sind alle mit Feuereifer bei der Sache und liefern unter der Regie von Jan Soeren Haas und Nicola Neuse eine klasse Leistung ab. Als Erzähler ist Dieter Brandecker am Start, der eine Menge Text zu bewältigen hat. Doch sein Einsatz erfolgt trotz der Masse an Anteil immer zum richtigen Zeitpunkt. Er führt klasse durch die Geschehnisse. Christoph Maasch übernimmt die Rolle des James Starr und kann ebenfalls vollkommen überzeugen. In weiteren Rollen bekommen wir unter anderen noch Christoph Bautz, Dörte Becher, Rudolf Porsche oder Frank Ferner zu hören. Aber auch an alle nun Nichtgenannten geht ein großes Lob für wirklich gute Leistungen.


    Insgesamt eine sehr ordentliche Leistung in diesem Bereich.


    Story/Inhalt:
    Der Ingenieur James Starr erhält einen Brief von Simon Ford mit der Bitte nach Aberfoyle zu kommen. Dort befindet sich eine längst stillgelegte Kohlemine. Kurze Zeit später erreicht ihn eine weitere Nachricht und in dieser steht, dass er nun doch nicht in Aberfoyle erscheinen muss. Doch damit ist sein Interesse erst richtig geweckt. Er begibt sich nach Aberfoyle. Simon und sein Sohn Harry haben Gas ausströmen gehört und dieses gerochen, was darauf hindeutet, dass es in der Mine doch noch Kohlevorräte gibt. Tatsächlich werden sie hinter einen Felswand fündig und es erstreckt sich ein gigantisches Höhlensystem hinter dieser. Doch die Probleme fangen erst an und niemand der Gruppe taucht wieder an der Erdoberfläche auf. Einige Tage später machen sich Freunde von James auf die Suche nach ihm. Was ist der ersten Gruppen geschehen und welches Geheimnis verbirgt sich in der Kohlemine?

  • Ich weiß nicht, warum du das Hörspiel so verteufelst?! Mir hat die Produktion damals wirklich gut gefallen und auch die obigen Rezensionen sprechen doch für sich.


    Was für eine Frage. Aus Bosheit gegenüber einem mir bis heute morgen unbekannten und nicht mehr existierenden Label natürlich :O


    Nein, weil ich es sehr schlecht fand und dass die "eingesetzten Amateure ... alle mit Feuereifer bei der Sache" sind, aber dabei nicht von einer Regie, die ihren Namen verdient, in die richtigen Bahnen gelenkt werden, ist einer der Gründe. Jeder hat seine Meinung, aber dass ein paar gefällige Amateurrenzensionen (ich muss zum zweiten Mal binnen 24 Stunden nachdrücklich die Weberschen Worte an dieser Stelle zur freundlichen Kenntnisnahme empfehlen) irgendeine Aussagekraft hätten, die über meine paar profan hingeklatschen Zeilen hinausgingen, da wüsste ich jetzt nicht, warum.

  • Webers Worte sind auch nur EINE Meinung ;)


    Jeder darf und sollte seine eigene Meinung zu einem Hörspiel haben.Würde es nur nach der technischen Umsetzung gehen, dann gäbe es z.B. keine Trash-Filme und ich mag diese sehr gerne. Kranke Handlung, schlechte Schauspieler, aber eben sehr unterhaltsam (für mich).

  • Webers Worte sind auch nur EINE Meinung ;)


    Jeder darf und sollte seine eigene Meinung zu einem Hörspiel haben.Würde es nur nach der technischen Umsetzung gehen, dann gäbe es z.B. keine Trash-Filme und ich mag diese sehr gerne. Kranke Handlung, schlechte Schauspieler, aber eben sehr unterhaltsam (für mich).


    Da bin ich voll bei Dir! Wenn Frauen bei Mike Hammer und dergleichen so sprechen wie die Dame bei "Schwarzes Gold", dann ist das herrlicher Trash, der mich bestens unterhält. Und erst die Babsi in der Ferienbande, 12 von möglichen 10 Punkten :D