Die drei ??? - 125) Feuermond

  • Eben fertig gehört und hier ist mein Senf!


    Als erstes zur Story. 'Feuermond' ist eins der besten Bücher die ich von den drei ??? gelesen habe, in 9 1/2 spannende Nacht-Stunden habe ich die drei Bücher weg gelesen und ich konnte nicht aufhören.
    Tatsächlich ist es Körting und Co. gelungen ein wenig was von der Atmosphäre des Buches ins Hörspiel zu integrieren und das ist für mich ein ganz großes Plus. Die Hörspielumsetzung ist in meinen Ohren gelungen im Gegensatz zu den Vorgängern.


    Für mich mit das Wichtigste in einem Hörspiel: Die Musik.
    Die neue Titelmelodie ist... öh... ganz nett. Die von 'Die DR3I' gefiel mir um einiges besser, aber ich kann gut mit der Neuen leben.
    Der Rest des Soundtracks ist schlicht und einfach ein Knaller. Ich würde sogar behaupten die beste Musik-Untermalung seit den 50er Folgen! Kein abtraktes Avantgarde Geplärre, sondern grooviger Rock, atmosphärisch Klassische Töne und düsterer Jazz-Rock. Geil!


    TEIL A - DAS RÄTSEL DER MEISTER:


    Obwohl die Szenen recht lang sind, wirken sie alles andere als langweilig, das Wiedersehen mit alten Bekannten wird schön eingeleitet und ich hatte hier und da sogar Gänsehaut.
    4 von 5 Punkten


    TEIL B - DER PFAD DER TÄUSCHUNG:


    Schon als Buch mein Lieblingsband. Die witzigen Szenen des Buches wurden auch sehr witzig umgesetzt und die Rocky Beach Jahresfeier kommt so richtig düster und bedrückt rüber. Hier ein Lob an Fritsch, der mir in den letzten Folgen sehr auf die Nerven ging, hier ist er richtig großartig! Nur dieser Rennfahrer hätte nicht sein müssen... egal.
    5 von 5 Punkten


    TEIL C - DIE NACHT DER SCHATTEN:


    Schon beim lesen des dritten Bandes war mir klar, das wird in der Hörspielumsetzung schwierig und könnte zu Längen führen und das tut es auch. Leider. Obwohl schon sehr viel gekürzt wurde, aber nach über 2 Stunden hören, will man doch endlich ans Ziel kommen. Vor allem die Szene mit Knox (Dirk Bach) hätte man sich super sparen können. Die Auflösung selber ist natürlich schön überraschen gut und nicht so leicht vorhersehbar. Trotzdem Schade.
    3 von 5 Punkten


    Trotz der Längen des dritten Teils ein sehr großes und tolles Hörspiel, das viele seiner Vorgänger (in meinen Ohren auch Folge 100) in den Schatten stellt und wenn es mit der Musik weiter geht freue ich mich sehr auf die nächsten Folgen.


    Plotzka

  • Den drei ??? werden seltsame Briefe zugespielt, in denen es um einen verstorbenen Maler geht. Ist dies eine Spur, die zu dem angeblich verschollenen Gemälde "Feuermond" führen wird? Existiert das Gemälde überhaupt oder ist es nur ein Mythos? Doch die drei Detektive sind nicht alleine auf der Suche nach diesem Bild, auch ihr alter Gegenspieler Victor Hugenay (Wolfgang Kubach) hat sich auf die Suche gemacht. Doch nicht nur er macht Justus, Peter und Bob (Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich) das Leben schwer, weitere zwielichtige Gestalten sind ihnen auf den Fersen. Werden die drei ??? trotzdem erfolgreich bleiben und auch diesen Fall lösen?


    - Meinung -


    Da ist sie nun endlich, die Jubiläumsfolge auf drei CDs, die als Buch schon in den höchsten Tönen gelobt wurde. Ich habe die Vorlage nicht gelesen und nur das Hörspiel gehört, kann diesen Hype aber absolut nicht nachvollziehen. Sicher, ein paar ältere Charaktere kehren wieder und der Fall an sich ist eher traditionell ausgelegt, doch für meinen Geschmack wirkt die ganze Angelegenheit einfach nur völlig aufgebläht und streckenweise sogar regelrecht zäh. Vor allem CD 1 und 2 hätten ruhig deutlich kürzer ausfallen dürfen, vielleicht hätte man beide sogar besser zu einer CD zusammenfassen sollen, um so mehr Tempo in die Angelegenheit zu bringen. Ich finde es auch bezeichnend, dass mir die Idee in der allerletzten "Bonusszene" auf CD 3 am besten gefiel, der Rest war für meinen Geschmack fast schon Standardkost und in die Jubelarien steige ich somit nicht ein. Gute Ansätze sind hier zwar vorhanden, die sollten aber weiter ausgebaut werden, denn nur ein Schritt in die richtige Richtung reicht noch lange nicht.


    Auch die Besetzung hat mich nicht aus den Socken gehauen, gerade von einer derartigen Folge erwarte ich einfach mehr, da müssen der Hörerschaft die bekannten Namen nur so um die Ohren geknallt werden. Das macht man aber nicht bei den Profis, sondern man holt Leute wie Nova Meierhenrich oder Nick Heidfeld ins Studio, die mir persönlich einfach nichts geben. Dafür überzeugen aber Sprecher und Sprecherinnen wie Dorette Hugo, Dirk Bach, Fabian Harloff, Andreas von der Meden, Lotti Krekel, Eberhard Haar und viele weitere auf ganzer Linie, doch die richtigen "Gaststars" fehlen hier einfach, obwohl diese Folge eigentlich ein richtiges Happening darstellen soll. Ein Wort noch zu Wolfgang Kubach, der nach all den Jahren erneut als Hugenay auftaucht, seine Performance ist eine zwiespältige Sache, denn auf der einen Seite ist es schön, dass er wieder diese Rolle übernommen hat, auf der anderen hört er sich aber leider nicht so souverän an, wie man es sich vielleicht erhofft hat und man hört ihm schon an, dass er wohl leider nur ein Laie ist. Unterm Strich war bei der sprechertechnischen Abteilung aber auch mehr drin.


    Man hat diese Folge genutzt, um eine wichtige Veränderung vorzunehmen, es gibt nämlich eine neue Titelmusik und dafür ist die bekannte Hörspielschmiede STIL für verantwortlich. Simon Bertling und Christian Hagitte haben eine neue Musik für diese Serie komponiert und sie löst die langjährige und ziemlich schreckliche Melodie ab, die viele von uns als "Robo-Musik" kennen dürften. Ohne Gesang, hier ein wenig Gitarre, da ein ruhiges Schlagzeug, dann auch mal ein paar Geigen, sehr harmonisch und dezent kommt dieses Lied daher und man wird sich erstmal daran gewöhnen müssen, aber ganz ehrlich gesagt, der Überflieger ist das ebenfalls nicht. Besser als die vorherige Melodie ist die neue auf jeden Fall, das ist kein Problem, aber man wird noch etwas brauchen, um das neue Titelstück zu akzeptieren. Dafür gefallen mir die zahlreichen neuen Zwischenmusiken umso besser, auch für diese zeichnet sich STIL verantwortlich und da hat man einen wahren Volltreffer gelandet, denn man geht einen interessanten Weg und zwar eine Art Mischung aus Klängen, die ein wenig an die Werke eines Carsten Bohn erinnern und dazu Orchestereinflüsse und da haben Bertling und Hagitte ganze Arbeit geleistet, die Untermalung ist einfach perfekt und wenn dann auch noch klassische Orchesterstücke Europas mit ins Spiel kommen, dann kann und muss man als Hörer einfach damit zufrieden sein. Ein riesiges Manko gibt es aber, das aber nicht mit der Untermalung zu tun hat, sondern eher mit dem Sound an sich, der ist nämlich für die Tonne, da ist bei der Produktion wohl etwas in die Hose gegangen. Im weiteren Verlauf geht es zwar, doch anfangs klingen die Aufnahmen schrecklich übersteuert und alles andere als sauber. Da sollte es niemanden wundern, wenn ein paar Kunden ihr Geld zurückhaben wollen oder eine Umtauschaktion ins Rollen gebracht wird. Sowas darf bei einer derartigen Produktion aber auf gar keinen Fall passieren!


    Das Design wurde auch geändert, sowohl was das Cover betrifft, aber auch das Inlay und der Rücken wurden überarbeitet. Die neue Aufmachung erinnert ein wenig an die Dr3i, was auch keine schlechte Sache ist, sie wirkt jedenfalls deutlich moderner und nicht mehr so bieder, wie es zuvor der Fall, auch diese Änderung begrüß ich.


    Alles schön und gut, Jubiläum hin oder her, aber von einer derartigen Folge habe ich schlicht und ergreifend mehr erwartet und das in fast allen Bereichen. Story und Sprecher glänzen einfach nicht und die Produktion hätte ruhig eine CD kürzer sein dürfen, mir war sie einfach zu träge. Sicherlich fällt das Niveau im Schnitt höher aus, jedenfalls im direkten Vergleich zu den vorherigen Folgen, aber zu einem Meilenstein innerhalb der Serie reicht es noch lange nicht. Die Richtung stimmt, bitte konsequent weitergehen und dann kommen auch wieder bessere Zeiten. Ich sehe diese Folge als einen soliden Neustart an, der der Serie wieder neue Kraft geben kann. Für Fans sicherlich ein Muss und gute Unterhaltung mit den drei Detektiven, aber wer hier mehr eine Sensation erwartet hat, der könnte enttäuscht werden.


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  • Die drei ??? - Feuermond


    Inhalt: Rätselhafte Briefe eines verstorbenen Malers bringen Die drei ??? auf die Spur eines verschollenes Gemäldes…Und der Gegenspieler der Detektive aus Rocky Beach ist kein geringerer als der französische Meisterdieb Victor Hugenay! Wird es den drei ??? gelingen, das Rätsel um Feuermond zu lüften?


    CD 1: Das Rätsel der Meister Justus, Peter und Bob sind alte Briefe des berühmten verstorbenen Malers Jaccard zugespielt worden. Warum will jemand das Interesse der drei ??? auf das Gemälde Feuermond lenken, von dem in den Briefen die Rede ist? Und vor allen Dingen: Wer steckt dahinter? Als der international gesuchte Meisterdieb Victor Hugenay auftaucht, ist endgültig klar: Die drei ??? befinden sich wieder mitten in einem gefährlichen Abenteuer...


    CD 2: Der Pfad der TäuschungWelche Informationen hat der gesuchte Meisterdieb Victor Hugenay über das berühmte, verschollene Gemälde Feuermond, hinter dem so viele her sind? Justus, Peter und Bob müssen haarscharf kombinieren. Unter Einsatz aller Kräfte treiben die drei ??? den Fall voran. Sogar die Zentrale, der betagte Wohnwagen, muss für einen atemberaubenden Einsatz auf kurvenreicher Straße herhalten...


    CD 3: Die Nacht der SchattenAuf einer kleinen Insel vor Rocky Beach treffen die drei ??? in nächtlicher Finsternis erneut auf den Meisterdieb Hugenay. Die Jagd nach Feuermond beginnt. Und schnell zeigt sich, dass es die drei Detektive mit mehr als einem Widersacher zu tun haben. Wem wird es gelingen, das Gemälde zu finden und das große Geheimnis um Feuermond zu lüften?


    Story: Knapp drei Jahre nach Veröffentlichung des Buches bekommen wir nun endlich die Hörspielumsetzung des 125. Abenteuers von Justus, Peter und Bob zu hören. Wie schon bei Folge 100 – Toteninsel erstreckt sich das Hörspiel auf drei CDs und hat so eine Gesamtspielzeit von knapp drei Stunden. Ich sage es gleich vorweg: Die Buchvorlage aus der Feder Andre Marx’ hatte mich begeistert und ist für mich immer noch eine der Besten der gesamten Serie. So war ich natürlich riesig gespannt auf die Hörspielumsetzung und kann sagen, dass man mit dieser Produktion eine der besten der Neuzeit den Fans präsentiert. Zwar kann man aufgrund zu vieler Kürzungen (besonders in Teil 3!) nicht ganz mit der Buchvorlage mithalten, aber das habe ich ehrlich gesagt auch gar nicht erwartet. Was ich erwartet habe, war eine spannende Umsetzung des Stoffes mit keinerlei Längen und das hat man so auch geschafft. Fans die mit der Toteninsel nichts anfangen konnten, dürften hier übrigens deutlich besser bedient sein, denn die Geschichte erweißt sich als sehr klassisch und beinhaltet einige Rätsel die es zu lösen gilt. Insgesamt habe ich mich die drei Stunden sehr gut unterhalten gefühlt und bin einem weiteren Dreiteiler in Zukunft nicht abgeneigt.


    Sprecher: Da sich das Hörspiel auf drei CDs erstreckt, bekommt man natürlich sehr viele Sprecher zu hören. Fangen wir mit den drei Hauptsprechern an: Die Drei bringen ihre Rollen wirklich sehr überzeugend rüber und man merkt, dass sich alle Beteiligten hier besonders viel Mühe gegeben haben. Das bemerkt man auch bei den Nebenrollen. Hier die Namen aller Beteiligten aufzulisten würde zuviel werden, deshalb beschränke ich mich mal mit den wichtigsten, auftretenden Personen: Da wäre zum einen Albert Giro, der wieder die Rolle des Meisterdiebs Viktor Hugenay übernimmt. Er bringt seine Rolle einfach klasse rüber und betont jedes Wort genau richtig. Ebenfalls sehr gut gefiel mir die Performance von Dorette Hugo, die wieder die Rolle der Brittany übernimmt, nachdem man sie schon in Folge 103 in dieser Rolle zu hören bekam. Noch zu nennen sind Marlen Diekhoff, Douglas Welbat, Holger Mahlich, Eberhard Haar, Dirk Bach und Andreas von der Meden, auch wenn die beiden letzten ebenfalls nicht viel Text haben. Als Promisprecher hat man noch den Formel 1 Fahrer Nick Heidfeld ins Studio geholt und er ist auch der einzige, dem man keine gute Leistung bestätigen kann. Er klingt so was von abgelesen, dass man sich seinen Einsatz hätte sparen können, zumal seine Rolle eh nicht von Bedeutung ist.


    Musik und Effekte: Zum Jubiläum hat man den Fans noch ein weiteres Geschenk serviert. Nach langer Zeit hat man sich endlich entschlossen, die alte Titelmelodie auszuwechseln und hat eine neue komponiert, diesmal ohne Gesang. Eingereicht hat diese Melodie niemand anderes als: STIL! Doch nicht nur die Titelmelodie ist von STIL, auch viele der zur Untermalung eingesetzten Stücke stammen von den beiden. Ich muss sagen, dass diese Veränderungen der Serie wirklich gut zur Gesicht stehen, auch wenn mir die Titelmelodie der Übergangsserie „Die Dr3i“ noch etwas besser gefallen hat. Diese durfte aus lizenztechnischen Gründen leider nicht übernommen werden. Für die Effekte ist aber weiterhin Studio Körting zuständig, nicht das jetzt jemand denkt, die Serie wird von nun an komplett von STIL produziert. Bei den Effekten hat man sich ebenfalls viel Mühe gegeben und das hat sich auch gelohnt. Was aber leider überhaupt nicht geht, ist die verdammt schlechte Tonqualität, die sich besonders in der ersten CD bemerkbar macht. Dass das beim Probehören im Studio Körting niemandem aufgefallen ist, ist wirklich unglaublich. Hoffentlich bekommt man das in nächster Zeit in den Griff. Das wäre aber auch der einzige negative Punkt in diesem Bereich.


    Fazit: Auch wenn man mit der Buchvorlage aufgrund einiger Kürzungen nicht ganz mithalten kann, bekommt man dennoch ein tolles Hörspiel geliefert, dass mit Ausnahme der schlechten Tonqualität kaum Kritikpunkte aufweist. Die Story ist im Gegensatz zu Folge 100 – Toteninsel sehr klassisch, denn es geht um Gemälde und es gibt einige Rätsel zu lösen. In den knapp drei Stunden gibt es fast gar keine Längen, lediglich im zweiten Teil hätte man in Sachen Spannung noch etwas mehr rausholen können. Bei den Sprechern gibt es ebenfalls keinerlei Grund zur Kritik, von der Performance Nick Heidfelds einmal abgesehen. Bleibt noch die technische Seite, die sich ebenfalls sehr stark präsentiert, zumal man in Sachen Musik einige Überraschungen bereithält. Der einzige Kritikpunkt hier ist die bereits genannte schlechte Tonqualität, die den Gesamteindruck leider ein wenig nach unten zieht, wenn auch nur minimal. Für Fans der drei ??? ist dieses Hörspiel in meinen Augen ein Pflichtkauf, da es eine der besten Folgen der Neuzeit ist. Aber auch andere Hörspielfans sollten hier mal reinhören, für mich ein heißer Kandidat für das beste Kinder- und Jugendhörspiel 2008!


    Note 1


  • Inhalt:
    Rätselhafte Briefe eines verstorbenen Malers bringen Die drei ??? auf die Spur eines verschollenes Gemäldes…Und der Gegenspieler der Detektive aus Rocky Beach ist kein geringerer als der französische Meisterdieb Victor Hugenay! Wird es den drei ??? gelingen, das Rätsel um Feuermond zu lüften?


    Story:
    Ein neues Jubiläum gab es bei den drei ???, denn der 125. Fall will gelöst werden und erneut hat sich Andre Marx hingesetzt und einen Dreifach-Band verfasst. Das Jubeln über „Feuermond“ war groß und nicht selten war die Rede davon, dass man hiermit an die alten Klassiker anknüpfen würde. Nun liegt endlich auch die Hörspiel-Umsetzung vor und es stellt sich die Frage, ob es auch hier Anlass zum Jubeln gibt. Leider muss ich dies klar verneinen, denn als die erhoffte Eingebung hat sich das 125. Hörspiel für meine Begriffe wahrlich nicht herausgestellt. Nehmen wir das Positive vorweg: Die Ideen die Marx hier verarbeitet hat sind wirklich sehr gut und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass man keinen Abklatsch bekannter Geschehnisse serviert bekommt. Auch die Auflösung am Ende erscheint überaus schlüssig und vermittelt der Geschichte einiges an zusätzlichem Tiefgang. Was für meine Begriffe aber ziemlich gelitten hat, dass ist die Dramatik der Geschichte. Die drei CDs die hier vorliegen wurden quasi vollständig ausgenutzt und somit kommt man auf eine Spielzeit von mehr als 3,5 Stunden. Das wäre an sich kein Problem, doch gerade auf den ersten beiden Silberlingen finden sich viele Szenen, die fast schon in die Länge gezogen wirken. Hier wäre ein rigoroseres Kürzen seitens Andre Minningers sehr wünschenswert gewesen, um die Spannungskurve auf konstantem Kurs zu halten. So ist es nämlich eher der Fall, dass sich Desinteresse einschleicht. Zumindest ich habe kurz vor dem Ende der zweiten CD nur gedacht: „Man, kann da jetzt bitte endlich mal etwas passieren!“. Was auch auf der dritten CD dann geschieht, doch bis dahin ist leider sehr lange Hängen im Schacht. Die Geschichte von „Toteninsel“ mag extrem übertrieben gewesen sein, doch hier stimmte wenigsten die Bearbeitung für das Hörspiel, denn am Ende der jeweiligen CD wollte zumindest ich immer sofort wissen wie es weitergeht, während ich bei „Feuermond“ auch ohne Probleme eine längere Pause einlegen konnte. Ein weiterer Punkt, der für etwas Verwirrung sorgt, sind die „Bonus-Tracks“, die am Ende jeder CD kommen und zusätzliche Szenen enthalten. Lediglich der Track der dritten CD war wirklich interessant, während man auf CD 1 und 2 „nur“ Informationen zu hören bekam, die man bereits aus der Geschichte kannte. Die Idee ist sicherlich nett gewesen, denn wenn die Szenen (wie diese auf CD 1 und 2) aus gutem Grund gekürzt wurden, so hätte man sie für meine Begriffe nicht dann doch noch zu hören bekommen müssen. Wie dem auch sei, worum es hier eigentlich gehen soll ist die Handlung und die kann nur mit gewissen Einschränkungen überzeugen, da sie eben lange Zeit viel zu aufgebläht wirkt und man hier und da die nötige Dramatik vermisst, die ein derart großer Fall mit sich bringen müsste.


    Sprecher:
    Die Sprecher, die in dieser Folge zu hören sind, agieren fraglos allesamt mehr als solide. Allen voran natürlich die Sprecher der ???, in persona Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich. Hier sitzt alles und es macht Spaß den Gesprächen zu lauschen, wenngleich sie auch gerne mal zu ausufernd ausfallen. Als kleiner Gag ist hier Nick Heidfeld zu hören, der einen LKW-Fahrer spricht. Seine Rolle ist klein und fällt eigentlich in Anbetracht der opulenten Spielzeit kaum ins Gewicht, aber dennoch sei gesagt, dass man schon recht deutlich hört, dass er (vermutlich) keinerlei Erfahrung im Metier Hörspiel hat. Wer mir außerdem noch so einige kleine Probleme bereitet hat ist Dirk Bach. Irgendwie wirkt er auf mich immer ein wenig überdreht, was nicht so recht in diese Serie passen will. Entschädigt wird man dafür aber mit der Rückkehr Dorette Hugos als Britanny. Da macht das Hören nämlich direkt wieder mehr Spaß. Wie bereits oben erwähnt, sind die Leistungen der Sprecher insgesamt betrachtet sehr solide und hinterlassen einen wirklich guten Eindruck.


    Musik und Effekte:
    Pünktlich zum Jubiläum hat man sich ein Herz gefasst, das Schreien der Fans erhört und präsentiert der Hörerschaft eine neue Titelmelodie. Allerdings muss man sagen, dass das neue ???-Theme wohl auch nicht auf absolute Liebe bei allen Fans stoßen wird. Für meine Begriffe passt es wesentlich besser zur Serie, als die „Robbo-Techno-Musik“, aber insgesamt wirkt die Musik vielleicht ein wenig zu happy. Allerdings muss man sagen, dass es in eine sehr ähnliche Richtung geht, wie die alten Bohn-Stücke. Ich jedenfalls mag das Stück und hatte schon nach dem ersten Hören einen Ohrwurm. Auch bei der übrigen Musik gab es einige Neuerungen, denn hierfür zeichnen sich nun (wie auch für das Titelstück) Christian Hagitte und Simon Bertling (aka STIL) aus. Hier hat man eine gute Wahl getroffen, denn durch die neuen Stücke entsteht eine überaus angenehme und sehr passende Stimmung. Auch auf der Seite der Effekte liefert man die gewohnt ordentliche Leistung und somit könnte in diesem Bereich eigentlich alles gut sein, doch dem ist leider nicht so. Es gibt da ein nicht unbeachtliches Problem, das auf den Namen Übersteuerung hört und gerade auf der ersten CD mit einer unglaublichen Penetranz zum Tragen kommt. Auch die Abmischung an sich erscheint wenig harmonisch, denn manche der etwas ruhigeren Passagen erweisen sich als so leise, dass man nicht selten zum Lautstärkenregler greifen muss um noch etwas zu verstehen. Allerdings scheint sich da wohl seitens EUROPA noch etwas zu entwickeln. Trotz allem hätten die CDs SO nicht in den Handel kommen sollen. Dieser Umstand schmälert den ansonsten überaus positiven Eindruck der technischen Umsetzung doch sehr.


    Fazit:
    Ich muss gestehen, dass ich von „Feuermond“ doch ziemlich enttäuscht war. Es mag primär daran liegen, dass ich einfach zu viel erwartet habe, nach all den positiven Resonanzen die das Buch hervorgerufen hat. Die Umsetzung als Hörspiel hat mich jedenfalls nicht überzeugt, da die mehr als 3 Stunden Spielzeit sich doch viel zu oft in die Länge gezogen haben und ich diverse Male dachte: „Passiert jetzt was?“ Es scheint abermals ein Fehler zu sein den sich Andre Minninger ankreiden lassen muss, denn auch bei „Geisterzug“ hat er in seiner Rolle als Hörspiel-Drehbuch-Autor sehr mäßige Arbeit geleistet. Was für ein wenig Entschädigung sorgt sind die Sprecher, die zu 95% überaus souverän agieren und somit einen kleinen „Ausrutscher“ wie den Einsatz von Nick Heidfeld schnell vergessen machen. Pluspunkte kann man ebenfalls für das neue musikalische Gesicht der Serie sammeln, das nun wieder ziemlich „rockig“ daherkommt und die Herzen diverser Fans älteren Baujahrs höher schlagen lassen dürfte. Was im Gegenzug direkt wieder für Enttäuschung sorgt, ist die Technik. Die Übersteuerungen und diverse Lautstärken-Differenzen sind Punkte, die bei einer derartigen Produktion nicht passieren dürfen. Das mag nun alles insgesamt wohl wesentlich schlimmer klingen als es eigentlich ist, denn prinzipiell ist „Feuermond“ ein solides Durchschnittshörspiel geworden, dass man sich durchaus mal anhören kann und was in Schulnoten eine glatte 3 verdient hätte. Leider ist das in meinen Augen aber einfach zu wenig für eine Produktion, die ein Jubiläum und somit eigentlich ein Highlight darstellen sollte. Also … für Fans der Serie sicherlich ein oder zwei Ohren wert, aber der erhoffte Knaller ist ausgeblieben und dem Hype um „Feuermond“ wird zumindest das Hörspiel nicht gerecht.


    *** / *****
    Befriedigend


    © 29.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac