Natürlich tun meine Kinder auch verbotene Sachen, aber sie wissen und merken das es Konsequenzen hat.
Ich finden es nur absolut falsch die Verantwortung immer anderen "auf´s Auge" zu drücken.
Klar sind Lehrer für einen großen Teil der Erziehung da, aber im Endeffekt hat man als Erlternteil die volle Verantwortung dafür. Wenn ich merke mein Kind hat Probleme in der Schule und ich spreche das beim Lehrer an und der kommt mit "er kann sich ja nicht um jeden kümmern" dann tanzt der Bär. Der ist schneller mit mir zusammen beim Schulleiter als der die Tür zu machen kann.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie Eltern das treiben ihrer Kinder egal sein kann. Gerade wenn um illegale Sachen wie Diebstahl, Urheberechtsverletzungen, Mobbing oder andere kriminelle Delikte geht. Ich würde auch jeden Drogendealer an´s Messer liefern, warum dann bei Urheberechtsverletzungen tatenlos zusehen.
Du hast ja Recht mit deiner Aussage über die Verantwortung und es spricht absolut nichts dagegen, das beste Vorbild zu sein, das du sein kannst.
Ich habe schon sehr früh gelernt, mich selbst immer nach dem "Warum tut er/sie/es das?" zu fragen - und genau diese Frage stelle ich mir, wenn Eltern den Anschein erwecken, sich nicht für ihre Kinder zu interessieren. Wir sind jetzt hier in einem ganz anderen Bereich der Diskussion angekommen, der aber trotzdem wert ist, mal ein wenig Beleuchtung zu erhalten. Wenn bei dir in der Familie alles in Butter ist und deinen Vorstellungen von Familienleben entspricht, dann ist das ohne Zweifel das Beste, was dir passieren kann. Nur, das ist weder die Norm, noch überall so.
Warum sind viele Kinder so, wie sie sind und warum sind viele der Eltern so, wie sie sind? Weil sie Probleme haben, bewusste und unbewusste, die sie daran hindern, wirklich Kind oder Eltern zu sein. Überforderung (in jedem denkbaren Bereich) ist der Katalysator, der Eltern dazu bringt, nach einem Arbeitstag (oder auch keinem) nicht mehr mit den Kindern den Tag durchzugehen, Probleme zu lösen oder einfach nur für sie da zu sein. Bei Kindern ist das Problem immer wieder das gleiche: (fehlende) Wertvorstellungen, Gruppenzwänge, die Suche nach Anerkennung.
Das sind in meinen Augen die grundlegenden "warums".
Wenn ich nun als Kind/Jugendlicher die Wahl habe, entweder ausgegrenzt zu sein, oder dazu zu gehören, dann bedarf es für das Kind keinerlei Diskussion. Punkt.
Es ist ein Traumland, indem sich Kinder auf die Art zu jungen Erwachsenen entwickeln, wie es wünschenswert wäre. Und es ist ein Traumland, in dem sich Menschen all das auch leisten können, was sie gern hätten, um ein erfreutes und erfülltes Leben zu führen. Beides existiert aber nicht.
Immer wieder den Ruf nach mehr Sicherheit und Kontrolle und (Straf-)Verfolgung auszustoßen, um etwas zu erreichen, was noch nie wirklich existiert hat, ist eine Sichtweise, die (bestimmt nicht nur ich) teile.
In diesem Sinne.