Was ist denn das? Ein Marienkäfer namens Herr Sumsemann (Axel Malzacher) taucht plötzlich bei den beiden Kindern Peterchen und Anneliese (Albert Werner und Marie Hinze) auf und er berichtet ihnen von seinem schweren Schicksal. Er hat nämlich nur fünf Beinchen und das sechste ist im Besitz des bösen Mondmanns (Hasso Zorn). Können die beiden Kinder Sumsemann helfen, damit er endlich wieder alle Beine beisammen hat? Eine aufregende Reise zum Mond steht nun bevor!
- Meinung -
Das bereits vierte Special von Titania Medien und diesmal hat man sich Gerdt von Bassewitz´ Kinderklassiker ausgesucht und sich vorgenommen, eine zeitgemäße, aber dennoch werkgetreue Umsetzung zu präsentieren. Das ist den beiden Jungs von Titania auch absolut gelungen, denn die mit 86 Minuten recht üppige Adaption präsentiert sich recht niedlich, aber auch mal dezent spannend, wenn die Kinder zusammen mit Herrn Sumsemann auf die "Gegenspieler" treffen. Es geht auf der einen Seite also absolut kindgerecht zu, doch auch der eine oder andere Erwachsene wird sich hier gut unterhalten fühlen, nicht zuletzt durch nostalgische Gefühle, die hier sicherlich aufkommen werden. Doch man sollte schon im Vorfeld wissen, worauf man sich hier einlässt, denn es ist ein Hörspiel für Kinder und wer hier einen Fantasy-Kracher erwartet, der sieht sich mächtig getäuscht und hat schlicht und ergreifend die falsche Erwartungshaltung an den Tag gelegt. Trotz der recht langen Spielzeit eine durchweg kurzweilige Produktion, das spricht für die Bearbeitung und inhaltlich kann man schon mal hochzufrieden sein.
Die Sprecherriege ist schon ziemlich klasse, hier reihen sich die bekannten Namen aneinander und man kann davon ausgehen, dass nur gute bis sehr gute Leistungen abgeliefert werden. Joachim Pukaß ist als Erzähler eine gute Wahl, er bringt durchaus einen "märchenonkeligen" Klang mit sich, was sehr gut zu dieser Geschichte passt. Mit Marie Hinze und Albert Werner sprechen zwei sehr talentierte Kinder die Hauptrollen und Routinier Axel Malzacher kommt als Herr Sumsemann sehr engagiert und überzeugend rüber. Doch damit nicht genug, Melanie Hinze, Uli Krohm, Katja Nottke, Philine Peters-Arnolds, Hasso Zorn, Monica Bielenstein, Uwe Büschken und Engelbert von Nordhausen mischen ebenfalls mit. Letzterer tritt hier als Sandmann auf und ich war erst sehr skeptisch, ob er zu dieser Rolle passt, doch er spricht sie sehr gut und gekonnt. Jürgen Thormann ist hier als Eismax dabei, wobei ich sagen muss, dass mir diese Interpretation sehr eigenwillig vorkommt, es klingt wie eine Mischung aus Betrunkener und Berliner Dialekt. Daran gewöhnt man sich aber und alles in allem gibt es keine Beanstandungen an den Performances.
Die Untermalung klingt ziemlich verträumt und märchenhaft, also genau richtig. Die abenteuerliche und fantastische Reise mit Herrn Sumsemann und die Mondfahrt werden hier wirklich toll inszeniert und sowohl die Musiken, als auch die Geräusche könnten passender nicht sein.
Zunächst war ich skeptisch, ob dies nicht ein zu kindlicher Stoff ist, doch die Umsetzung beweist, dass es eine immer noch sehr schöne Geschichte ist, die dazu auch noch sehr liebevoll adaptiert wurde. Für Freunde dieses Klassikers ein Muss und wer gerne mal wieder ein schönes und modern produziertes Märchen, das dennoch einen gewissen Nostalgiefaktor besitzt, hören möchte, der ist hier an der richtigen Adresse!
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