Abseits der Wege Nr. 6 - Erloschen (Universal)

  • Der Bann taucht auf, ein riesiges Geschöpf, allesvernichtend, unaufhaltsam und somit nicht nur eine Gefahr für Gaston Glück (Timmo Niesner) und seine Freunde. Zur gleichen Zeit irren Tebald, Dungring und Co. (Jürgen Kluckert und Stefan Krause) durch die Sümpfe, stetig wachsam, da überall etwas lauern könnte. Doch plötzlich kommt ihnen der Knorpelgnom Po (Volker Sassenberg) zu Hilfe, doch kann er ihnen auch den richtigen Weg weisen oder müssen sie sich vor ihm in Acht nehmen?


    - Meinung -


    Eigentlich alles wie gehabt, inhaltlich tut sich hier zwar wieder ein wenig, aber mit der eindeutigen Betonung auf wenig. Es geht nur schwerlich und mühsam voran und dafür, dass jetzt die Hälfte der Saga geschafft sein soll, fühlt es sich nicht wirklich so an. Es geht somit auch diesmal eher darum, dass sich die Charaktere eher in möglichst epischen Szenen tummeln und viele verschiedene Kulissen akustisch präsentiert wird, die Story aus der Feder von Andreas Gloge rückt mehr oder weniger in den Hintergrund, also genau so, wie es in den fünf Folgen zuvor auch schon der Fall war. Dennoch hat man nicht das Gefühl, dass die 62 Minuten Spielzeit nur schwer vergehen, denn es gibt einige packende Szenen, vor allem wenn der Bann auftritt, dann ist Hochspannung angesagt und es wird dem Hörer ein intensives Erlebnis serviert.


    Sprechertechnisch wird weiterhin auf einem sehr hohen Niveau agiert, keine Frage. Eine sehr namhafte Truppe agiert unter der Regie von Volker Sassenberg mit hohem Engagement und die Rollen werden äußerst überzeugen rübergebracht und transportiert. Erzähler Heinz Ostermann untermauert mit seiner doch sehr ruhigen und gelassenen Art und Weise des Erzählens das nicht gerade sehr hohe Tempo, doch das kennt man auch einfach von der Serie. Timmo Niesner, Stefan Krause, Hannes Maurer, Engelbert von Nordhausen, Jürgen Kluckert, Eberhard Prüter, Martina Treger und viele weitere bekannte Stimmen sorgen dafür, dass diese Abteilung der Produktion vollauf überzeugen kann.


    Vom Sound her ist das bei dieser Serie sowieso immer der Fall und diesmal ist die Untermalung nochmal um einiges umwerfender als sonst. Mit einer beeindruckenden Wucht und akustischen Gewalt wird der Bann dargestellt, der alles vernichtend durch die Gegend wütet. Der Flug mit Scha´Agrotis ist ebenfalls sehr beeindruckend und die Szenen in den Sümpfen sehr intensiv und düster, wirklich klasse. Dazu gehört natürlich auch die sehr dichte und atmosphärische Geräuschkulisse, die das Sahnehäubchen darstellt.


    Die Folge zeigt sich inhaltlich gegenüber den vorherigen Abenteuern minimal verbessert und von der Produktion her ist diese Serie sowieso erstklassig, das unterstreicht dieser Output nochmal gekonnt. Für Fans der Serie ein Muss, für Freunde opulenter Fantasy sicherlich auch einen Versuch wert, nur sollte man inhaltlich nicht zu viel erwarten, denn in der Hinsicht muss sich immer noch was tun!


    [AMAZON]B002Q4RLDC[/AMAZON]

  • Kann mich da eigentlich in etwa anschließen:


    Kritik:


    Eigentlich stimmt bei Abseits der Wege beim Drumherum ja so ziemlich komplett alles. Bildhübsche Cover, die sich immer wieder als Augenschmaus erweisen, ein hochwertiger Cast und einem mehr als genialen, hoch atmosphärischen Soundtrack, der so manchen Filmsoundtrack in den Schatten stellt. ABER…dann kommt er wieder der Hinkefuss, den die Serie nun schon fast seit Anbeginn mit sich herum schleppt. Inhaltliches Vakuum. Auch nach dem Hören von „Erloschen“ fragt man sich eher konsterniert, was denn hier eigentlich weltbewegendes bei den beiden unterschiedlichen Reisegruppen passiert ist, was es wert wäre, dieses Hörspiel auf 62 Minuten auszuwalzen? Und außer einem schon fast hilflosen Schulterzucken und dem Entzünden eines erloschenen Vulkanes fehlen einem hier fast schon aussagekräftige Argumente, die hier von der Geschichte her inhaltlich die Wurst vom Teller ziehen könnten. Die gerade anfangs, fast schon zum Hörbuch ausartenden endlosen, schwülstigen Versinnbildlichungen nehmen der Story eher die Spannung, als dass sie dadurch knackigen Inhalt bekommen könnte. Gleiches gilt für die stellenweise leeren, auf Prosa getrimmten Dialoge. Viel reden, dabei wenig sagen. Da könnte sich mancher Politiker echt noch ne Scheibe von abschneiden. Irgendwie bleibt bei Abseits der Wege also alles beim alten. Grandioser Sound. Geniale Atmosphäre. Tolle Sprecher. Schleppender belangloser Inhalt, der scheinbar ins Nirgendwo führt. Auch der stark gesteigerte Erzähleranteil ist für die Serie in keinster Weise förderlich, verstärkt eher noch den Eindruck eines Werkes, das zwar von vielen „großen“ Worten lebt, sich aber besser um die kleinen, Defizite der Handlung kümmern sollte.


    © FFM-Rock