Point Whitmark (024) Am Tag der großen Flut

  • Stürmische Zeiten in Point Whitmark. Drohend verkünden die schwarzen Wolkebänke auf dem Meer die Ankunft eines mächtigen Sturms. Jay und Tom hantieren unterdessen auf dem Dach von Doc Weatherby. Derek ist unterwegs, um ein paar letzte Besorgungen zu machen, als der Doc mit seinem alten Auto herangerast kommt. Er ist allerdings nicht allein. Zwei Männer, einer davon offensichtlich verletzt, begleiten ihn.
    Als schließlich der Sturm immer mehr an Gewalt gewinnt, kommt es zu einem im wahrsten Sinne des Wortes überraschenden Schlag...


    Ohne viel Vorgeplänkel kommt dieses Hörspiel recht schnell zur Sache. Dennoch ist Zeit genug die Vorzüge des gewählten Settings auszuspielen und damit die Atmosphäre sofort in Regionen zu erheben, an die nur wenige andere Serien dieses Schlags heranzureichen wissen. Allein die bedrohliche Stimmung, die von dem immer stärker werdenden Sturm ausgeht, das Meer, das minütlich etwas mehr ansteigt und immer größere Wellen an Land krachen lässt, ist als Kulisse für ein spannendes Abenteuer erstklassig ausgesucht. Das allein nützt aber wenig, wenn man es nicht umzusetzen versteht. Doch diesbezüglich muss man bei Volker Sassenberg wahrlich keine Sorge haben. Geradezu meisterhaft weiß er das alles durch Geräusche und Musik zu unterstützen. Der Score passt sich perfekt an die bedrohliche Kulisse an und ich muss sagen, dass mich allein schon die Klangkulisse rund um den Sturm richtig begeistert.


    Dass dazu noch ein gelungen ausgearbeitetes, temporeiches Abenteuer kommt, macht die Sache vollends rund. Nach der ersten Überraschung klären sich die Hintergründe recht schnell, dennoch bleibt es spannend. Jay, Tom und Derek sind diesmal getrennt und agieren so unabhängig voneinander. Das bietet natürlich die Möglichkeit mittels verschiedener Sprünge die Spannung durch Cliffhanger innerhalb des Geschehens hoch zu halten. Manche Szene hätte ich mir noch etwas plastischer gewünscht. Denn z.B. die Dereks Befreiungsaktion mit dem Bagger ist bisweilen etwas schwer nachzuvollziehen. Da darf dann gerne der Erzähler ruhig mal weitersprechen, während im Hintergrund die Handlung abläuft. Gar so viele Pausen müsste man bei seinen Einsätzen sowieso nicht setzen.


    Das sind vor dem ansonsten wirklich sehr gelungenem Abenteuer aber eher nur Kleinigkeiten, an denen man noch schrauben kann. Insgesamt bin ich von diesem Hörspiel jedenfalls sehr angetan.


    Die Sprecherliste zeichnet sich nicht unbedingt durch großartige Überraschungen aus, dafür durch hohe Qualität. Neben den drei Jungs aus Point Whitmark, sind es diesmal vor allem Uli Krohm (Doc Weatherby), Matti Klemm (Flynn Rourke) und Wolfgang Wagner (Mr Doyle), die zum Zuge kommen.


    Fazit: Erstklassiges, spannendes, temporeiches und atmosphärisches Abenteuer aus Point Whitmark. Hin und wieder dürfen es bei der Inszenierung noch ein paar Pausen weniger sein, ansonsten gibt es allerdings nichts bedeutsames an der Umsetzung zu bemängeln.

  • Über dem Atlantik türmen sich pechschwarze Wolkenberge. Ganz Point Whitmark ist mit letzten Sicherheitsvorkehrungen beschäftigt. Doch die Ruhe vor dem Sturm ist trügerisch! Das Haus von Doc Weatherby steht einsam auf einer Landzunge vor der Stadt und erbebt als erstes unter den Naturgewalten. Jay und Tom werden von der einsetzenden Sturmflut überrascht und von der Außenwelt abgeschnitten. Als sie einem Verletzten helfen wollen, öffnet sich der Schlund zur Unterwelt! Kann Derek seinen Freunden rechtzeitig beistehen? Der tosende Orkan erhebt sich über Leben und Tod...


    Nachdem schon die beiden letzten Folgen sehr gut waren, erwartet uns mit der 24. Folge ein richtiger Knaller. Man verschwendet hier anfangs keine Zeit mit längeren Dialogen, sondern es geht sofort richtig los und die Geschichte erweißt sich als extrem spannend und äußerst kurzweilig. Auch unterscheidet sich die Story von den bisherigen Hörspielen, was ja in der Vergangenheit öfters nicht so war und ein Problem der Serie darstellte. Bei diesem Hörspiel habe ich aber wirklich überhaupt nichts zu kritisieren, von der Story das bisher beste Hörspiel der Reihe für meinen Geschmack!


    Bei den Sprechern gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Die drei Hauptsprecher Sven Plate, Kim Hasper und Gerrit Schmidt-Foss geben wieder ihr Bestes und bringen ihre Rollen sehr glaubwürdig rüber. In weiteren Rollen hört man noch Karin David, Uli Krohm, Till Endemann, Matti Klemm, Wolfgang Wagner, Sonja Spuhl und Karin Buchholz. Auch bei ihnen fällt niemand negativ auf, eher im Gegenteil: Alle Beteiligten glänzen mit sehr guten Performances.


    Gibt es denn bei dieser Produktion wirklich gar nichts zu kritisieren? Nein, gibt es nicht, denn auch bei der technischen Seite hat man alles richtig gemacht. Die hier gebotene Soundkulisse ist einfach bombastisch und kann wirklich mit jedem Hollywood Film mithalten. Passend sind ebenfalls die eingesetzten Musikstücke. Man hört eine Mischung aus bereits bekannten Klängen und einigen Neuen, was sich hier sehr gut macht. Aufgrund der starken Soundkulisse ist die Atmosphäre auch verdammt düster und gruselig.


    Fazit: Ich habe einen neuen Favoriten für die Hörspielpreise 2008 in der Kategorie „Bestes Kinder- und Jugendhörspiel“ und dieser ist: ‚Point Whitmark – Am Tag der großen Flut’! Ein tolles Hörspiel, bei dem es wirklich gar nichts zu kritisieren gibt und mein neuer Liebling innerhalb der Serie. Hier hat man wirklich alles richtig gemacht und ein verdammt starkes Hörspiel produziert. Für Fans der Serie ist diese Folge ein absoluter Pflichtkauf, aber auch jeder andere Hörspielfan sollte sich diese Produktion nicht entgehen lassen, sie ist wirklich jeden Cent wert! Das es für dieses Hörspiel die Höchstnote gibt, dürfte also nicht verwunderlich sein!


    Note 1+


    www.hoertipps.de


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  • Das neue Abenteuer aus Point Whitmark bringt ideale Grundvoraussetzungen für ein richtig gutes Hörspiel mit. Eine Grundidee, aus der sich viele Facetten entwickeln lassen und eine Kulisse, in der ein Soundhexer wie Volker Sassenberg, sich richtig austoben kann.


    Tatsächlich kommt auch letztendlich ein gutes Hörspiel dabei heraus. Aber von den Grundbedingungen hätte ich doch schon deutlich mehr erwartet. Zum einen leidet die Geschichte hier und da unter einigen etwas unglaubwürdigen Aspekten, die die Qualität des Plots etwas trüben.


    Aber auch die Soundkomposition ist nicht überall so perfekt, wie man es bei einer Decission-Produktion erwarten dürfte. Hier und da kommt es zu einer etwas unausgewogenen Darstellung, gerade dann, wenn Kulisse, Erzähler und handelnde Figuren aufeinander prallen. Das soll vielleicht räumliche Tiefe erzeugen, allerdings kommt das beim Hörer nicht so an, da nicht alle dargestellten Räume aus der Geschichte so herleitbar sind.


    Ein Manko das beide Bereiche, Geschichte und Sound, nicht klar genug definieren, ist die Schwere der Sturmflut. Dieses - für die Handlung nicht unerhebliche - Element ist kaum greifbar und scheint zu jedem Zeitpunkt des Geschehens gerade so extrem zu sein, dass die Probleme, die sich den Protagonisten stellen, gerade noch lösbar sind.


    Diese Aspekte trüben ein wenig den ansonsten guten Gesamteindruck. Denn wie in dieser Reihe gewohnt, gibt es darüber hinaus an der Umsetzung kaum etwas auszusetzen. Ohne die Mängel, hätte das Hörspiel zumindest an der Höchstwertung gekratzt. So bleibt es bei einem "nur" gut und der Ahnung, dass da viel mehr drin gewesen wäre...


    Meine Wertung: + + +