Fear Street Nr. 1 - Falsch verbunden - Der Mörder ist am Telefon (Europa)

  • Was als Reihe harmloser Telefonscherze anfängt, endet bald mit einem schrecklichen Verbrechen, nämlich Mord! Chuck landet deshalb sogar als Hauptverdächtiger in Untersuchungshaft und das nur, weil er eine Nummer in der mysteriösen und unheimlichen Fear Street gewählt hat. Ist Chuck tatsächlich schuldig oder will der wahre Täter die Schuld nur auf ihn abwälzen? Die beiden Freundinnen Dina und Jade wollen der Sache auf den Grund gehen und Chucks Unschuld beweisen, doch sie begeben sich damit in grosse Gefahr!


    - Meinung -


    R.L. Stine dürfte den meisten Leuten durch die bekannte und beliebte Jugendgruselserie "Gänsehaut" bekannt sein. In diese Richtung geht auch "Fear Street", auch wenn es hier durchaus bodenständiger zugeht. Ich würde sogar sagen, dass das hier für Jugendliche ab 12 Jahre genau richtig ist, um noch immer einen dezenten Grusel zu erzeugen, denn zimperlich kann man die Handlung mit Sicherheit nicht nennen. Auch wenn sie meiner Meinung nach nicht genug Stoff bietet, um satte 200 Minuten zu unterhalten, so ist der Inhalt im Grunde genommen recht unterhaltsam und spannend, aber die eine oder andere Länge schleicht sich ein, doch sie nehmen nicht Überhand.


    Günter Merlau, der sich hier zusammen mit seiner Lausch-Kollegin Janet Sunjic, für diese Produktion verantwortlich zeichnet, ist auch der Erzähler. Er löst seine Aufgabe relativ gut und kann überzeugen, wobei mir manchmal die Durchschlagskraft in seiner Stimme fehlte. Da hätte ich mir gelegentlich gerne einen dunkleren Ton gewünscht, doch dem ist leider nicht so, aber da hier vorwiegend Jugendliche gesprochen werden müssen, braucht es dann doch wiederum doch eine hellere Stimme und Günter Merlau schafft es den meisten Charakteren einen eigenen Klang zu verpassen und liefert eine solide Arbeit ab. Die Betonungen sitzen und er versteht es die Lesung unterhaltsam zu gestalten.


    Von der Untermalung habe ich mehr erwartet, sie war mir einfach zu dezent und die Stücke haben nicht die notwendige Abwechslung geboten. Zwar lief immer wieder leise Musik im Hintergrund, doch die war mir zu leise und gedämpfte, da könnte man in den nächsten Folgen ruhig großzügiger arbeiten.


    Die CDs werden in einzelnen Pappschubern aufbewahrt, die wieder in einer Pappbox daher kommen, die wirklich sehr ansprechend aussieht. In der Hinsicht punktet die Produktion erneut und die Box an sich dürfte zum Kauf einladen.


    Ein solider Auftakt für eine weitere Hörbuch-Reihe Europas, die genau wie Larry Brent von Lausch produziert wird. Hier und da ein paar Kleinigkeiten verbessern, dann könnte Europa einen weiteren Renner in ihren Reihen haben, der dezenten Grusel für Jugendliche zu bieten hat.


    Amazon.de

  • Die zweite neue Hörbuchserie neben dem bekannten Larry Brent heißt Fear Street. Auch für diese Umsetzung zeichnet sich das Label Lausch verantwortlich.


    Leute am Telefon reinlegen, wer hat das nicht schon mal in irgendeiner Form gemacht. Die beiden Freundinnen Dina und Jade treiben so manche Späße mit ihren Klassenkameraden und haben eine Menge Spaß dabei. Doch aus dem anfänglichen Spaß soll schnell Ernst werden, als nämlich Dinas Halbbruder den beiden auf die Schliche kommt. Aufgrund einiger anderer Vorkommnisse ist er bereits von einer anderen Schule geflogen und wohnt derzeit bei seinem Vater und damit bei Dinas Familie.
    Einschüchterungen und unverholene Drohungen gegenüber Mitschülern, eine Bombendrohung - das ist die Art von Gags, die er am Telefon betreibt. Doch dann ist bei einem der Telefonate plötzlich ein Mörder am anderen Ende der Leitung...


    Fear Street ist eine Jugendbuchserie von R.L. Stine, der auch als Autor der "Gänsehaut"-Serie recht bekannt ist. Der Serienname suggeriert eher ein Gruselabenteuer, das ist es aber mitnichten. Vielmehr besitzt das ganze Züge eines Krimithrillers. Bereits von der ersten Minute an ist die Handlung interessant und erscheinen die Hauptcharaktere vertraut. Was anfänglich vor allem durch die Jugendstreiche unterhaltsam ist, entwickelt sich recht bald immer mehr zu einem ziemlich spannenden Trip. Langeweile macht sich zu keiner Minute breit. Stine versteht es die Spannung durchgehend zu halten, sei es durch Andeutungen oder unerwartete Wendungen, denen man dann auch weiterhin entgegenfiebert. Phantastische Unterhaltung - auch für ältere Hörer, wobei der Stoff sich natürlich schon eher an Jugendliche richtet. Diese dürften hier aber wirklich auf ihre Kosten kommen.


    Ordentlich Drive erfährt die Geschichte zusätzlich noch durch Günter Merlau, der mit seiner Darbietung nochmals eine gewichtige Portion Spannung draufpackt. Gerade bei den Schilderungen schwingt immer irgendeine Art von Bedrohung in seiner Stimme mit. Etwas hakt es dagegen bei der Umsetzung der einzelnen Figuren. Da sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Stimmen bisweilen etwas zu gering ausgefallen. Insgesamt aber hat mich Merlau aber überzeugt und würde gerne weitere Geschichte dieser Serie von ihm gelesen hören.


    Starke Inszenierung, wie man es leider nur bei ganz wenigen Hörbüchern bekommt. Das ist schon eine sehr feine Sache und wertet die ohnehin schon gute Geschichte nochmals entscheidend auf. Mal ist die Musik eher dezent im Hintergrund, dann wieder präsenter.


    Zur Aufmachung: optisch chic. Drei CDs im ansprechend designten Pappschuber. Die einzelnen CDs jeweils nochmals in einer extra Papphülle. Weniger gelungen ist aber wie auch bei Larry Brent die Trackeinteilung. Gerade bei einem Hörbuch mit fast maximal ausgenutzter Spieldauer pro CDs dürfen es doch schon mehr als nur acht bis zwölf Trackpunkte sein. Bei einigen Szenenwechseln hätte sich ein neuer Track ja geradezu angeboten. Diesbezüglich sollte man bei Europa wirklich langsam mal weg vom alten Standard.


    Fazit: Eine Geschichte, die an sich schon sehr unterhaltsam und spannend wird, durch die gekonnte Inszenierung aber zu einem ziemlichen Kracher wird. Das Hörbuch fesselt einen von der ersten Minute an den CD-Player und lässt einen nicht mehr so schnell loskommen. Die packende Erzählweise gepaart mit dem starken Erzählstil Merlaus und den unheilschwangeren Klängen, die sich immer wieder im Hintergrund wiederfinden, lassen hier nur die Wertung sehr gut zu. Dagegen wirkt das erste Larry Brent-Hörbuch sogar fast ein wenig blass.