Peter Lundt Nr. 8 - ...und die Stunden bis Helsinki (Hörformat)

  • Peter Lundt und Anna Schmidt (Mark Bremer und Elena Wilms) haben einen neuen Fall und wie es bei dem blinden Detektiv halt so ist, ist dieser natürlich wieder mal alles andere als normal. An Bord der Fähre Travemünde plagen sich die beiden zum einen mit dem Klabautermann rum und dann müssen sie sich auch noch um die sogenannte "Sauna-Mafia" kümmern. Peter Lundt reicht das noch lange nicht, er wird noch besonders schwer seekrank und sucht händegringend nach einer Lösung des Problems. Ob er und seine Assistentin alle Probleme unter einen Hut bekommen?


    - Meinung -


    Arne Sommer gehen die Ideen einfach nicht aus und die Hörer sind die Gewinner, denn dieser Fall ist mal wieder besonders haarsträubend, also genau das, was der geneigte Krimifan an dieser Serie so liebt. Unglaubliche Situationen, packende Szene, eine gute Portion Action und ein Schuss Humor, diese Mischung hat die vorherigen Fälle so unterhaltsam gestaltet und hier ist es in keinster Weise anders. Skurrile Charaktere machen Peter Lundt und Co. wieder das Leben schwer und der blinde Detektiv muss, sorry, den Durchblick behalten. Knapp eine Stunde feinste Krimiunterhaltung, inhaltlich wieder ein Volltreffer.


    Sprechertechnisch ebenfalls, denn neben den wie immer gut aufgelegten Hauptsprechern Mark Bremer, Elena Wilms, Tetje Mierendorf und Angela Quast gibt es auch wieder namhafte Gäste. Neben der souveränen Anne Moll, die all ihre Erfahrung einbringt und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, ist der aktuelle "Mr. Everywhere", Sascha Rotermund mit von der Partie. Der Mann ist zur Zeit schwer angesagt und das auch vollkommen zurecht, denn er steckt bis zu den Haarspitzen voller Talent und hier beweist er eindrucksvoll, was er auf der Pfanne hat. Sein Auftritt als Theo van Steen ist ein Knaller, einfach mal reinhören und ihr wisst warum. Ihnen stehen unter anderen noch Katharina Kaali und Erkki Hopf zur Seite, die dafür ebenfalls zu überzeugen wissen und das positive Gesamtbild gekonnt abrunden.


    Hämmernde Sounds und fette Beats haben noch nie diese Serie ausgezeichnet, aber warum sollten sie das tun, sie wären schlicht und ergreifend fehlplatziert. Deshalb gibt es eher ruhigere Klänge, die für eine dichte und spannungserzeugende Stimmung sorgen. Gepaart mit den richtigen Geräuschen und Effekte muss man sich um die Untermalung und Atmosphäre gar keine Sorgen mehr machen, lediglich um den Gesundsheitszustand des blinden Detektivs, dessen Seekrankheit sehr plastisch dargestellt wird.


    Ein toller Fall, wieder mal ein ungewöhnliches Setting, für mich ist und bleibt Peter Lundt der Ermittler der Stunde. Hier stimmt eigentlich alles, Kritik lässt sich eigentlich in keinster Weise an dieser Folge üben und so kommt es, dass ich mal wieder einen seiner Fälle empfehlen kann. Auch wenn Peter Lundt blind ist, so ist er absolut kein Blindgänger. An alle Krimifans da draußen, sofortiger Zugriff und zwar auf diese Folge!


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  • Privatdetektiv Peter Lundt soll an Bord der Fähre Travemünde - Helsinki Licht in geheimnisvolle Vorgänge bringen, für die seitens der abergläubischen Besatzung der sogenannte Klabautermann verantwortlich gemacht wird. Mit dabei ist auch seine Assistentin Anna. Jedoch ermitteln die beiden eigenständig und bleiben nur unter Verwendung von Codenamen über Funk in Verbindung. Es soll nicht lange dauern, bis der Klabautermann zuschlägt. Peter Lundt kämpft aber noch mit einem ganz anderen Problem, nämlich seiner Seekrankheit. Als schließlich mitten auf See der Alarm auf dem Schiff ausgelöst wird, ist schnell klar, dass hier deutlich mehr hinter dem ganzen steckt, als der Detektiv anfangs vermutet hat...


    Zugegeben ist dies meine erste Erfahrung mit dem blinden Detektiv Peter Lundt, da die Serie bis zuletzt immer irgendwie an mir vorbeigelaufen ist. Die Idee an sich ist ja schon faszinierend und geradezu für das Medium Hörspiel prädestiniert. Denn wie auch Lundt ist der Hörer gänzlich auf die akkustische Seite angewiesen. Wobei, nicht ganz: Denn Lundt steht auch noch der Geruchsssinn zur Verfügung, den er dann auch meisterhaft einzusetzen versteht.
    Das Hörspiel startet mitten in der Handlung. Erst dann kehrt man an den Anfang zurück und es wird klar, dass diese Szene sich erst später erreignen soll und sozusagen als spannungsfördernder Vorausblick dient. Und das gelingt auch, denn neugierig ist man nach diesem Einstieg allemal. Die Ermittlung auf der Fähre erfolgt zweigleisig. Immer wieder schaltet man zwischen Peter Lundt und Anna hin und her. Auf diese Weise bleibt das Tempo recht hoch und man gibt der Langweile erst gar keine Chance. Allein schon durch die Beschränktheit der Umgebung auf dem Frachter entsteht eine interessante Situation. Soetwas mag ich eigentlich immer recht gerne. Der Fall selbst ist wenig vorhersehbar und bringt sicherlich die eine oder andere Überraschung mit sich.
    Insgesamt präsentiert sich die Geschichte sehr unterhaltsam, zumal auch der Humor nicht gänzlich auf der Strecke bleibt und einiges immer mal wieder zum schmunzeln einlädt.


    Ein sehr sympatischer Stammcast, der uns in dieser Folge begegnet. Mark Bremer spielt die Rolle des Peter Lundt mit Hingabe. Die Dialoge mit Elena Wilms als Anna sind klasse und bereiten eine Menge Hörvergnügen.
    Anne Moll ist Jenny Brödemaker, die Tochter des Auftraggebers, und hat selbst eine leitende Stellung auf dem Schiff inne. Ihr zur Seite steht Sascha Rotermund als 1. Kapitän Theo van Steen, der sich als reichlich abergläubisch erweist. In weiteren Rollen begegnen einem mir nicht ganz so bekannte Namen. Aber allesamt liefern exzellente Arbeit ab und bringen zum Teil einiges an Lokalkolorit mit, welches dieses Hörspiels zusätzlich aufwertet.


    Die Effekte wirken sehr realistisch und sind damit eigentlich so, dass sie nicht übermäßig auffallen und das ist eigentlich genau das richtige. Auch die Musik mischt sich eher dezent ins Hörspiel und erfüllt ihren Zweck der Untermalung und Auflockerung ohne Frage. Da gibt es absolut gar nichts zu kritisieren.


    Fazit: Sehr unterhaltsam und damit ein absolut zu empfehlendes Krimi-/Detektivhörspiel. Die Hauptfigur wächst einem sofort ans Herz und die Handlung selbst weiß zu jeder Minute zu bestechen. Sei es durch überraschende Geschehnisse, interessante Dialoge oder charmante Ideen. Damit ist schon einmal klar, dass dies wohl nicht mein letzer Peter Lundt gewesen sein wird.