Alles anzeigenNichtsahnend sitzt Cecile morgens im Zug. Müde, nach einer schlechten Nacht im Haus ihrer Eltern. Da setzt sich Philippe zu ihr, ungefähr der letzte Sitznachbar, den sie sich gewünscht hätte. Schwer atmend, zu dick, ergraut. Ihre erste grosse Liebe, ihre erste grosse Enttäuschung.
Natürlich erkennen sie sich, wie sie da so nebeneinandersitzend durch die Landschaft fahren. Aber zum Smalltalk haben beide keine Lust und keinen Mut. So schweigen sie und erinnern sich in lebhaften inneren Monologen an ihre gemeinsamen Jugend-Erlebnisse.
Vor ungefähr dreissig Jahren, ganz jung, hatten sie eine kurze Affäre. Damals hat Philippe Cecile in London bedenkenlos sitzen lassen. Für Cecile war das der Impuls für ein selbstbestimmtes, aktives Leben. Im Gegensatz zu Philippe ist sie gut gealtert. Schön, elegant, beruflich erfolgreich. – Schnell nähert sich der Zug seinem Ziel. Endet die Reise wirklich? Oder ist ein neuer Anfang doch möglich?
Das Hörspiel "6 Uhr 41" entstand auf der Basis der Fassung von "Theater Triebgut" (Annette Wunsch und Gian Rupf). In der Schweizer Hörspielversion fahren die Protagonisten nicht von Troyes nach Paris wie im Roman, sondern von Landquart nach Zürich. Philippe spricht Bündner Mundart, Cecile ist Aargauerin.
Mit:
Annette Wunsch, Gian Rupf, Karin Berri, Adrian Sommer, Franz Baumann
Regie: Margret Nonhoff
Übersetzung: Anne Braun
Mundartbearbeitung: Isabel Schaerer, Annette Wunsch, Gian Rupf, Margret Nonhoff
Bearbeitung: Margret Nonhoff
Musik: Michael Wernli
Quelle: https://www.srf.ch/audio/hoers…lippe-blondel?id=12134237