Die drei ??? 207 die falschen Detektive

  • Wie hat euch der aktuelle Fall gefallen? Seht ihr einen Aufwärtstrend?


    Positiv finde ich den Mittelteil auf dem Anwesen und die recht kurze Spielzeit mit knapp 60min. Man schläft nicht in ellenlangen Dialogen ein.

    Den Aufhänger um die falschen Detektive könnte man glatt in 2 min aufklären, aber geschenkt ;)

    Die Auflösung um die Detektive und des "Rätsels" finde ich wieder naja und damit bleibt für mich eine "Regalfolge" zurück, die man Mal hört und dann vergisst.

  • Die Folge lebt (halbwegs) davon, dass eben drei fremde Leute (= Stimmen) als Justus, Peter und Bob auftreten und man sich denkt: "Das geht ja gar nicht!"

    Um sozusagen noch mal eine Bindung herzustellen zu den drei Originalsprechern, ist das vielleicht ein ganz cleverer Schachzug. Aber der allein trägt natürlich nicht die Geschichte und kann nicht das Grundübel schlechter Drehbücher und das komplette Ignorieren erzählerischer Grundtugenden wie "Show don't tell" kompensieren. Die Folge geht ja schon allein damit los, dass Erzähler Axel Milberg die erste Szene mit einer Überschrift ("Im Baumarkt") versieht. Anschließend beschreibt er in epischer Breite ein Geschehen, das dann an der Kasse noch einmal dialogisch rekapituliert wird. Sprich, man hätte sich den ganzen Sermon vorneweg sparen können, wenn man die Szene an der Kasse nur ein wenig anders geschrieben hätte. Ebenso ist es Milberg, der erzählt, dass Peter den Geistesblitz hat, die allgemeine Ablenkung zu nutzen, um den Zettel mit dem Rätsel aus dem Haus zu stehlen. Nicht Wawrczek als Sprecher spielt das, Milberg als Erzähler erzählt es. Da fragt man sich dann schon, was die Drehbuchautoren bei Europa eigentlich hauptberuflich machen.

    Der Fall an sich ist unspektakulär, was ich eigentlich angenehm finde, wovon aber ein ziemlich sinnfreies Stakkato an Szenen und Figuren abzulenken versucht. Es gibt wieder mal keinen roten Faden in der Handlung, keine wirklichen Ermittlungen (man läuft halt so lange über das Grundstück, bis man irgendwo was findet), keine wirkliche Figurenentwicklung (als der falsche Peter auf den echten Peter trifft, lassen beide sofort ihre Masken fallen und vertragen sich auf der Stelle).

    Fazit: Es ist eigentlich ein ganz klassischer ???-Fall - ein eher simples Verbrechen wird unverhältnismäßig kompliziert zu verschleiern versucht, es gibt einen bösen Bösen und eine vermeintlich böse Gute, ein paar, die sich instrumentalisieren lassen und ein paar, die aus ganz eigenen Motiven mitmischen. Und genau so klassisch hätte man den Fall umsetzen können. Aber die Autoren schaffen es nicht, eine Balance zwischen den Figuren und Handlungssträngen herzustellen.