RadioTipp Das Unternehmen der Wega

  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Samstag, 03. Dezember 2016


    Ab 00:05 Uhr sendet

    DLF

    Das Unternehmen der Wega

    von Friedrich Dürrenmatt

    Produktion: SWF 1955
    Regie:
    Musik: Ludwig Cremer
    Spieldauer: 55 Min.

    Mit: Außenminister Wood: Werner Kraus
    Bonstetten: Paul Bildt
    Mannerheim: Rudolf Fernau
    Irene: Henni Schneider-Wenzel
    Oberst Roi: Arthur Mentz
    Der Kriegsminister: Fritz Saalfeld
    Minister: Wilhelm Kürten
    Staatssekretär: Erwin Klietsch
    John Smith: Kurt Ebbinghaus
    Petersen: Hanns Bernhardt
    Kapitän: Friedhelm Kuhlen
    Stimmen: Gert Keller, Friedrich von Bülow

    Verbrecher und politische Häftlinge leben, von den beiden Weltregierungen interniert, auf der Venus. Eine Delegation der westlichen Weltregierung reist im Jahre 2068 in einer Rakete zur Venus, um die Kolonie für westliche Machtinteressen einzuspannen. Die Venusbewohner aber erweisen sich als resistent gegen militante Phrasen und totalitäre Vorstellungen von Volksbeglückung, sogar gegen die Drohung, die mitgebrachte Kobaltbombe zu zünden. Die Furcht vor dem 'Paradies' Erde ist stärker als die vor der Zerstörung.

    Friedrich Dürrenmatt verwies mit seinem Stück 1955 nicht nur auf die atomare Bedrohung, sondern vor allem auf deren Ursachen: 'Die Erde ist zu schön. Zu reich. Ihre Möglichkeiten sind zu groß. Sie verführt zur Ungleichheit. Auf ihr ist Armut eine Schande, und so ist sie geschändet. Nur hier ist die Armut etwas Natürliches. An unserer Nahrung, an unseren Werkzeugen klebt nur unser Schweiß, nicht noch Ungerechtigkeit wie auf der Erde. Und so haben wir Furcht vor ihr. Furcht vor ihrem Überfluss, Furcht vor dem falschen Leben, Furcht vor einem Paradies, das eine Hölle ist.'

    Friedrich Dürrenmatt (1921-1990), Sohn eines protestantischen Pfarrers, studierte in Bern und Zürich Literatur, Philosophie und Naturwissenschaft. Den Wunsch, Zeichner und Maler zu werden, gab er zugunsten des Schreibens auf. Er arbeitete zunächst als Theaterkritiker, Kriminalautor, verfasste Sketche für das Kabarett und hatte dann erste größere Erfolge mit Theaterstücken und Hörspielen, die ihm zahlreiche Preise einbrachten.