Sherlock Holmes Nr. 1 - Im Schatten des Rippers (Titania Medien)

  • Neues vom Meisterdetektiv Sherlock Holmes


    London im Herbst 1888: die Stadt hält den Atem an. Im East-End werden in kurzen Abständen auf brutalste Weise Huren ermordet. Ein sehr persönliches Motiv lässt Sherlock Holmes die Ermittlungen aufnehmen. Wird er die grauenhafte Mord-Serie stoppen können?


    Bereits in den Jahren 2004 und 2005 veröffentlichte das Label Titania einige Sherlock Holmes Hörspiele in der Reihe „Krimi Klassiker“ (in der auch Edgar Wallace Krimihörspiele realisiert wurden). Als Vorlage dienten damals Originalstories von Doyle. Nun im Jahre 2011 macht Titania überraschend weiter mit Sherlock Holmes. Diesmal mit neu geschriebenen Geschichten von Marc Gruppe und denselben Hauptsprechern von damals. In der ersten Folge geht es um die berühmten Ripper-Morde von 1888 in London. Es ist ungewöhnlich, dass ein reales Verbrechen in eine solche Serie integriert wird. (Dass Jack the Ripper nie gefasst wurde, könnte die Lage noch verkomplizieren.) Das Hörspiel beginnt atypisch: Sherlock Holmes hat zuerst kein Interesse zu ermitteln. Schließlich macht er sich doch daran, in diesem Fall zu ermitteln. Der Grund für diese Umentscheidung hat mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach wäre es aber besser gewesen, wenn sich am Ende der Folge rausgestellt hätte, dass Inspektor Abberlines Info nur eine Finte ist. Die ganze Geschichte, die immerhin 84 Minuten dauert, ist stets interessant, teils brutal, atmosphärisch dicht und wird nie langweilig. Die Auflösung halte ich für sehr gelungen.
    Einige Fans kritisieren, dass die Folge Holmes-Untypisch sei, weil Holmes partout nicht in dem Fall ermitteln will. Vielleicht hat sich der Meisterdetektiv gedacht, dass er den Fall sowieso nicht lösen kann, weil der Täter keine Beziehung zu den Opfern hatte und somit kein direktes Motiv für seine Taten. Der Täter ist verrückt. Mit Ermittlungen kommt Holmes also nicht weiter. Ergo kann der Täter nur auf "frischer Tat" erwischt werden - wenn überhaupt. Kein Wunder, dass es bei keiner Doyle-Original-Geschichte um einen Serienkiller ging. Das Cover ist sehr gut. Es wurde vom kürzlich verstorbenen Firuz Askin gezeichnet.


    Nun zu den Sprecherleistungen: Das Sprecherensemble hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Einen Ausfall gibt es nicht zu verzeichnen. Die Hauptsprecher sind erstklassig in ihren Rollen. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt als Dr. Watson sowie Regina Lemnitz als Haushälterin Mrs. Hudson können völlig überzeugen. Von den Gastsprechern haben mir Christian Stark als Inspektor Abberline, Marianne Gross als Annie Chapman und Eva Michaelis als Elizabeth Stride am besten gefallen.


    Zwischenmusiken, Geräusche und Effekte sind super. Sie sorgen für eine ausgezeichnete Atmosphäre während der Hörspielhandlung.


    Fazit: Den Einstieg in die neue Holmes-Hörspielserie empfinde ich als sehr gut gelungen. Das Hörspiel werde ich mir sicherlich noch oft anhören.
    Ich vergebe Note 1 Minus.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




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