Inhalt:
Dracula ist zurückgekehrt um erneut zu versuchen die Herrschaft an sich zu reisen. Ihm zur Seite stehen sein erster Mann Peter Woods, Ex-Scotland Yard Angestellter und nun Superuntoter, sowie unzählige Vampire, Zombies und Monster. Kathleen Burke, Geschäftsfrau und Freundin des Dämonenfeindes Mac Kinsey gerät in die Fänge des Grafen und seiner Heerschar. Wird es Mac Kinsey und seinem Chef Sir Horatio gelingen Kathleen zu retten und London von Dracula befreien?
Story:
Tja ... wie schon bei Folge 1, so haben wir es auch hier mit einem Groschenheft als Vorlage zu tun. Die gebotene Story hat zwar nicht derartige Sprünge, wie der Vorgänger zu verbuchen aber dennoch geht es hier alles andere als spannend zu. Es gibt wieder zwei parallel laufende Handlungsstränge, die diesmal aber auch etwas miteinander zu tun haben. Einmal ist da die Handlung um Mac Kinseys Freundin im Kampf mit Dracula und Co. und dann Mac Kinsey, der ein gewisses altes Haus inspiziert. Nicht schlecht, aber auch nicht der Oberbringer. Allerdings wirkt die Rückkehr des 'echten' Dracula auf mich arg übertrieben. Was hier abermals störend auffällt ist die Länge. Eine Groschenheft-Story reicht einfach nicht um über 70 Minuten mit dauerhafter Spannung zu füllen. Besten Falls bleibt für die Story ein durchschnittlicher Eindruck.
Sprecher:
Da streuben sich einem die Haare. Jürgen Brunner (Mac Kinsey) weiss als einzigster zu gefallen, alle übrigen Sprecher sind im Durchschnitt anzusiedeln. Erzählerin Bianca Karger hat sich im Vergleich zu Vorgänger nicht steigern können und klingt immer noch arg gekünstelt. Wirklich unangenhem sind mir zwei Sprecher aufgefallen. Die eine hört auf den Namen Inez Schäfer und leiht Mac Kinseys Freundin Kathleen Blake ihre Stimme. Die Betonungen sind furchtbar und insgesamt wirkt das meiste sehr monoton. Leider liefert das Skript aber auch einige Passagen, die man als Sprecher nur schwer ernsthaft interpretieren kann. (Sinngemäß: "Oh Gott ... das Monster zieht mich zu sich hinein. Argh .. wie das stinkt"). Hieran muss man definitiv arbeiten. Solche Passagen trüben den Hörgenuss doch arg. Der zweite Sprecher, der sich nicht grade mir Ruhm bekleckert ist niemand geringeres als Thomas Birker (Regie, Dialogbuch & Produktion) himself. Er mimt den Dracula und versucht mächtig böse zu klingen, was für meinen Geschmack aber total in die Hose geht. So kann man vielleicht in einem Kinderhörspiel ala Bibi Blocksberg einen Bösewicht sprechen lassen, aber in einem ernstgemeinten Grusel-/Horror-Hörspiel wirkt es sehr albern. Die Sprecher hinterlassen bei mir einen insgesamten schwachen Eindruck. Schade.
Musik und Effekte:
Für die Musik gilt dasselbe, wie schon bei Folge 1. Passend eingesetzt. Die Effekte gehen auch wieder bestenfalls als Durchschnitt durch. Hier muss man noch ein paar Brikets nachlegen.
Fazit:
Bei Amateur- oder Semi-Professionellen Hörspielen ist man normalerweise eine Steigerung von Folge 1 zu 2 gewohnt. Als Beispiel seien mal Schattensaiten und ADF genannt. Hier erlebt man leider das genaue Gegenteil. Die Folge könnte wie schon die 1 nie neben den Grossen (Neon Grusel-Serie, John SInclair2000, Gabriel Burns) bestehen, aber auch im Vergleich mit der direkten Konkurrenz (Schattensaiten, ADF, monaden) macht sie eine sehr schwache Figur. Die Story zu lang, die Sprecher stellenweise völlig neben der Spur, da ist man besseres gewohnt, sogar aus der eigenen Serie. Folge 2 stufe ich in meinem persönlich Ranking in die Katagorie schwach ein. Da beide Folgen zusammen produziert wurden, sollte man der Serie aber dennoch eine Chance für die Folgen 3 und 4 geben, die 2005 folgen werden. Ich werde mir diese Folgen auf jeden Fall zulegen, da zumindest der Charakter des Mac Kinsey einiges an Potential zu bieten hat. Mit kürzeren Folgen und besserem Dialog-Buch kann da durchaus noch was raus werden.
** / *****
© 2005 by lord gösel / Hörspiel-Maniac