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Eine Kurzgeschichtensammlung mit 3 Geschichten um den gehörnten Ermittler in Sachen Aufklärung und Abwehr paranormaler Erscheinungen.
Baba Jaga: Tief in den Wäldern der russischen Taiga wartet Hellboy auf ein Phänomen, dass immer zu Vollmond seine grausigen Blüten treibt. Hellboy ahnt nicht, dass diese Begegnung nicht nur für ihn schicksalshaft werden wird.
Köpfe: Japan während der Kirschblütenzeit. Was könnte es Schöneres geben, als zwischen all den Bäumen umherzuspazieren und…ein paar Dämonen so richtig die Hölle heiß zu machen?
Sarg in Ketten: Hellboy reist an den Ort des Geschehens, wo seine irdische Geschichte einen Anfang nahm, nach East Bromwich, England, um dort über seine Herkunft und den Sinn seiner Existenz zu meditieren. Die Visionen, die sich ihm dort aufdrängen entpuppen sich allerdings als sehr „handfest“.
Die vorangegangene Folge präsentiert das Konzept: Kurzgeschichten sollen es sein. Und dieses mal verzichtet man auf die Interview-Szenen, die bei mir für einen faden Beigeschmack in der Folge 7 sorgten, und bringt gleich drei Stories auf einer CD unter. Diese sind wieder sehr unterschiedlich ausgefallen. Während "Baba Jaga" noch als klassische Dämonenjagd-Geschichte eingestuft werden kann, gibt es bei "Köpfe" vor allem Gags und coole Sprüche. "Sarg in Ketten" dagegen beschreibt einen Brief von Hellboy an Abe Sapien in dem er eine Vision schildert. Während die ersten beiden Geschichten ohne erzählerischen Rahmen auskommen sorgt der vorgetragene Brief im letzten CD-Drittel nicht nur für Abwechslung in der Art der Inszenierung. Das Hellboy seine Vergangenheit sehr beschäftigt, das Ape einer der wenigen Freunde ist, denen er vertraut, das den "Roten" nicht alles kalt lässt und er hier sogar einen Hang zum Melancholischen zeigt... einzig vermittelt durch die Einbindung der Erzählung seiner Vision in Briefform: Klasse! Netter Mehrwert: ein Wiederhören mit Abe und Liz.
Da die Einzelgeschichten kein übergreifender Rahmen verbindet, ist der Hörer dreifach gefordert. Nach bereits kurzer Eingewöhnungszeit muss man wieder umdenken, neue Situationen einschätzen und verstehen. Man wird regelmäßig ins kalte Wasser geworfen, zum Glück nicht nur inhaltlich, denn Änderung in Erzählstil, prägnante Stimmen und vor allem die stimmigen Atmosphären fügen die einzelnen Erzählungen zu einem kompakten Gesamtpaket mit Konzept zusammen. Und das ist auch nötig, denn Kurzgeschichten alleine, wenn sie auch noch so gut erzählt sind, fehlt meist der nötige Tiefgang. Vergleichbar mit dem Gruselkabinett: auch dort gibt es Episoden, die eigentlich schnell erzählt wären, doch auch dort schafft man es durch die Erzeugung fesselnder Atmosphäre den Hörer auf seine Seite zu ziehen. Um so erfreulicher dass dies bei Hellboy auch mit drei Geschichten auf einer CD gelingt. Kurz betont: Die Musik zu Japans Kirschblütenzeit in "Köpfe", das surreale Gesamtpaket "Sarg in Ketten" mit Klasse Stimmung!
Alles nur Lobhuddelei? Ja, denn beim Hören dieser Folge kann ich noch so lange nach Haaren in der Suppe suchen, ich finde nicht mehr, als auf Hellboys Schädelplatte. Würde man das Konzept zur Tugend machen und weiterhin Kurzgeschichten auf die einzelnen Einträge ins Serienregister verteilen, wäre ich skeptisch, denn doppelter Tiefgang durch Story und Atmosphäre bietet mir als Hörer einfach noch mal ein Quäntchen mehr. Dafür hält das Hellboy-Universum auch zu viel Hintergrund bereit um nicht auch ausschweifendere und umfangreichere Geschichten zu erzählen wie in den vorangegangenen Episoden. Als Teil einer ganzen Serie gefällt mir diese Folge, die gesamte Serie ist herrlich unkonventionell und abwechslungsreich. Wem Hellboy noch kein Begriff ist und Angst vor einer Doppelfolge zum Einstieg hat, sei Folge 8 für einen Ausflug in die Welt des paranormalen Ermittlers empfohlen!