Hellboy 008) - Baba Jaga / Köpfe / Sarg in Ketten


  • Die vorangegangene Folge präsentiert das Konzept: Kurzgeschichten sollen es sein. Und dieses mal verzichtet man auf die Interview-Szenen, die bei mir für einen faden Beigeschmack in der Folge 7 sorgten, und bringt gleich drei Stories auf einer CD unter. Diese sind wieder sehr unterschiedlich ausgefallen. Während "Baba Jaga" noch als klassische Dämonenjagd-Geschichte eingestuft werden kann, gibt es bei "Köpfe" vor allem Gags und coole Sprüche. "Sarg in Ketten" dagegen beschreibt einen Brief von Hellboy an Abe Sapien in dem er eine Vision schildert. Während die ersten beiden Geschichten ohne erzählerischen Rahmen auskommen sorgt der vorgetragene Brief im letzten CD-Drittel nicht nur für Abwechslung in der Art der Inszenierung. Das Hellboy seine Vergangenheit sehr beschäftigt, das Ape einer der wenigen Freunde ist, denen er vertraut, das den "Roten" nicht alles kalt lässt und er hier sogar einen Hang zum Melancholischen zeigt... einzig vermittelt durch die Einbindung der Erzählung seiner Vision in Briefform: Klasse! Netter Mehrwert: ein Wiederhören mit Abe und Liz.
    Da die Einzelgeschichten kein übergreifender Rahmen verbindet, ist der Hörer dreifach gefordert. Nach bereits kurzer Eingewöhnungszeit muss man wieder umdenken, neue Situationen einschätzen und verstehen. Man wird regelmäßig ins kalte Wasser geworfen, zum Glück nicht nur inhaltlich, denn Änderung in Erzählstil, prägnante Stimmen und vor allem die stimmigen Atmosphären fügen die einzelnen Erzählungen zu einem kompakten Gesamtpaket mit Konzept zusammen. Und das ist auch nötig, denn Kurzgeschichten alleine, wenn sie auch noch so gut erzählt sind, fehlt meist der nötige Tiefgang. Vergleichbar mit dem Gruselkabinett: auch dort gibt es Episoden, die eigentlich schnell erzählt wären, doch auch dort schafft man es durch die Erzeugung fesselnder Atmosphäre den Hörer auf seine Seite zu ziehen. Um so erfreulicher dass dies bei Hellboy auch mit drei Geschichten auf einer CD gelingt. Kurz betont: Die Musik zu Japans Kirschblütenzeit in "Köpfe", das surreale Gesamtpaket "Sarg in Ketten" mit Klasse Stimmung!


    Alles nur Lobhuddelei? Ja, denn beim Hören dieser Folge kann ich noch so lange nach Haaren in der Suppe suchen, ich finde nicht mehr, als auf Hellboys Schädelplatte. Würde man das Konzept zur Tugend machen und weiterhin Kurzgeschichten auf die einzelnen Einträge ins Serienregister verteilen, wäre ich skeptisch, denn doppelter Tiefgang durch Story und Atmosphäre bietet mir als Hörer einfach noch mal ein Quäntchen mehr. Dafür hält das Hellboy-Universum auch zu viel Hintergrund bereit um nicht auch ausschweifendere und umfangreichere Geschichten zu erzählen wie in den vorangegangenen Episoden. Als Teil einer ganzen Serie gefällt mir diese Folge, die gesamte Serie ist herrlich unkonventionell und abwechslungsreich. Wem Hellboy noch kein Begriff ist und Angst vor einer Doppelfolge zum Einstieg hat, sei Folge 8 für einen Ausflug in die Welt des paranormalen Ermittlers empfohlen!

  • Hellboy (Tilo Schmitz) hat schon eine Menge erlebt, keine Frage, das beweisen auch diese Fälle einmal mehr. Ob es gegen die legendäre Baba Jaga (Dorothea Hagena) geht, es ihn nach Japan verschlägt, um es dort mit seltsamen Köpfen aufzunehmen oder er einen Brief an Abe Sapien (Joachim Tennstedt) schreibt, um ihn von seinen Erlebnissen in England zu berichten. Ausgerechnet in East Bromwich, der Ort in dem Hellboy seine ersten Schritte auf Erden ging, geht es nicht mit rechten Dingen zu.


    - Meinung -


    Diesmal wird noch einer draufgesetzt, satte drei Geschichten gibt es auf die Ohren und das in einer ziemlich kurzen Spielzeit von nicht ganz 48 Minuten, auch wenn uns auf der Rückseite etwas von einer Stunde erzählt wird. Wie dem auch sei, dieses Trio hat mich besser unterhalten, als es bei der vorherigen Folge der Fall war, sehr abwechslungsreich und kurzweilig und man stellt bei Lausch unter Beweis, dass man auch die Kurzgeschichten Hellboys sehr ordentlich vertonen kann. Hier einen Favoriten heraus zu picken fällt mir sehr schwer, darum lasse ich es auch und sage einfach, dass mir alle drei gut gefallen haben. Hier stimmt es auch wieder mit dem Humor, die Dosis ist genau richtig, die Sprüche sind gut und nicht zu aufgesetzt und wer die Mischung aus Fantasy und Grusel mag, der dürfte sich gut unterhalten fühlen.


    Die Sprecherliste fällt noch einen Tick prominenter als die der vorherigen Folge aus, denn nun sind auch Ranja Bonalana und Joachim Tennstedt in ihren Rollen wieder mit von der Partie. Dazu wieder die "Lausch-Mainstays" Uwe Hügle, Jürgen Holdorf, Wolfgang Berger, Achim Buch, Bernd Hölscher und weitere, die für gute Leistungen stehen. Aranka Mamero-Jaenke ist ebenfalls wieder dabei und weitestgehend kann sie auch überzeugen, in der ersten Geschichte klingt sie aber leider etwas holprig und man hört ihr das Alter deutlich an, ob sie in der ersten Geschichte in der Rolle der alten Frau zu hören ist oder nicht. Dieser Auftritt hätte jedenfalls etwas sauberer gelöst werden können. Ansonsten gibt es in dieser Hinsicht nichts zu beanstanden, insgesamt wieder mal eine überzeugende Angelegenheit.


    Ebenfalls in der ersten Geschichte hat man es bei der Untermalung übertrieben, denn die drängt sich so derbe in den Vordergrund, dass man kaum den Dialog zwischen Hellboy und der Baba Jaga versteht. Da hätte die Soundkulisse auch ruhig mal eine Nummer leiser ausfallen dürfen, nicht immer ist laut auch gleichzeitig Trumpf. Sonst wird grundsolide Arbeit geleistet, wie man sie von Günter Merlau kennt, es kommt stets die passende Stimmung auf und den typischen Lausch-Stil hört man ebenfalls raus.


    Ein klein wenig besser als die vorherige Folge und somit für Fans Pflichtprogramm und ob man nun drei Kurzgeschichten oder eine Geschichte über die gesamte Distanz einer CD anbietet, gute Unterhaltung bleibt es trotzdem und der "Rote" macht bei beiden Formaten eine gute Figur. So darf es gerne weitergehen!


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