Mark Brandis Nr. 6 - Testakte Kolibri 2 (Universal)

    Die Zeit drängt und Mark Brandis (Michael Lott) hat immer noch nicht den Saboteur ausfindig gemacht, der das Projekt "Kolibri" zum Scheitern bringen möchte. Brandis schreckt vor nichts zurück, um den Täter zur Strecke zu bringen und bringt sich dabei sogar selber in Lebensgefahr! Wird er dieses Abenteuer heil überstehen oder wird es ihn am Ende dann doch das Leben kosten?


    - Meinung -


    Der zweite Teil der Geschichte rund um den Prototypen "Kolibri" hat es dann noch in sich und bietet auch noch ein überraschendes Ende, das nochmal deutlich zeigt, dass Mark Brandis keine gewöhnliche SF-Serie ist. Hier wird auch Wert auf das Innenleben und die Gefühlswelt der Charakter gelegt und all das zusätzlich mit einer Portion Action und spannenden Momenten zu einer kurzweiligen Mischung zusammengefasst. 51 Minuten Spielzeit, temporeich und packend, in der Hinsicht wird schon eine erstklassige Grundlage gelegt und darauf lässt sich aufbauen.
    Vor allem, wenn eine so gute Sprecherriege mit am Start ist, die Vorlage auch sprachlich und spielerisch umsetzen kann. Unter der Regie von Balthasar von Weymarn und Jochim C.-Redeker geben die hier versammelten Sprecherinnen und Sprecher alles und klingen richtig gut. Man kann auch Unterschiede ausmachen, wenn man die Leistungen hier mit denen in anderen Produktionen vergleicht, bestes Beispiel ist da wohl David Nathan, der bei seinen Auftritten für diese Serie mal ganz anders klingt. Er spricht tiefer, was einfach besser zur Rolle passt und seine Darbietung kann man nur als erstklassig bezeichnen. Doch auch der Rest der Truppe liefert wieder sehr schöne Performances ab, ob es nun ein Michael Lott, eine Marion von Stengel oder Detlef Bierstedt ist, keine Ausfälle, nur Volltreffer, wirklich stark.


    Stark ist auch die beste Bezeichnung für die Untermalung, denn was Jochim-C. Redeker hier mal wieder gezaubert hat, ist wirklich fantastisch. Musikalisch druckvoll und pompös, dazu eine detailreiche Geräuschkulisse, besser geht es im Prinzip nicht. In diesem Bereich braucht sich Mark Brandis vor keiner anderen Serie zu verstecken und trumpft in dieser Hinsicht mächtig auf.


    Und noch ein Volltreffer und das leicht geänderte Konzept geht auf. Zwei Folgen aus einer Buchvorlage zu machen und dadurch der Geschichte mehr Spielzeit zu verleihen ist von Erfolg gekrönt, denn Langeweile ist hier auch weiterhin ein Fremdwort, im Gegenteil, die Hörspiele kommen noch ein wenig intensiver rüber. Fans der Serie müssen hier auf jeden Fall wieder zugreifen, denn für die herrscht Kaufzwang und auch Hörspielfans allgemein sollten hier mal reinhören!


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    Hier passt die Antwort wohl am besten rein ...

    daneel.oliwav schrieb:

    Mark Brandis 5+6 – Testakte Kolibri
    Tolles Hörspiel. Tolle Sprecher. Tolle Effekte. Die Story ist etwas dünn und teilweise unlogisch konstruiert. Selbst der Protagonist sagt zum Schluss, dass es desillusionierend und banal ist.

    Spoiler anzeigen


    Gegenfragen:

    • Warum wird der Berliner Flughafen nicht vernünftig und sinnvoll geplant und damit auch pünktlich fertig, wie das einem Großprojekt dieser Dimension zukommt?
    • Warum wurden die Flüge des Starfighter nicht so lange ausgesetzt, bis die offensichtlichen Konstruktionsfehler in der Gewichtsverteilung behoben waren?
    • Warum haben die Beschwerden des Bundes der Steuerzahler (das jährliche Schwarzbuch) nie meßbare Folgen?


    Weil Menschen so handeln. Weil Menschen aus Eigensinn, Druck von oben oder Bestechlichkeit Dinge nicht so tun, wie sie "eigentlich richtig wären". Die "banale" Auflösung ist nicht nur im Roman schon so enthalten, sie ist Sinn und Zweck der Geschichte: Menschen müssen sterben, weil ein politischer Wille im Spiel ist ...



    ... und zur Frage "Wieso kann man das Raumschiff nicht mit einem anderen Raumschiff zurückholen?" die Antwort: wenn eine Raumschiff mit Systemfluchtgeschwindigkeit (über 20 km/sek.) das Sonnensystem verlässt, wie weit wird ein Schiff mit (sagen wir) 21 km/sek. ihm *genau auf seiner Spur* hinterherfliegen müssen, um es einzuholen, wenn es sich 10 Minuten später auf den Weg macht ... was eine schnelle Reaktion wäre? Auch die Mondexpedition der Apollo 11 hatte keinen Rettungsplan. Wäre die Raumfähre beispielsweise nicht wieder vom Mond weggekommen (was dank einem Filzstift nicht passierte), wäre niemand zur Rettung aufgebrochen.


    Normalerweise fühle ich mich in der Erklärersituation zu den Hörspielen unwohl, aber bei "Kolibri" mache ich mal eine Ausnahme, weil es uns wohl nicht gelungen ist, die oben zitierten Stellen deutlich genug im Hörspiel zu verankern, dass sie die Hörer noch im Gedächtnis behalten, wenn das Finale naht. Auch die Charaktere warten auf die große Verschwörungstheorie, aber die ist nun einmal (entgegen gängiger Erwartungen) nicht der Grund des Dilemmas.

    Was die Gegenfragen betrifft, da sind wir uns einig. Ich kann das jetzt nur nicht öffentlich schreiben, da ich sonst Ärger bekommen könnte :whistling:


    Ich hatte mir von Mark Brandis wohl etwas mehr erhofft. Wenn soviele Leute sterben, bei immer dem selben Test, dann würde ich als Projektleiter sagen: "Pilot, tauch in der nähe eines Rettungs-U-Bootes ein." Das hat mit politischen Willen dann nichts mehr zu tun.


    Und mir fällt jetzt kein reales "Notfallsystem" ein, das denjenigen, der es benutzt zu 99,9% umbringt. Nicht einmal in der fiktiven Welt der Hörspiele sollte so etwas Einzug finden, nur um damit eine Geschichte erklären zu können. Das finde ich nicht gut durchdacht.


    Man hätte die Geschichte auch so spannend schildern können. Mit waghalsigen U-Boot- und Weltraum-Rettungsaktionen.

    Ich habe mich mit der Serie, dem Autor und auch der Fangemeide beschäftigt und finde die Serie richtig gut! Ich war ja einer der Testhörer aus dem Perry Rhodan Forum und habe mich zum einen sehr über das Einstiegsgeschenk gefreut (Folge 13, 14 und 16 als kostenlosen DL) und mich auch zu diesen Folgen gerne geäußert (obwohl ich ja eigentlich schreibfaul bin :wacko: ).


    Mark Brandis im Perry Rhodan Forum


    Ich freue mich dennoch auf die nächsten Abenteuer mit Mark Brandis.