Die drei ??? - 21) ... und der tanzende Teufel

  • Inhalt:
    Die Drei ??? sollen eine gestohlene Puppe suchen. Aber wer stiehlt schon Puppen – und warum?
    Schnell wird klar, dass es gar nicht um die Puppe ging. Ja, tatsächlich findet sie sich zusammen mit einigem anderen Diebesgut sogar recht schnell wieder ein. Dafür aber sind die drei Detektive bald schon hinter etwas anderem her: Einer kleinen, aber um so wertvolleren Statue, die dummerweise aber auch eine Feuerblitze schleudernde Teufelsgestalt an sich zu bringen versucht.


    Die Story:
    Tatsächlich ist die Geschichte mit obiger kurzer Inhaltsangabe im Prinzip schon erzählt. Was die Folge dennoch hörenswert macht, ist der Krimi-Klassiker vom beraubten Räuber: Die gesuchte Statue wechselt munter ihren Besitzer, und immer, wenn die Drei ??? kurz vor ihrem Ziel sind, geht ihnen das Ding doch noch durch die Lappen – oder der Tanzende Teufel "funkt" eben im wahrsten Sinne des Wortes dazwischen.
    Ein Dieb, ein Junge, ein Landstreicher, ein Trödler und ein zwielichtiger Kunsthändler dürfen sich jeweils nur kurzzeitig über die kleine Statue des Tanzenden Teufels (und über freundliche Besuche durch seine Fleisch gewordene Inkarnation) freuen – und am Ende soll die Statue scheinbar keiner haben.
    Die Auflösung bringt wie so oft ein winziges Detail – also aufgepasst und zugehört!


    Die Sprecher:
    Gute Stimmen in einer Geschichte, in der die Sprecher jedoch nicht besonders glänzen können, würde ich es mal zusammenfassen. Mit Joachim Rake, Joachim Richert, Lothar Grützner, Christian Mey und Markus Meiering sind einige Stammsprecher von Europa mit von der Partie, wobei für mich ausgerechnet Grützner ziemlich steif wirkt. Erheiternd dagegen Mey als blasiert näselnder Butler.
    Mich persönlich nervt allerdings Hans Irle (Chiang) ganz gewaltig. (Der "gepitchten" Regisseurin lasse ich ihre Klerinmädchenrolle noch mal durchgehen ...) Vielleicht kann er nichts dafür, vielleicht hat er nur die Regieanweisungen umgesetzt, aber in jedem Fall war er darin päpstlicher als der Papst ("Nach mehl als siebenhundelt Jahlen velnichtelt!" – Was, bitte, soll da das zweite l in "verlnichtelt"?!?).


    Musik und Effekte:
    Okay, ich gebe es zu, ich bin von der alten Fassung geprägt, und ich bin voreingenommen. Von daher wäre zu diesem Punkt vielleicht wirklich eine zweite Meinung von jemandem, der nur die Neufassung kennt, gut.
    Aber ich bin wirklich absolut der Meinung, was sich Europa da mit der Neufassung geleistet hat, ist eine Frechheit. Vielleicht war gerade Stromausfall und Morgenstern musste auf einer blasebalgbetriebenen Bontempiorgel improvisieren, aber weniger Gespür für die Situation geht meiner Meinung nach absolut nicht. Die Auftritte des Tanzenden Teufels werden durch das nervig stampfende Keyboard total kaputt gemacht.


    Fazit:
    Am Ende wird das Katz-und-Maus-Spiel vielleicht ein bisschen übertrieben und die Auflösung kommt –wie bei den alten Folgen so oft – etwas im Hauruckverfahren. Aber die Jagd nach der Statue ist nicht nur ausgesprochen kurzweilig, sie ist unter allen ???-Folgen auch einmalig. Eine Geschichte, in der sich das Blatt so oft wendet (und die trotzdem noch stimmig ist), gibt es sonst so nicht mehr.
    Interessant ist auch, dass die sonst gratis arbeitenden Drei Detektive in dieser Folge keine Scheu haben, einem kleinen Mädchen sein Taschengeld abzuknöpfen ...
    In der alten Fassung hätte ich dieser Folge trotz einiger (üblicher) logischer Schwächen eine 1 – 2 gegeben, in der neuen Fassung gibt's wegen der scheußlichen Musik aber nur noch eine 2 – 3.

  • Es beginnt alles mit der Puppe, die Christina Dalton angeblich weggeflogen ist. Kann eine Puppe fliegen? Natürlich nicht, anscheinend wurde sie ganz "normal" gestohlen, aber warum? So wie sich der Fall für die drei ??? entwickelt geht es wohl eher um den Behälter, indem sich die Puppe befand, nämlich in einem schwarzen Koffer und von dieser Sorte wurden in der näheren Umgebung bereits einige gestohlen. Wonach sucht der Täter wirklich? Es kann ihm ja schließlich nur um den Inhalt gehen und nicht um die Koffer an sich. Langsam kommt Licht ins Dunkel, doch auch eine unangenehme und angsteinflößende Gestalt taucht plötzlich auf, der tanzende Teufel! Wo kommt er her und was will er?


    - Meinung -


    Die Zutanten sind eigentlich so ziemlich bekannt, eine unheimliche Kreatur, ein Aufhänger in Form einer Kostbarkeit und dazu eine ganze Wagenladung zwielichtiger Gestalten, die alle auf den Preis aus sind. Kann sowas überhaupt noch überzeugen, wenn dieses Konzept schon zig mal verwendet wurde? Es kann und wie es das kann! Eine der stärksten Folgen der Anfänge, die ich immer wieder gerne höre und auch wenn es wieder leichte politische Einschläge gibt, die ich absolut nicht ausstehen kann, so weiß die Folge von Anfang bis zum Ende durch ihre Spannung und ihr Tempo zu überzeugen. Dazu kommt noch der titelgebende tanzende Teufel und schon ist noch der eine oder andere Schockeffekt samt Grusel garantiert, jedenfalls war das bei mir früher der Fall, als ich noch ein kleiner Hörspieler war. Inhaltlich und von der Bearbeitung her also schon mal top!
    Eine namhafte Riege hat sich hier wieder eingefunden und das lässt auch schon auf die Performance schließen, jedenfalls war das früher bei Europa eine Konstante. Oliver Mink, Jürgen Thormann (als Chiang), Joachim Richert, Joachim Rake, Heidi Schaffrath und weitere hinterlassen starke Eindrücke und sorgen mit ihren Darbietungen für Qualität, die auch diesen Bereich der Produktion ebenfalls erstklassig wirken lassen. Die Hauptsprecher tragen auch ihren Teil dazu bei, dass der sehr positive Eindruck noch weiter bestätigt wird.


    Mit der Neuauflage lässt sich gut leben, keine Frage. Die neueren Stücke kommen düster rüber, die Spannung und der dezente Grusel kommen gut zur Geltung und mit der Atmosphäre kann der Hörer ganz bestimmt etwas anfangen. Sicherlich kam der Auftritt des tanzenden Teufels zu Carsten Bohns Zeiten besser rüber, aber auch hier verfehlen diese Momente ihre Wirkung nicht.


    Ein Pflichtkauf, wie die meisten vorherigen Folgen es auch sind. Für CD-Sammler geht die Neuabmischung bestimmt in Ordnung und es kann bedenkenlos zugegriffen werden. Nicht nur für Sammler interessant, sondern auch für alle Freunde guter und auch älterer Hörspiele. Hier waren die drei ??? Noch absolutes Pflichtprogramm!


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