Inhalt:
Die Drei ??? sollen eine gestohlene Puppe suchen. Aber wer stiehlt schon Puppen – und warum?
Schnell wird klar, dass es gar nicht um die Puppe ging. Ja, tatsächlich findet sie sich zusammen mit einigem anderen Diebesgut sogar recht schnell wieder ein. Dafür aber sind die drei Detektive bald schon hinter etwas anderem her: Einer kleinen, aber um so wertvolleren Statue, die dummerweise aber auch eine Feuerblitze schleudernde Teufelsgestalt an sich zu bringen versucht.
Die Story:
Tatsächlich ist die Geschichte mit obiger kurzer Inhaltsangabe im Prinzip schon erzählt. Was die Folge dennoch hörenswert macht, ist der Krimi-Klassiker vom beraubten Räuber: Die gesuchte Statue wechselt munter ihren Besitzer, und immer, wenn die Drei ??? kurz vor ihrem Ziel sind, geht ihnen das Ding doch noch durch die Lappen – oder der Tanzende Teufel "funkt" eben im wahrsten Sinne des Wortes dazwischen.
Ein Dieb, ein Junge, ein Landstreicher, ein Trödler und ein zwielichtiger Kunsthändler dürfen sich jeweils nur kurzzeitig über die kleine Statue des Tanzenden Teufels (und über freundliche Besuche durch seine Fleisch gewordene Inkarnation) freuen – und am Ende soll die Statue scheinbar keiner haben.
Die Auflösung bringt wie so oft ein winziges Detail – also aufgepasst und zugehört!
Die Sprecher:
Gute Stimmen in einer Geschichte, in der die Sprecher jedoch nicht besonders glänzen können, würde ich es mal zusammenfassen. Mit Joachim Rake, Joachim Richert, Lothar Grützner, Christian Mey und Markus Meiering sind einige Stammsprecher von Europa mit von der Partie, wobei für mich ausgerechnet Grützner ziemlich steif wirkt. Erheiternd dagegen Mey als blasiert näselnder Butler.
Mich persönlich nervt allerdings Hans Irle (Chiang) ganz gewaltig. (Der "gepitchten" Regisseurin lasse ich ihre Klerinmädchenrolle noch mal durchgehen ...) Vielleicht kann er nichts dafür, vielleicht hat er nur die Regieanweisungen umgesetzt, aber in jedem Fall war er darin päpstlicher als der Papst ("Nach mehl als siebenhundelt Jahlen velnichtelt!" – Was, bitte, soll da das zweite l in "verlnichtelt"?!?).
Musik und Effekte:
Okay, ich gebe es zu, ich bin von der alten Fassung geprägt, und ich bin voreingenommen. Von daher wäre zu diesem Punkt vielleicht wirklich eine zweite Meinung von jemandem, der nur die Neufassung kennt, gut.
Aber ich bin wirklich absolut der Meinung, was sich Europa da mit der Neufassung geleistet hat, ist eine Frechheit. Vielleicht war gerade Stromausfall und Morgenstern musste auf einer blasebalgbetriebenen Bontempiorgel improvisieren, aber weniger Gespür für die Situation geht meiner Meinung nach absolut nicht. Die Auftritte des Tanzenden Teufels werden durch das nervig stampfende Keyboard total kaputt gemacht.
Fazit:
Am Ende wird das Katz-und-Maus-Spiel vielleicht ein bisschen übertrieben und die Auflösung kommt –wie bei den alten Folgen so oft – etwas im Hauruckverfahren. Aber die Jagd nach der Statue ist nicht nur ausgesprochen kurzweilig, sie ist unter allen ???-Folgen auch einmalig. Eine Geschichte, in der sich das Blatt so oft wendet (und die trotzdem noch stimmig ist), gibt es sonst so nicht mehr.
Interessant ist auch, dass die sonst gratis arbeitenden Drei Detektive in dieser Folge keine Scheu haben, einem kleinen Mädchen sein Taschengeld abzuknöpfen ...
In der alten Fassung hätte ich dieser Folge trotz einiger (üblicher) logischer Schwächen eine 1 – 2 gegeben, in der neuen Fassung gibt's wegen der scheußlichen Musik aber nur noch eine 2 – 3.