Kriminaloberrat Xaver Finkbeiner, ein wortkarger Südbadener, baut im Stuttgarter LKA als Profiler eine neue Abteilung auf. Während sich im Büro noch die Umzugskisten stapeln, stößt er bei einem Besuch im Südschwarzwald auf einen Toten: Herbert Wanner, Fleischfabrikant, musste sterben, weil er Pferde- als Hirschfleisch verkauft hat. Aber ist das wirklich ein Motiv für einen mittelalterlich anmutenden Ritualmord? Erst als die zweite Leiche im Kühlhaus liegt, wird Finkbeiner klar: Hier ist nichts wie es scheint. Die Idylle ist tödlich. Und beinahe auch für ihn…
Nachdem man beim zweiten Radio Tatort schon eine Steigerung zum Erstling feststellen konnte, geht es hier leider wieder einen Schritt zurück und man bekommt die für mich bisher schwächste Geschichte geboten. Durch die relativ kurze Spielzeit von knapp 48 Minuten wirkt die Geschichte auch leicht gehetzt, sodass man sehr genau zuhören muss, um die Geschichte zu verstehen. Dadurch ging meiner Meinung nach auch einiges an Unterhaltungswert drauf. Spannung ist hier ebenfalls nur teilweise vorhanden. Wirklich schlecht ist das Hörspiel nicht, aber zu mehr als einem „Durchschnittlich“ reicht es hier beim besten Willen nicht.
Der nächste Punkt der mir nicht wirklich gefallen hat, ist die Sprecherauswahl. Durch den Dialekt der Sprecher will man natürlich das Hörspiel etwas realer wirken lassen, da die Geschichte ja in Baden-Württemberg spielt. Leider fällt es dem Hörer aber so schwer alles zu verstehen und ich hätte es für besser empfunden, wenn der Dialekt nicht so stark ausgefallen wäre. Wenn man diesen Kritikpunkt aber außen vor lässt, kann man die Leistungen der Sprecher als ordentlich bezeichnen, auch wenn mir keiner der Beteiligten etwas sagt.
Der beste Punkt dieser Produktion ist für mich die technische Seite. Zwar sind die einzelnen Musikstücke wie in den beiden vorherigen Produktionen größtenteils kurz und eher leise eingespielt, so schafft man es aber eine bedrohlich wirkende Atmosphäre entstehen zu lassen. Steigerungspotential ist zwar noch vorhanden, aber das hier gebotene war für meinen Geschmack sehr ordentlich. Bleiben noch die Effekte, die in meinen Ohren ebenfalls gelungen sind.
Fazit: Der für mich bisher schwächste Radio Tatort, denn leider kann die Story nur bedingt überzeugen. Die Geschichte wirkt etwas gehetzt und so muss man schon genau zuhören um alles zu verstehen, was mir nicht so ganz gefallen hat, da Krimis für mich auch immer ein wenig mit easy listening verbunden sind. Bei der Auswahl der Sprecher gibt es leider auch ein wenig zu kritisieren, obwohl die Sprecher selbst alle ganz ordentlich waren. Bei der technischen Seite gibt es aber keinerlei Anlass zur Kritik. Fans des Radio Tatorts können hier zugreifen, sollten aber nicht allzu hohe Erwartungen haben. Für meinen Geschmack nur eine durchschnittliche Produktion und ich hoffe, dass mich der vierte Fall wieder etwas besser unterhalten kann.
Note 3
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