Ein Fall für Leon Kramer (2) Das Geheimnis der Tempelritter (Das 5te Gebot)


  • Inhalt:
    Der brutale Mord an einem Kölner Kunstsammler ruft BKA-Ermittler Leon Kramer auf den Plan. Das Motiv für die Tat ist schnell gefunden: Ein geheimnisvolles Pergament, für das jemand scheinbar bereit ist, über Leichen zu gehen.


    Story:
    Leon Kramer ermittelt wieder und vergleicht man diese zweite Episode mit dem Debüt, so stellt man erstaunt fest, dass die Serie sich hier doch in eine andere Richtung entwickelt. „Der Kodex“ erweckte noch den Eindruck, dass sich Leon Kramer in seinen Fällen mit „echten“ Vampiren und Ähnlichem auseinanderzusetzen hat, doch „Das Geheimnis der Tempelritter“ kommt dann wie eine Mischung aus „Sakrileg“ und „Jäger des verlorenen Schatzes“ daher und obendrauf noch eine kleine Portion der kontroversen Serie „Offenbarung 23“. Genau dies ist dann auch der Vorwurf, den sich diese Geschichte gefallen lassen muss: Im Hörspielbereich gibt es momentan zwar nicht unbedingt etwas vergleichbares, aber insgesamt betrachtet wirkt die Handlung doch wie aus diversen Filmen „zusammengeklaut“. Hier muss man nun selbst wissen, ob einen diese Tatsache stört, oder ob man sich auf das Hörspiel einlässt. Tut man dies allerdings, so bekommt man äußerst kurzweilige und vor allen Dingen auch spannende 40 Minuten Hörspiel geboten. Ich jedenfalls habe die Folge bereits mehrere male gehört und mich jedes Mal aufs Neue gut unterhalten gefühlt.


    Sprecher:
    Bei den Sprechern ist man der Linie der ersten Folge treu geblieben, es gibt also ein Crossover aus erfahreneren Sprechern und Leuten, die man nicht wirklich kennen muss. Leider schleicht sie hierbei auch so manches leicht faules Ei ein: So klingt Iris Rohmann in ihrer Rolle als Patricia van de Kamp manchmal doch ein wenig überfordert und einige Passagen klingen eher abgelesen. Mit selbigem Problem muss sich auch Andrea Suwa (Jacobi) herumschlagen, was sehr verwunderlich ist, da sie doch eigentlich eine erfahrene Schauspielerin ist. Ansonsten gibt es in meinen Ohren aber herzlich wenig Grund zur Klage und mit Ingo Albrecht, Marion von Stengel, Bert Stevens und Konrad Halver hat ein paar ganz exzellente Sprecher im Studio gehabt, die auch wirklich gute bis sehr gute Arbeit abgeliefert haben. Insgesamt betrachtet ist hier sicherlich noch Spielraum nach oben und somit gehen die Leistungen alles in allem für meine Begriffe nur als gut- durch.


    Musik und Effekte:
    Musikalisch zeigt sich auch die zweite Folge der Serie nicht immer ganz optimal. Ich spiele hierbei nicht auf die Qualität sondern viel mehr auf die Quantität der Musik an. Wie man unter anderem mit dem Titelstück beweist, hat man wirklich gute Melodien, die auch für passende Atmosphäre sorgen können, nur leider macht man von diesen Melodien herzlich selten Gebrauch und grade zum Ende hin gibt es immer mehr Szenenübergänge ohne Musik, die somit irgendwie holperig wirken. Auch bei den Effekten spart man hier und da gerne mal ein bisschen, wodurch manche Szene etwas „leer“ wirkt, weil man ein paar Hintergrundgeräusche vermisst. In diesem Punkt sollte man seine Arbeitsweise für meine Begriffe deutlich überdenken, denn durch diesen Umstand hat die gesamte Produktion einen leicht „billigen“ Anstrich, was man eigentlich ohne größere Probleme sollte ändern können, denn schließlich sind grade Musik und Effekte eigentlich immer die Punkte, die auch kleine Label wie die Hörfabrik oder Pandoras Play ohne größere Probleme richtig ordentlich umgesetzt bekommen. Das Potential ist durchaus da, aber an der richtigen Umsetzung hapert es für meinen Geschmack noch ein wenig, so dass ich hier insgesamt nur von schwach befriedigenden Leistungen sprechen möchte.


    Fazit:
    Zwar entwickelt sich die Serie „Ein Fall für Leon Kramer“ mit „Das Geheimnis der Tempelritter“ in eine leicht andere Richtung, als uns Folge 1 glauben machen wollte, aber dennoch habe ich mich insgesamt von dieser Produktion gut unterhalten gefühlt. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es noch einige Schwächen gibt, die man für die zukünftigen Folgen dieser Serie ausräumen sollte. Ein wenig mehr Eigenständigkeit im Punkt „Story“ wäre wünschenswert. Zwar wird man auch so gut unterhalten, doch an mancher Stelle ist der „Ideenklau“ schon zu offensichtlich. Auch auf die Sprecher sollte man hier und da noch ein wenig mehr achten, denn auch hier ist sicherlich noch mehr drin. Und … das Thema Musik und Effekte sollte man wirklich schnell in den Griff bekommen, denn sonst verliert man den Anschluss an den heutigen Standard einer Hörspielproduktion. Und trotz aller Kritik muss ich gestehen, dass ich mich von dieser Produktion wirklich GUT unterhalten gefühlt habe und die CD innerhalb von nur 2 Tagen ganze drei Male durch meinen Player gejagt habe. Deshalb gibt es am Ende (noch) 4 Sterne und das Urteil GUT und die Hoffnung, dass sich bis zur nächsten Folge einige Kritikpunkte ausräumen lassen.


    **** / *****


    © 17.01.07 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Der exztentrische Kölner Kunstsammler Gustav Löwendorf (Tom Jacobs) wird brutal ermordert, aber warum? Was wollten die Täter von ihm? Die Spur führt Leon Kramer (Fabian Harloff), dem dieser Fall anvertraut worden ist, zu einem Schließfach und darin befindet sich eine Schriftrolle. Führt diese tatsächlich zur sagenumwobenen Bundeslade? Um dies herauszufinden müsen Leon und Patricia van de Kamp (Iris Rohmann) einige Strapazen auf sich nehmen und sie bekommen es mit zwei gefährlichen Ordensbrüdern zu tun. Werden sie aus dieser Sache heil rauskommen?


    - Meinung -


    Wie soll ich sagen, inhaltlich ist diese Serie immer noch nicht der Brüller, zuviel geklaut, wenig Innovation, was schon ziemlich schade ist, aber wer erfindet das Rad heutzutage schon neu? Diese Folge an sich bietet aber eine nette, rasante und vor allem actionlastige Story, bei der mich aber eines gewaltig gestört hat und zwar der plötzliche Sprung von Köln ins australische Outback. Irgendwie hat man nicht das Gefühl, dass es sich dabei tatsächlich um Australien handelt, sondern um einen Keller in Köln. Alles geschieht zu plötzlich und schon steht man vor der Bundeslade! Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein Freund von kurzen und knackigen Bearbeitungen, aber das ging diesmal gehörig in die Hose. Die technische Seite hat da wohl auch noch zu beigetragen, dazu aber später mehr. Storytechnisch muss Leon Kramer also noch weiter zulegen, eigene Züge entwickeln und sich vom trendigen "Sakrileg-Tempelritter-Kirchenverschwörungs-Einerlei" abheben.


    Nicht schlecht, was hier in Sachen Sprecherleistungen geboten wird. Gute bis sehr gute Darbietungen aller, ein paar bekannte Namen tummeln sich hier auch in Form von Ingo "The Rock" Albrecht, Marion von Stengel, Konrad Halver und Fabian Harloff, der die Hauptrolle spricht. Mit ihm habe ich aber mal wieder so meine Problemchen. Sicher, schlecht ist die Leistung nicht, aber das geht noch deutlich besser. Nicht selten betont er falsch oder er schauspielert nicht ausgiebig genug, doch was unterm Strich dabei herauskommt geht in Ordnung, aber Luft nach oben ist immer noch reichlich da. Die weiteren Nebenrollen werden gut ausgefüllt und ich muss sagen, dass sich das 5te Gebote ordentlich gesteigert hat, hier fällt niemand negativ auf.


    Etwas mehr Musik und Effekte hätten hier ganz bestimmt nicht gesteigert und das ist auch ein Punkt, der mich beim Standortwechsel von Köln nach Australien gestört hat. Da merkt man höchstens an zwei Rollen (Arthur und der Aborigine), dass es sich um einen anderen Kontinent handelt, aber das war es auch schon. Da muss die Soundkulisse eine gänzlich andere sein und auch die Bearbeitung lässt da zu wünschen übrig. Auch ohne diesen Kritikpunkt wären mehr Musikstück nicht verkehrt gewesen, also ein weiterer Bereich, den es zu verbessern gilt.


    Stärker als die erste Folge, aber das ist meiner Meinung nach eine logische Entwicklung. War der erste Fall für Leon Kramer noch eine reine Einführungsfolge, so geht es hier schon eher in die Vollen und die technische Seite wurde ebenfalls verbessert, doch es bleibt dabei, in allen Bereichen kann man sich noch steigern. Wer die erste Folge mochte, der wird wieder zugreifen können, wer aber mit Templern und Kirchen- und Verschwörungsstories nichts anfangen kann, der wird sich besser woanders umschauen.


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