Hier meine Rezension:
Eine neue Krimiserie mit Stil
Die neue Serie "Prof. Sigmund Freud" wurde von vielen Hörspielfans heiß erwartet, bürgt der Name "STIL" doch für sehr gute Qualität. Es ist die erste eigene Serie von "STIL", die bisher lediglich Auftragsarbeiten gemacht haben. Am Serienkonzept überzeugte mich, dass es eine Krimiserie ist, in der eine historische Figur auftaucht. Die Serie spielt somit noch zu Lebzeiten dieser historischen Figur Prof. Sigmund Freud (Begründer der Psychoanalyse) in Wien. Der Gendarm Karl Gruber bittet Freud immer wieder um Hilfe bei ungewöhnlichen oder außergewöhnlichen Kriminalfällen. So bietet diese innovative Serie mal Abwechslung von den Serien auf dem Hörspielmarkt, mit erwachsenen Detektiven oder Ermittlern, die häufig Duplikate von berühmten Detektiven sind. Gruber bekommt im Verlauf der Hörspielhandlungen immer wieder neue Informationen und Ratschläge von Freud und seiner Tochter Anna bis er
den Fall lösen kann. Wie in der Wirklichkeit, spielt auch in der Serie Freuds Tochter Anna eine wichtige Rolle. Sie hatte bekanntlich Freud immer wieder beeinflusst und in Diskussionen seine Arbeit weiter vorangetrieben. Besonders interessant ist, dass das Ich, Es und Über-Ich auch in die Hörspiele integriert worden sind. So wirken die Hörspiele zwischendurch immer mal wieder surrealistisch. Am Ende der Hörspiele gibt es noch einen wissenschaftlichen Kommentar von Dr. Salwa Meier, die den Fall analysiert (ca. 5 – 7 Minuten). Ein Novum im Hörspielbereich. Ich finde es gut, dass so noch zusätzlich interessante Informationen vermittelt werden.
In der ersten Folge geht es um einen mysteriösen Mordfall: Die Tochter des Leiters des Wiener Burgtheaters wurde ermordet und die Umstände ihres Todes sind grausig: Die Leiche ist blutleer. Der Ermittler Karl Gruber hegt einen schrecklichen Verdacht: In Wien treibt ein Vampir sein Unwesen. Er beschließt den Psychoanalytiker Sigmund Freud aufzusuchen und um Rat und Mithilfe zu fragen. Ein schwieriger Fall für Freud...
Für einen erheblichen Teil des Hörvergnügens ist das hervorragende Sprecherensemble verantwortlich. Hans Peter Hallwachs als Sigmund Freud, Andreas Fröhlich als Gendarm Karl Gruber und Felicitas Woll als Anna Freud sind erstklassig. Die Hauptrollen wurden ideal besetzt. Von den Gastsprechern sticht der bekannte Schauspieler Rolf Zacher als Theaterleiter Anton Presslauer heraus. Seine Leistung ist genial. Leider ist er kaum im Hörspielbereich aktiv. Auch die weiteren Sprecher sind in ihren Rollen gut.
Der Soundtrack von STIL ist super. Geräusche und Effekte sind auch ausgezeichnet.
Fazit: Mit der ersten Folge "Das zweite Gesicht" ist STIL ein sehr guter Start in eine neue vielversprechende Hörspielserie gelungen. Ich bin begeistert.
Sehr empfehlenswert. Note 1 Minus.