Hallo,
ich bin Christian Gailus, der Autor von Glashaus und würde gerne mit
Euch in einen Dialog treten. Eure (ehrliche!) Meinung interessiert mich
natürlich brennend. Und gerne beantworte ich auch Eure Fragen. Wenn Ihr
es allerdings vorzieht unter Euch zu bleiben, sagt es ruhig, dann klinke
ich mich wieder aus. 
Super, dass Du Dich zu uns gesellst. OK, hier meine (ehrliche) Meinung: mich persönlich hat die Serie nicht wirklich vom Hocker gehauen. Die Erwartungen waren nach dem Trailer bei mir scheinbar viel zu hoch, doch m. E. kommt 'Glashaus' nicht über das Niveau eines Radio-Hörspiels hinaus: langsame Schnitte, bzw. werden die Szenen langsam ein- und ausgeblendet, und es kommt fast nie Musik zum Einsatz. Wie soll da Spannung entstehen? So wirken die Dialoge doch sehr in die Länge gezogen. Wahrscheinlich hätte mich die Story mehr gepackt, wenn man sie in 5 Teilen erzählt hätte. Die Grundidee der Story bot zumindest viel Potential. Ziemlich übertrieben fand ich die vulgären Ausdrücke, z.B. wer mit wem geb**st hat. So redet doch kein halbwegs gebildeter Mensch, und ganz sicher keine Staatsanwältin. Da sagt man: "Die hatten mal was miteinander", und schon würde es viel authentischer klingen. Ebenso fehl am Platz fand ich die Sex-Szenen. Wenn überhaupt, dann sollte man es andeuten, dass die betreffenden Protagonisten entweder gleich Sex haben werden oder gerade Sex hatten. Das beflügelt die Phantasie des Hörers, aber plumpes Gestöhne klingt für mich einfach nur abstoßend.
Außerdem war für mich enttäuschend, dass es ein offenes Ende gibt. Diese Diskussion hatten wir hier schon an einer anderen Stelle. Man kann darüber unterschiedlicher Meinung sein, aber man gewinnt vermutlich mehr Hörer, wenn man einen Handlungsbogen in 10 Folgen zu Ende erzählt, und dann in einer neuen Staffel einen neuen Handlungsbogen aufbaut. Gerade bei dem Medium "Hörspiel" besteht die Gefahr, dass die Handlung sonst zu komplex wird. Vor allem, wenn viele Figuren vorkommen, kann es bei einer langen Serie mitunter schwer sein, den Überblick zu behalten, da man ja nur die Stimmen im Ohr aber keine Gesichter vor Augen hat.