Geisterjäger Jac Longdong (4) T-Phagus - Viren, die töten (R&B-Company/Maritim)

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    5. *** = DURCHSCHNITTLICHE Produktion (0) 0%
    6. **** = GUTE Produktion (0) 0%
    7. ***** = TOP-Produktion! (0) 0%


    Inhalt:
    T-Phagus. Welches Rätsel verbirgt sich hinter diesem Namen? Das Team der Sonderabteilung für paranormale Phänomene nimmt sich der Sache an. Aber nicht nur Jac Longdong und sein Kollege Richard Hamill haben alle Hände voll zu tun, einen freigelassenen Kampfstoff unter Kontrolle zu halten, auch der britische Geheimdienst mischt mit. Können sie mit vereinten Kräften dem Grauen ein Ende setzen oder kommt nun alles noch schlimmer, als es schon ist?

    Story:

    Das vierte Abenteuer des trotteligsten Geisterjägers der Welt kommt erstaunlich "normal" daher. Diesmal gibt es keine völlig wirren Handlungsstränge, die einfach ins Nichts verlaufen und keinerlei erkennbaren Bezug zum eigentlichen Inhalt haben. Nein .. die Geschichte könnte schon fast als ernstgemeinter Horror durchgehen, wenn die Wirkung des T-Phagus-Virus nicht so "lächerlich" wäre: Menschen verwandeln sich in blutrünstige Zombie-Zwerge. Doch .. völlig ernsthaft geht es natürlich auch sonst nicht zur Sache. Den schlüpfrigen Humor und auch den Fäkalhumor hat man sich bewahrt, auch wenn er in dieser Folge deutlich weniger zum Einsatz kommt. Wer sich im Hörspiel-Horror-Genre etwas auskennt, dem wird die Handlung irgendwie vertraut vorkommen. Alles kommt wie eine Mischung aus "Larry Brent (1) Irrfahrt der Skelette" und "Gabriel Burns (6) Die Totenmaschiene" daher. Doch in diesem Fall trifft die Aussage "lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht" durchaus zu. Für mich war es die erste Folge der Serie, die ich wirklich mit Interesse zu Ende gehört habe und die ich auch öfters gehört habe.


    Sprecher:
    Die versprochene "Starbesetzung" kann man leider nicht wirklich halten. Da werden im Inlay Charles Rettinghaus und Konrad Halver aufgeführt und ihre Einsätze beschränken sich auf maximal 3 Sätze. Der Einsatz von Christian Rode als Kellner (mit verstellter Stimme) fällt auch kaum ins Gewicht. Dennoch hat man hier drei "Stars" an Bord, die diese Produktion in der Tat aufwerten: Henry König, Udo Schenk und Peter Groeger. König und Schenk verkörpern die beiden Agenten Gold und Silver. Grade Schenk zeigt sich als Vollprofi und präsentiert sich dem Hörer von seiner besten Seite. Der grösste Gewinn ist für mich aber ohne Frage Peter Groeger als Professor Fistula. So sucht man bei dieser Folge zum Glück grösstenteils vergebens die "auf doof" verstellten Stimmen, die mir grade bei der letzten Folge _sehr_ unangenehm auffielen. Lediglich David Russel klingt an manchen Stellen irgendwie seltsam. Allerdings haben sich die Macken eingeschlichen, die für Hörspiele, die bei Maritim veröffentlich werden, schon fast ein Kennzeichen sind: Unterschiedlich ausgesprochene Namen. Niemand scheint so genau zu wissen, wie man T-Phagus nun aussprechen soll. Dennoch kann man die gebotenen Sprecherleistungen insgesamt als mehr als solide bezeichnen und in der Reihe sind es bisher fraglos die besten.


    Musik und Effekte:
    Es war bei den bisherigen drei Produktionen immer der Punkt, der sich hinter der Konkurrenz am wenigsten zu verstecken brauchte und auch hier ist dem so. Die Musik ist passend eingesetzt und wird an den richtigen Stellen verwendet. Die Effekte kommen diesmal nicht ganz so übertrieben daher, wie man es noch von der "Maske der Akaten" kennt. Hier kann man kaum was anderes sagen, außer rundum gelungen!


    Fazit:
    Dieser Klamauk ist und bleibt eine schwierige Angelegenheit. Die bisherigen Folgen zeichneten sich durch wenig durchdacht wirkende Handlungen und extremst seltsame Sprecherleistungen aus. Die Handlung präsentiert sich diesmal über weite Strecken ernster und auch die Verpflichtung von profesionellen Sprecher rückt die Produktion in ein ernsteres Licht. Gingen die ersten Abenteuer noch als reiner Klamauk durch, so präsentiert sich "T-Phagus" mehr als grösstenteils ernster Horror mit einer Reihe von humoristischen Einschüben, die natürlich oftmals _sehr_ geschmacksabhängig sind. Dennoch muss ich es zugeben: Mir hat diese Folge wirklich gefallen. Sie ist sogar mehrfach in kürzerer Zeit bei mir gelaufen, während die ersten drei Folgen nach einmaligem Hören ihr Dasein im Regal fristen. Wer den bisher stark infantilen Charakter der Serie mochte, wird hier möglicherweise enttäuscht sein. Wer wegen des permanent albernen Getues mit der Serie nicht klar kam, der könnte hier möglicherweise seinen Gefallen dran finden. Ich oute mich jetzt einfach und sage, dass ich diese Folge als GUTE Produktion erachte. :)


    **** / *****


    © 2005 by lord gösel / Hörspiel-Maniac