Radio:Tipp
des Teams der Hörspiel-Freunde
Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.
Die Empfehlung für den
18.10.2009:
Ab 15:00 Uhr sendet
den ersten Teil "Der Malerstreit" des dreiteiligen Hörspiels
Rot ist mein Name
von Orhan Pamuk
(Teil 2 "Das Portrait" am 25. Oktober und Teil 3 "Das Bild mit den Pferdenüstern" am 01. November auf dem gleichen Sendeplatz)
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Produktion: Peter Rothin
Regie: Albrecht Surkau
Musik: Claudio Puntin
Länge: insg. 161 Min.
Mit:
Kara, Illustrator: Sylvester Groth
Fein, Illustrator: Matthias Haase
Schmetterling, Illustrator: Peter Davor
Storch, Illustrator: Daniel Berger
Olive, Illustrator / Mörder: Christian Berkel
Osman, Altmeister: Peter Fitz
Oheim, Meister: Bernt Hahn
Sultan: Jürg Löw
Sekretär / Page: John Wesley Zielmann
Schatzmeister: Josef Tratnik
Oberst: Volker Niederfahrenhorst
Zwerg (Cesmi Agha): Till Firit
Geschichtenerzähler: Markus Scheumann
Seküre, Oheims Tochter: Maja Schöne
Hayrire, Sklavin: Silke Buchholz
Ester, Hausiererin: Frauke Poolman
Istanbul im Jahre 1591. Der Vergolder Fein Effendi liegt erschlagen auf dem Grunde eines Brunnens und wartet darauf, endlich gefunden zu werden. Kara, der nach zwölf Jahren Abwesenheit wieder nach Istanbul zurückgekehrt ist, wird von seinem Oheim beauftragt, Fein Effendis Verschwinden aufzuklären. Das Verbrechen scheint im Zusammenhang mit einem Auftrag des Sultans zu stehen, der seinen Großillustrator in die Serenissima, nach Venedig gesandt hat. Zehn Buchseiten sollen nach seinem Wunsch entgegen dem islamischen Bilderverbot nach westlichem Stil bemalt werden. In der osmanischen Buchmalerei gilt die Abweichung vom überlieferten Kanon als Blasphemie. Jeder persönliche Stil oder gar die Signatur des Künstlers gilt als Zeichen gottlosen Frevels. So verlässt denn auch der Illustratorenstreit die theologische Perspektive und wird letztlich zur politischen Frage. Die Verzauberung und Brillanz der venezianischen Malerei wird den Hütern der orientalischen Tradition zur Bedrohung, und der alte Meister der Hofwerkstatt spricht die Warnung aus: "Beginnt einer damit, ein Pferd auf andere Art und Weise zu malen, dann wird er auch schnell die Welt auf andere Art und Weise sehen". Kara ist sich bald sicher, dass der Mörder unter den Buchmalerkollegen des Ermordeten zu finden ist. Aber eigentlich ist Kara wegen einer anderen Sache zurückgekehrt. Er will das Herz der schönen Seküre erobern, der Tochter des ermordeten Buchmalers.
"Rot ist mein Name" ist ein farbenprächtiges orientalisches Märchen, ein spannender Krimi und eine hinreißende Liebesgeschichte zugleich, bei der immer wieder aus islamischer Weltsicht der Blick auf die christliche Zivilisation und damit auch auf die gegenwärtige Spannung zwischen Orient und Okzident gelenkt wird.