Musikgeschichten Frédéric Chopin - Herzenserinnerungen

  • Musikgeschichten Frédéric Chopin - Herzenserinnerungen

    von Cornelia Ferstl


    Produktion: BR / Igel Records 2008
    Regie: Cornelia Ferstl
    Musik: Frédéric Chopin

    Dauer: 51 Min.

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    Mit:
    Erzähler / Chopins Herz: Hans Georg Panczak
    Chopin: Marcus Calvin
    Ludwika: Katja Amberger
    Kutscher: Stefan Lehnen
    Chopin junior: Gabriel Askanio Hecker
    Delfina: Anna Silvia Lilienfeld
    Chopins Mutter: Ilona Grübel
    Klavierlehrer Zwyny: Harry Täschner
    Georges Sand: Christiane Rossbach
    u.v.a.


    Frédéric Chopins Schwester Ludwika erfüllt den letzten Wunsch ihres toten Bruders und fährt mit seinem in Spiritus eingelegten Herzen von Paris nach Warschau, damit es in Chopins Heimat seine letzte Ruhestätte fände. Während der langen Reise in einer klappernden, zugigen Kutsche, erinnert es sich an Momente der Aufregung, der Sehnsucht, der Liebe, der Wehmut und des Glücks, an die ersten Kompositionen Chopins, an seine Erfolge und Freunde. So mischen sich die „Herzenserinnerungen“ mit der Musik des Komponisten und dem Hufgeklapper der Pferde und weben die Geschichte eines großen Musikers.



    Wieder ein Eintrag in die Reihe "Musikgeschichten", der mir gut gefallen hat. Die Folge verbindet das Wissenswerte über Chopins Leben mit einer interessanten und lockeren Erzählweise, die die Spielzeit wie im Fluge vergehen lässt.


    Der Aufhänger, Chopins Herz auf dem Weg von Paris nach Warschau auf das Leben zurückblicken zu lassen, ist nicht nur recht originell, sondern bringt auch den Vorteil, dass man aus der dritten Person erzählen, und trotzdem aus dem Blickwinkel agieren kann.
    Hinzu kommt, dass man die Rolle des Herzens mit Hans Georg Panczak exzellent besetzt hat. Er spielt hier in allen Emotionen perfekt und agiert dabei sehr ausgleichend, gerade wenn die Geschichte droht, zu düster zu werden.
    So gelingt es, Chopins Geschichte, obwohl sie oft von Krankheit, Kummer und Tod erzählt, nicht zu deprimierend wirken zu lassen. So bleibt das Hörspiel trotz tragischem Inhalt auch für kleinere Ohren noch gut hörbar.


    Neben dem erstklassig aufgelegten Hans-Georg Panczac agieren viele gestandene Radiosprecher. Wie zu erwarten, sind die die Leistungen auch entsprechend gut. Ebenso positiv gestaltet sich der Rest der Umsetzung. Mit - natürlich - viel Musik und passenden Geräuschkulissen schafft man eine sehr glaubwürdige Szenerie. Die Musik von Chopin wird zusammen mit ergänzenden Stücken von Schubert und Bach sehr gut in die Handlung eingewoben. So bildet sich letztlich ein sehr rundes Bild über Leben und Werk Chopins.


    Man packt viel Wissenswertes in eine knappe Stunde Hörspiel, wobei hier nie der Eindruck entsteht, dass es überladen wäre.


    Diese Folge ist eine der besten aus der Reihe "Musikgeschichten". Eine gute Mischung aus Biografie, Musik und unterhaltsamem Hörspiel, die funktioniert und vor allem - ins Ohr geht!



    meine Wertung: + + + +





    Das Hörspiel wird heute ab 14:05 Uhr bei hr2 gesendet.