Frankfurter Goethe-Plakette für Rosemarie Fendel

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    Sie war die Synchronstimme von Jeanne Moreau und Elizabeth Taylor und ist eine der großen deutschen Schauspielerinnen. Rosemarie Fendel ist für ihr schöpferisches Wirken mit der Frankfurter Goethe-Plakette ausgezeichnet worden.

    Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) ehrte die 81-jährige Schauspielerin. "Sie vereinigen wahrlich viele Talente", sagte Petra Roth bei der Verleihung der Auszeichnung im Rathaus Römer. Ihre Tochter, die Schauspielerin Suzanne von Borsody, nennt sie manchmal einen Workaholic, erzählt Rosemarie Fendel und zitiert Goethe: "Ein guter Abend kommt heran, wenn ich den ganzen Tag getan". Sie glaube im übrigen, für jede Situation ein Goethe-Wort parat zu haben. "Wahrscheinlich bekomme ich deshalb die Goetheplakette", sagte sie vor der Preisverleihung mit einem Lachen.


    Ihre Karriere als Schauspielerin startete Rosemarie Fendel 1946 an den Münchner Kammerspielen. Danach arbeitete sie in Tübingen, Düsseldorf (bei Gustav Gründgens) und Darmstadt. Nach der Geburt ihrer Tochter Suzanne (von Borsody) 1957 zog sich Rosemarie Fendel für einige Jahre ganz von der Bühne zurück und arbeitete als Synchronsprecherin für Film und Fernsehen. Sie ging danach wieder nach München an die Kammerspiele. 1980 ließ sie sich in Frankfurt/Main nieder, wo sie an den Städtischen Bühnen arbeitete. Gastspiele führten sie unter anderem nach Berlin und Salzburg. Ihre größten Erfolge feierte sie mehrfach in "Die Irre von Chaillot".


    Ihr zweites Leben widmete sie dem Film. 1963 stand sie erstmals vor der Fernsehkamera und in wenigen Jahren avancierte sie auch in diesem Medium zu einer der beliebtesten Künstlerinnen. Ihre Leinwandkarriere begann 1972 mit der weiblichen Hauptrolle in Johannes Schaafs "Trotta". Zwei Jahre später wurde sie für "Traumstadt" für den Oscar nominiert. Für ihre Rolle in "Im Reservat" erhielt sie 1974 den Adolf-Grimme-Preis. 2003 erhielt sie bei der Verleihung der Hessischen Filmpreise den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten, 2007 den Bayerischen Fernsehpreis. Zuletzt wirkte sie im jahr 2007 in den Filmen "Die Sterneköchin" und "Das zweite Leben" mit. Bis 2008 war sie auch in der TV-Serie "Familie Sonnenfeld" in der Rolle der Marianne Sonnenfeld zu sehen.


    Quelle: hr-online