Henning Mankell - Begegnung am Nachmittag

  • Begegnung am Nachmittag
    von Henning Mankell


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    Das Hörspiel erscheint am 21.11.2008


    Produktion: DLR / RB / SR / der hörverlag 2008
    Regie: Rainer Clute
    Ton: Thomas Monnerjahn, Susanne Beyer
    Regieassistenz: Roman Neumann
    Länge: 66 Min / 55 Min.


    Mitwirkende:
    Frau: Nadja Tiller
    Mann: Walter Giller
    Violine: Julia Prigge
    Brandenburgisches Kammerorchester


    Ein altes Ehepaar redet nach vielen Jahren das erste Mal wieder miteinander. Seit fast 60 Jahren sind sie verheiratet, seit 24 Jahren leben sie getrennt. Doch jetzt möchte sie einen klaren Schlussstrich unter ihre Ehe ziehen. Die Scheidungspapiere hat sie bereits vorbereitet, doch er weigert sich, diese zu unterzeichnen – schließlich liebe er sie nach wie vor, könne aber einfach nicht mit ihr leben. Im Streit kommen allerhand Themen auf den Tisch, die noch nie besprochen wurden, wie die Lust und Unlust auf den anderen und deren Ursache. Schließlich macht sie ihm ein Geständnis…



    Henning Mankell, geboren 1948 in Stockholm, ist seit 1968 als Autor und Regisseur tätig. In den 90er Jahren entstanden seine Wallander-Kriminalromane, außerdem veröffentlichte er Kinderbücher und Theaterstücke. Für seine Werke wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendbuchpreis und dem Astrid-Lindgren- Preis. 1972 unternimmt Mankell seine erste Afrikareise, seit 1996 ist er Leiter eines Theaters in Maputo, Mosambik, wo er die Hälfte des Jahres lebt. 2008 erschien Mankells Thriller „Der Chinese“, einige seiner Krimis liegen auch als Hörspiel vor.





    Auch wenn Henning Mankell mehr durch seine Krimis bekannt ist, sind seine anderen Geschichten, durchaus auch Wert, dass man ihnen etwas Aufmerksamkeit zu Teil werden lässt. Das gilt auch für "Begegnung am Nachmittag".


    In dieser - eigentlich recht kurzen - Hörspielumsetzung ist unglaublich viel Geschichte vorhanden.
    Mankell erzählt das Leben des Paares in Fragmenten, die dem Hörer aber genügen, um sich ein gutes und umfassendes Bild der Figuren zu machen. Dazu beschreibt er in recht ungeschönten Worten, die Probleme des Alterns.


    All dies transportiert man durch die Darstellung des Streites des Noch-Ehepaares um die Scheidung, der dafür sorgt, dass die Figuren hier auch eine emotionale Achterbahnfahrt erleben.


    Auf diese begibt sich das Ehepaar Nadja Tiller und Walter Giller in ihrer ersten Hörspielrolle. Sie sind in allen Facetten - und davon gibt es reichlich - ihrer Figuren stets glaubhaft und überzeugen so in den Rollen erstklassig. Man fragt sich wirklich, warum sie erst jetzt in diesem Genre ihr Debüt geben.


    Die Umsetzung wird eigentlich nur von der klassischen Musikuntermalung getragen. Sonstige Kulissen braucht die Geschichte nicht, um zu funktionieren.


    Ein Hörspiel, das in einer Stunde viel anspruchsvolle Unterhaltung bietet. Die Geschichte um dieses getrennt lebende Ehepaar ist absolut empfehlenswert und kratzt nur haarscharf an der Höchstwertung vorbei.


    meine Wertung: + + + +