John Sinclair - Die Rückkehr des schwarzen Tods

  • John Sinclair - Die Rückkehr des schwarzen Tods
    Lübbe Audio


    Sprecher: Frank Glaubrecht und Joachim Kerzel
    Redaktion: Rainer Scheer
    Produktion und Sprecherregie: Marc Sieper
    Inszenierung: Oliver Döring


    Länge: 267 Minuten auf 4 CDs


    Klappentext:


    John Sinclair ist Oberinspektor in einer Sonderabteilung von Scotland Yard, die sich mit übersinnlichen Fällen beschäftigt. Vor Jahren hat er seinen Erzfeind, den Schwarzen Tod, einen der mächtigsten Dämonen der Hölle, besiegt und vernichtet – doch jetzt kehrt der Schwarze Tod aus dem Zwischenreich zurück und erwacht zu neuem Leben, um grausame Rache zu nehmen. Der Dämon Namtar ist ihm dabei behilflich...


    Meinung:


    Dieses Hörbuch erschien 2003 parallel mit dem ersten Hardcover von John Sinclair anlässlich des 30-jährigen Jubiläums. Oliver Döring inszenierte diese Lesung. Das heißt, wir finden Musik, Geräusche und Effekte. Sprecher finden wir keine geringeren als Joachim Kerzel und Frank Glaubrecht. Da kann doch gar nichts schief gehen, oder? Bevor ich zum Inhalt komme kurz ein paar Worte zu den beiden Sprechern:


    Frank Glaubrecht wurde am 15. Juli 1943 in Berlin geboren und ist ein deutscher Synchronsprecher und Schauspieler. Zahlreichen bekannten Charakteren leiht er seine unverwechselbare Stimme. Hier wären z.B.: Kevin Costner, Pierce Brosnan oder Mel Gibson. Nebenbei natürlich noch unserem Geisterjäger John Sinclair.


    Joachim Kerzel wurde am 10. Dezember 1941 in Hindenburg geboren und ist ein deutscher Synchronsprecher und Schauspieler. Er leiht seine Stimme unter anderem Jack Nicholson, Anthony Hopkins, Jean Reno, Dennis Hopper oder Dustin Hoffman. Immer wieder vertont er auch Hörspieleoder Hörbücher und ist der bekannte Erzähler der John Sinclair Reihe.


    Von Dracula 2 erfährt John, dass die Rückkehr seines Todfeinds, dem schwarzen Tod, kurz bevor steht. Gemeinsam mit seinen Freunden versucht er eine Lösung zu finden, um der Gefahr Herr zu werden. Von Dracula 2 erfährt John auch den Namen eines Gehilfen (NAMTAR), der die Rückkehr vorbereiten soll. Dieser benötigt 4 Opfer, die die Namen von den Erzengeln haben. Das erste Opfer wird ,unter den Augen der Freundin, zu einer brennende Fackel. Sie selbst wird von NAMTAR schwer im Gesicht verletzt, kann aber später im Krankenhaus ihre Aussage machen. NAMTAR soll halb schwarz und halb weiß sein...


    Mit jedem Toten erscheint in NAMTARS Versteck ein Teil des schwarzen Todes. John und seine Freunde beschließen mit Justin Cavallo und Dracula 2 zusammenzuarbeiten.


    Das zweite Opfer folgt sehr schnell. John und Suko kommen zu spät zum Zoo...doch stehen sie hier zum ersten Mal NAMTAR gegenüber...dieser verschwindet wieder und ein weiterer Teil im Spiegel füllt sich...


    Gemeinsam mit Lady Sarah gelingt es John, Suko und Jane das vermeintliche dritte Opfer auszumachen – auf geht’s in den Schlachthof. Doch sie kommen zu spät. Es kommt zum Kampf mit NAMTAR – doch dieser ist unbeeindruckt und verschwindet in sein Versteck. Justine und Dracula 2 können dies zwar finden, doch auch ihnen gelingt es nicht, NAMTAR am erneuten Verschwinden zu hindern. Dieser macht sich zum vierten Opfer auf. Ein Pilot muss sein Leben lassen. Das Werk ist vollendet...doch die Überraschungen hören nicht auf...


    Zum eigentlich "Showdown" der auf der vierten CD beginnt möchte ich nicht viel sagen, um niemandem die Freude zu nehmen. Nur soviel: Es kommt zu Kämpfen in beiden Welten...


    Ließt man die eigentliche Story, so könnte man an ein klassisches „Schnarchwerk“ denken. Der schwarze Tod kehrt zurück – ok, da haben wir die Geschichte. Die Umsetzung ist aber einfach spitzen mäßig. Dies liegt natürlich auch an den beiden Hauptakteuren, die, wie eigentlich immer eine fehlerfreie Leistung abspulen. Einige kleinere Versprecher sind zwar dabei aber über die kann man ja weghören. NAMTAR in die Geschichte zu bringen war eine tolle Idee - schade nur, dass er wieder sterben muss. Dennoch trägt er einen Großteil der Geschichte. Die Rückkehr, bzw. die Aktionen wie es denn dazu kommt, sind wirklich überzeugend dargestellt.


    Die verwendeten Musikstücke sind größtenteils die, die auch in den Hörspielen verwendet werden. So kommt man sich phasenweise nicht wirklich wie in einem Hörbuch (sorry es ist ja auch ne inszenierte Lesung), sondern eher wie in den Hörspielen vor. Es passt einfach alles zur gewünschten Atmosphäre.


    Die vier CDs sind in einer netten Box verpackt. Diese gefällt auch wenn das Cover ein wenig verschwommen wirkt. Eine Pappbox a la der Herr der Ringe wäre mir zwar lieber, aber dies kann bei vier CDs wohl nicht erwartet werden.


    Der erhaltene Preis geht auf jeden Fall in Ordnung. Dieses Hörbuch ist einfach toll. Des Weiteren erhält man viele Infos, die zumindest ich nicht kannte. Aber ich höre ja auch nur die Hörspielreihe. Fans und alle, die diese Theamatik interessiert, müssen zugreifen, wenn sie dies nicht eh schon getan haben.

  • John Sinclair (Frank Glaubrecht) wird von Dracula II und Justine Cavallo in die Vampirwelt gelockt und dort schlägt man ihm einen Pakt vor. Der Grund: Der Schwarze Tod soll kurz vor seiner Rückkehr stehen! Den beiden Vampiren schmeckt dies ebenfalls nicht und deshalb möchte man den Geisterjäger auf die selbe Seite ziehen. Zunächst lehnt Sinclair die Zusammenarbeit ab, doch dann taucht der Dämon Namtar auf, der nach und nach Männer mit den Namen der Evangelisten tötet. Wird so die Rückkehr des Schwarzen Tods eingeleitet und kann John diese noch verhindern?


    - Meinung -


    Eine großer Wendepunkt in Sinclairs Geschichte, wenn auch nicht sonderlich innovativ. Man bringt den Erzfeind des Geisterjägers zurück, macht dies so plausibel wie möglich (wenn das überhaupt bei solchen Geschichten geht), doch die Story leidet wieder unter den üblichen Krankheiten. Dark bringt einen vielversprechenden Dämon ins Spiel, den man weiter hätte aufbauen können, doch den lässt man gleich wieder verrecken. Bis auf die Rückkehr des Schwarzen Tods passiert hier auch nicht sonderlich viel, doch für die Hörer, die sich sonst nur mit den Hörspielen beschäftigen dürfte es hier dennoch einiges geben. Für die einen sind es Spoiler, für die anderen dann nette Informationen, die man vielleicht niemals in den Hörspielen erfahren wird, weil die aktuellen Heften einen zu großen Vorsprung haben. Insgesamt dürfte sich die Story doch für alle Arten von Sinclair-Fans unterhaltsam präsentierten und bei einer Spielzeit von 267 Minuten auch noch äußerst kurzweilig.


    Dies dürfte vor allem an den beiden Sprechern liegen, die sich die Arbeit teilen und so kann man (wie es auch auf der Hülle steht) von einer inszenierten Lesung sprechen. Frank Glaubrecht und Joachim Kerzel lassen das typische Sinclair-Feeling entstehen und machen die Produktion zu einem Erlebnis. Manchmal muss man schon schmunzeln, wenn Frank Glaubrecht z.B. die Horror-Oma zum Besten gibt, doch insgesamt kann man den Sprechern zu der Leistung über die gesamte Spielzeit gratulieren, auch wenn hier und da mal kleine Verspreche dabei sind, auf die die Regie besser hätte achten müssen.


    Man setzt größtenteils die selben Stücke ein, wie es auch schon bei der Hörspielreihe der Fall ist, was natürlich die selbe Atmosphäre aufkommen lässt. Ob dies Sinn macht steht auf einem anderen Blatt, denn eigentlich gehört diese Produktion ja nicht zu der Reihe, da man hier auch einen riesigen Handlungssprung macht. Wie dem auch sei, man hat passende Musikstücke und tolle Geräusche eingemischt, so dass man hier eigentlich schon gar nicht mehr von einer Lesung sprechen kann, denn diese Produktion ist näher an einem Hörspiel dran als so manches Werk.


    4 CDs sehr gute Unterhaltung, inszeniert von Oliver Döring, für Sinclair-Fans ein Muss und für Freunde aufwendiger Grusel-Spektakel ebenso ein Kaufkandidat. Der Preis geht für dieses Hörbuch auch in Ordnung und man kann es problemlos empfehlen. Lübbe Audio lässt das Sinclair-Jahr 2003 mit einem großen Knall enden!

  • Wenn man sich die Produktion jetzt noch mal so anschaut, dann finde ich es schon albern, dass man den Schwarzen Tod überhaupt zurückgeholt hatte. Der ist ja nach ein paar Heften schon wieder geplättet worden und Hardcover und Hörbuch hinterlassen so erst recht den Eindruck, dass hier nur ein schneller Euro gemacht werden sollte.


    Whatever, das ändert ja nichts daran, dass das Hörbuch an sich ganz nett ist.

  • Ich fande das Hörbuch absolut spitze. Muss aber auch sagen, dass ich eben noch nie irgendwas von Sinclair gelesen habe. War schon überrascht als Will plötzlich Dracula 2 (was ein Scheiß Name) war...
    Ok, die Idee an sich ist wirklich abgedroschen. Ich persönlich bedaure es wirklich, dass NAMTAR dahin gemacht wurde. Den fand ich klasse und da wären noch schöne Geschichten drin gewesen.

  • Zitat

    Original von TimN
    Ich fande das Hörbuch absolut spitze. Muss aber auch sagen, dass ich eben noch nie irgendwas von Sinclair gelesen habe. War schon überrascht als Will plötzlich Dracula 2 (was ein Scheiß Name) war...
    Ok, die Idee an sich ist wirklich abgedroschen. Ich persönlich bedaure es wirklich, dass NAMTAR dahin gemacht wurde. Den fand ich klasse und da wären noch schöne Geschichten drin gewesen.


    Naja, das sollte man nicht als Dracula 2 im Sinne eines Sequels sehen, sondern als Dracula II., also Vampirkönig und Adeliger. ;)


    Ach, das ist bei Sinclair doch vollkommen normal. Vielversprechende Dämonen, um die man nette Stories hätte stricken können, werden sofort wieder geplättet. Daran krankt die Serie einfach.