Faith - 007) Ketten-Jack

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    Ein junges Ehepaar ist mit dem Wagen auf den endlosen und leeren Straßen Englands unterwegs, als ihr Motor streikt. Irgendwo in der Einöde warten die beiden auf den Pannendienst, als es passiert: Aus dem Dunkeln taucht ein Unbekannter auf und greift sie kurzerhand an. Es scheint kein Entkommen zu geben.
    Wenige Tage später knattert ein Polizeihubschrauber über genau jenes Waldgebiet. Zwei Bankräubern ist mit einer Beute von 500.000 Pfund durch einen Mord an einem der Bankangestellten die Flucht gelungen. Nach einem Unfall irren die beiden durch den Wald und werden schließlich neben der Polizei auch von einer unbekannten Macht verfolgt. Christopher Lane befindet sich zusammen mit Nathan Pierce in der Gegend um den geheimnisvollen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Ob er die Menschen vor der tödlichen Gefahr im Wald retten kann?
    Unterdessen macht Faith zusammen mit Vin, Shania, Direktor Arowic und zwei Junior-High-Schülern einen Ausflug in die Wälder der Berge. Nicht ahnend, dass ihnen Hunter samt zweier Helfer auf den Fährten ist. Jedoch droht noch eine Gefahr aus ganz anderer Ecke.


    Zwei Handlungsstränge, die aber beide ein recht ähnliches Setting aufweisen. Beide spielen im Wald, abseits der Zivilisation und in beiden Fällen droht eine unbekannte Gefahr. Also eine durchaus reizvolle Grundlage, um eine stimmungsvolle und unheimliche Geschichte zu konstruieren. Und das schafft man grundsätzlich auch. Warum nur grundsätzlich? Die Ursache findet sich in zwei verschiedenen Aspekten wieder. Zum einem ist das die Spieldauer. Knapp 80 Minuten sind es hier, was an sich kein Grund zur Kritik wäre. Problem ist aber schlicht und ergreifend, dass manche Dialoge schon etwas arg lange brauchen, um auf den Punkt zu kommen. Da hätte sich mit Sicherheit einiges straffen lassen. Gerade, wenn man zweimal die fast identische Handlung lediglich aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, muss man einfach stärker kürzen. Der zweite Aspekt, den ich angedeutet habe ist, dass einiges zwar wirklich ziemlich gut gemacht und damit unheimlich wirkt, anderes aber einfach ein wenig zu trashig wirkt. Nun, diese Serie hat aber ihren ganz eigenen Fun-Faktor, so dass letzteres nicht ganz so ins Gewicht fällt wie das andere. Trotz dieser beiden kleinen Schwächen kann man der Folge bescheinigen, dass sie gut unterhält und auf alle Fälle Spaß bereitet. Die typischen Teenager-Problemchen gemischt mit bedrohlichen Mächten und Gegenspielern und nicht zuletzt einer interessanten Rahmenhandlung, die mit diesem Abenteuer so richtig in Fahrt kommt und allerlei Anlass zum miträtseln bietet. Wer ist denn nun Faiths Vater? Wer hat in der Geschichte noch alles seine Hände im Spiel? Lässt sich das Böse wirklich so einfach identifizieren?


    Schon beachtlich, was die R&B Company für diese Serie an bekannten Stimmen auffährt. Ja, fast schon verschwenderisch damit umgeht ;), wenn man einen Torsten Michaelis nur für ein paar kurze, dann noch leicht verfremdete Sätze ins Studio holt. Die Hauptrolle hat Nana Spier inne, welche einigen auch als Synchronsprecherin von Buffy bekannt sein dürfte. So ist es nicht allzu verwunderlich, dass sie Faith Miles/van Helsing hervorragend zu interpretieren weiß. Ihr zur Seite stehen Thomas Nero Wolff als Christopher Lane, Dorette Hugo als Shania, Boris Tessmann als Melvin Masters und David Nathan als Raven. Diese kennt man bereits aus den vorangegangenen Episoden und alle finden sich gut in ihren Rollen zurecht. Udo Schenk als Hunter ist natürlich ein besonderes Highlight, vor allem, wenn er von einer Sekunde auf die andere seine Stimmlage komplett verändert. Ungewöhnlich und nicht ganz alltäglich ist, dass bei dieser Serie eine Erzählerin durch das Geschehen führt. War dafür anfangs noch Petra Wolf verantwortlich, hat diesen Job nun Barbara Stoll inne. Dieser Wechsel war auf jeden Fall kein Fehler. Der Rest des Casts ist eine Mischung aus bekannteren Synchronsprechern wie Santiago Ziesmer und eher unbeschriebeneren wie Anna Dramski, die ihre Sache allesamt überzeugend machen.


    Bei der R&B Company ist man es ja schon gewohnt, dass es da an allen Ecken und Ende kracht und knallt, sobald es handlungsmäßig richtig zur Sache geht. Und da macht "Ketten-Jack" keine Ausnahme. Das ist in Ordnung und passt auf jeden Fall, da es ja um den Kampf zwischen Gut und Böse geht. Die Musik fällt stimmungsvoll aus und wird passend eingesetzt. Kino für die Ohren wird einem auf der Rückseite der Hülle versprochen. Da ist durchaus etwas dran.


    Fazit: An einigen Stellen hätte man sicherlich einiges kürzen können. Dennoch macht die Episode Spaß, ist abwechslungsreich, leicht trashig und ja - in erster Linie schlichtweg unterhaltsam. Wer die ersten sechs Folgen der Serie mochte (diese sollte man sich nach Möglichkeit vorher anhören, um den Gesamtkontext zu verstehen), der dürfte auch an der siebten Episode gefallen finden. Besonders positiv ist, dass die Rahmenhandlung nun so richtig an Fahrt aufnimmt und somit neugierig auf die nächsten Hörspiele macht.


    Note 2-


    (c) 2007 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=210