Holgers Weltreisen - 002) Holger in Ägypten

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    Holger schiffert noch immer zusammen mit Ferdinand Ratte und Mama Hörspielgurke auf hoher See umher. Wegen einer Fischvergiftung kann er in Lissabon nicht an Land gehen. So bleibt Zeit genug an die merkwürdigen Geschehnisse im Frachtraum am Ende der letzten Episode anzuknüpfen. Wenig später erreicht das Schiff dann Ägypten, wo Holger endlich wieder festen Boden unter den Füssen verspürt. Nach einem kurzen Marktausflug, bei dem Mama Hörspielgurke sich in der Kunst des Handels versucht, besuchen Holger und Rany einen echten Hellseher, der jedoch aufgrund der Tatsache, dass die beiden fast kein Geld bei sich haben, nur recht schwammige Ausblicke in die nahe Zukunft gewährt. Und tatsächlich scheinen dessen Vorhersagen einzutreffen. Holger muss sich der Sphinx stellen und die Prüfung der 42 Fragen überstehen um an den Schatz der Sphinx zu gelangen, von dem er sich dann massenweise neue Hörspiele kaufen kann. Ob ihm das gelingen mag?


    Das wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten ;). Da müsst ihr das Hörspiel schon selbst hören. Und das lohnt sich auf jeden Fall. Denn bis man schlussendlich die Antwort erfährt, erwarten einen eine Menge lustiger und geistreicher Sequenzen. Holger ist wieder in Hochform, nicht nur was sein scheinbar grenzenloses Wissen betrifft, mit dem er seiner Umwelt stets auf die Nerven geht, sondern auch, wenn er sich in unfreiwillig komische Situationen bringt. In liebevoller Detailarbeit hat man wieder eine ganze Reihe von Doppeldeutigkeiten eingebaut ("Nein. Nicht der Führer."), die einen unweigerlich das ein oder andere Mal zum schmunzeln bringen. Auf diese Weise sorgt man über diesmal sage und schreibe 69 Minuten für gute Unterhaltung, bei der einem nicht so schnell langweilig werden dürfte. Abwechslung in der Story gibt es genug, Handlung ebenso, obgleich diese teilweise doch etwas wirr und teils fast schon zu verstrickt daherkommt, um am Ende zwischen den ganzen humorvollen Andeutungen noch den Überblick über alle Details behalten zu können. So muss man festhalten, dass die Gratwanderung aus ernsthaften Kinderhörspiel und Satire in der ersten Folge einen Tick besser gelungen ist. Die Story darf man aber hier nicht zu stark gewichten, dafür ist das Hörspiel einfach zu sehr auf Klamauk angelegt. Und der macht wirklich viel Spaß. Dass das Dargeboten nicht alles so schrecklich ernstzunehmen ist, merkt man gerade auch dann wenn die Richtlinien des ernsthaften Hörspiel aufgeweicht werden und der Erzähler plötzlich anfängt sich in die Handlung einzumischen. Und ganz nebenbei erfährt man sogar noch einiges Wissenswertes über Ägypten. Seien wir mal ehrlich: wer kannte bislang den Unterschied zwischen die und der Sphinx?
    Letztendlich bleibt festzuhalten, dass der Hörspaß gewiss nicht zu kurz kommt, allerdings ein wenig auf Kosten einer ernstzunehmenden und sinnvollen Story geht.


    Niemand anderer als Dennis Rohling kann die Hörspielgurke wohl derart treffend sprechen. Dieser bewusst auf nervig getrimmte Tonfall tut zwar zu Beginn, wenn man diese Sprechweise nicht gewohnt ist, genau das - auf die Nerven fallen, ist nach einiger Zeit aber nur noch klasse. Klingt vielleicht komisch, dürfte aber verständlicher werden, wenn man selbst mal in die Serie hineingehört hat. Wieder dabei sind wie schon erwähnt Mama Hörspielgurke, deren Part von Barbara Ratthey übernommen wird, die eine recht markante Stimme hat, jedoch sehr wandlungsfähig ist, wenn es darum geht unterschiedliche Rollen zu interpretieren. Santiago Ziesmer als Ferdinand tritt diesmal ein wenig kürzer und erscheint im Vergleich zum ersten Abenteuer fast schon richtig handzahm. Der vierte im Bunde der "typischen Verdächtigen" wenn es um den Hörplanet geht ist Helmut Krauss, der als Erzähler durch die Handlung führt. Daneben sind diesmal gleich eine ganze Reihe weiterer Nebenrollen zu finden. So unter anderem Michael Eikhorst als Wahrsager, Wolfgang Strauss als Professor Zucchini (allein dieser Name hat schon einen Orden verdient) und Dietmar Wunder als Zababi Al Kiwano. Einzig nicht ganz so überzeugt hat mich persönlich Jase Brandon. Ansonsten aber leisten alle Sprecher sehr gute Arbeit und man merkt ihnen den Spaß, den sie augenscheinlich beim einsprechen gehabt haben müssen, deutlich an.


    Bei der Musik weiß Dennis Rohling eine stimmungsvolle Untermalung aufzubauen, die sich perfekt in das Gesamtbild integriert. Das Titellied, das textlich in leichter Variation daherkommt, ist ohnehin ein Ohrwurm. Als grandios möchte ich auch die Umsetzung der Prüfung der 42 Fragen bezeichnen. Die Art und Weise, wie man hier den Charakter von großen Bühnenshows kopiert und in den ägyptischen Rahmen einbettet, ist wirklich eine klasse Idee. Solide Effekteinsätze runden das positive Bild ab.


    Als kleines Special befinden sich auf der CD neben einigen nicht verwendeten Szenen eine Bildergalerie und eine kurze Dokumentation über die Arbeit an dem Song zur Prüfung der 42 Fragen. Auf jeden Fall eine nette Sache.


    Fazit: Das zweite Hörspiel der neuen Holger-Serie bietet eigentlich genau das, was man von ihm erwartet. Beste Unterhaltung für alt und jung. Erwachsene Fans dürften wieder einiges zum schmunzeln haben, denn man ist sich für keinen Klamauk zu schade und auch bei den jungen Hörer dürfte der Spaß an den interessanten Abenteuern der Gurke nicht zu kurz kommen. Da sind auch 69 Minuten keineswegs zu lang, wenn es derart abwechslungsreich zugeht. Einziger kleiner Schwachpunkt: die Tatsache, dass die Story durch die satirische Ader an manchen Stellen etwas verwässert und verwirrend daherkommt. Allzusehr fällt dieser Aspekt im Hinblick auf die Zielsetzung der Serie aber nicht ins Gewicht, so dass man letztlich von guter Unterhaltung sprechen kann.


    Note 2


    (c) 2007 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=198

  • Zitat

    Original von DRY
    Als grandios möchte ich auch die Umsetzung der Prüfung der 42 Fragen bezeichnen. Die Art und Weise, wie man hier den Charakter von großen Bühnenshows kopiert und in den ägyptischen Rahmen einbettet, ist wirklich eine klasse Idee.


    Das kann ich so nur unterschreiben. Die Prüfung der 42 Fragen ist einfach genial und spiegelt genau das wieder, was die Serie ausmacht. Beste Unterhaltung für jung und alt!