von David Chotjewitz nach Kenzaburo Oe
Regie: Leonhard Koppelmann
Übersetzung: Buki Kim, Siegfried Schaarschmidt, Ingrid Rönsch
Redaktion: Sibylle Becker-Grüll
Technische Realisierung: Ingeborg Kiepert, Angelika Brochhaus, Christoph Bette
Regieassistenz: Thomas Wolfertz
Musik: Henrik Albrecht
Mit Hermann Lause
Nichtsahnend von hinten überwältigt zu werden - das darf mir nicht passieren. Besser, ich bin rechtzeitig auf ihn eingestellt, dann kämpfe ich mit einem Verfolger, den ich vor mir habe. Ein Mensch auf der Flucht. Ein Japaner in Mexiko, der sich illegal mit medizinischen Gelegenheitsjobs durchs Leben schlägt, erzählt einem Patienten seine Geschichte. Da dieser, ein Landsmann, eine Zahnoperation erdulden muss, wird es ein Monolog. Von Geburt an ausgegrenzt, spürt er schon als Kind die instabile Besonderheit seiner Existenz. Erst recht nach der Naturkatastrophe, die seine gesamte Familie auslöscht, weist ihm die Dorfgemeinschaft Rollen zu, die seinen Bedürfnissen nach Geborgenheit und Entfaltung widersprechen. Ob als allgemeiner Liebling gehätschelt oder als Sündenbock gemieden, stets bekräftigen diese Zuschreibungen sein Außenseitertum. Um endlich Hass und Forderungen zu entgehen, wählt er das Leben der Verfolgten - mit der Vision, einmal selbst ein Dorf für Ausgegrenzte zu gründen.
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