Radio:Tipp
des Teams der Hörspiel-Freunde
Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele,
die in den nächsten Tagen gesendet werden.
Die Empfehlung für den
21.03.2012
Ab 21.30 Uhr sendet
den ersten Teil des Hörspiels
Stiller
nach Max Frisch
(Teil 2 in der Folgewoche)
Produktion: NDR 2011
Regie: Norbert Schaeffer und Roman Neumann
Musik: Martina Eisenreich
Länge: 176 Minuten
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Mitwirkende:
Stiller: Samuel Weiss
Julika: Karin Pfammatter
Staatsanwalt: Michael Neuenschwander
Sibylle: Ursina Lardi
und Lukas Holzhausen, Siegfried W. Kernen, Andreas Krämer, Hannes Stelzer,
Roger Stilz, Hans-Rudolf Twerenbold, Sybille Wahnschaffe
Ein Mann mit amerikanischem Pass wird bei seiner Einreise in die Schweiz wegen Spionage-Verdachts arretiert.
Man hält ihn für den verschollenen Schweizer Bildhauer Anatol Ludwig Stiller.
Der Inhaftierte leugnet das, stattdessen beginnt er zu konfabulieren,
erzählt seinem Wärter abenteuerliche Geschichten von einem Leben in Mexiko,
in dem er gleich mehrere Morde verübt haben will.
In der Zwischenzeit bezeugen immer mehr
Freunde und Bekannte, selbst die verlassene Ehefrau Julika, seine Identität.
Julika wurde von Stiller in einem Lungensanatorium zurückgelassen,
nachdem seine Affäre mit einer jungen Frau gescheitert war.
Doch immer noch beharrt der Inhaftierte: "Ich bin nicht Stiller".
Erst nach diversen Manövern ist er zu einem Geständnis bereit.
Was bedeutet Identität? Wie kommt sie zustande? Ist sie unumstößlich oder wandelt sie sich?
Was Frisch vor 55 Jahren literarisch durchspielte, hat die Neurobiologie heute bestätigt: das Ich ist nichts Festes.
Der Mensch ist nie, was er einmal war. Und natürlich ist Stiller er selbst.
Doch ist er stets auch der, der er sein könnte, sein wollte und kurzzeitig auch ist.