Die drei ??? und das Riff der Haie (30)

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    Die drei ??? (fast) auf hoher See, Teil 1: Spannend inszenierte und gut umgesetzte Geschichte mit etwas ernsterem Hintergrund als sonst.


    Die Story


    Protestaktionen gegen die Fertigstellung einer Ölbohrplattform in der Nähe der Küste bringen die drei Detektive zu ihrem nächsten Fall - und der beginnt zunächst einmal mit dem seltsam hohen Kraftstoffverbrauch des Führungsschiffes, der "Windrose". Die Nachforschungen bringen die drei ??? dann allerdings auf die Spur eines vergessenen japanische U-Bootes, das wenige Wochen nach Pearl Harbor das Feuer auf das amerikanische Festland eröffnete - und auf eines Familiendramas, welches Justus, Bob und Peter in gehörige Bedrängnis bringt...


    Die Folge ist ein wenig untypisch für die "Drei ???", spielen doch hier einige sozialkritische Aspekte mit herein, wie etwa das immer noch aktuelle Thema "Umweltschutz" und eine leichte Anlehnung an historische Ereignisse. Atmosphärisch dicht inszeniert ist jedoch löblicherweise kein moralischer Zeigefinger hörbar - statt dessen wird auch in dieser Folge wieder das mysteriöse Element, Markenzeichen der Serie, in Form eines scheinbaren Seeungeheuers mit eingebaut.
    Langweilig wird die Folge zu keiner Minute und gehört gerade auch wegen der nicht zu unterschätzenden Meeres- und Wetterszenen zu den besten Folgen der Serie.


    Die Sprecher


    Karl Walter Diess als rauher, aber dennoch freundlicher Käpt'n Jason ist die Idealbesetzung! Der ruppige Seebär kommt ausgezeichnet daher und man merkt nicht, daß jemand einfach im Studio vor dem Mikrofon sitzt. Ebenso gut bringt Henry Kielmann "seinen" Mr Crowe rüber. Torao, gesprochen von Rüdiger Schulzki, klingt anfangs zwar ein wenig aufgesetzt, gegen Ende, als er jedoch die Maske fallen läßt, exzellent wie eh und je. Hubert Mittendorf als Yamura ist zwar nur kurz zu hören, darf aber richtig tief losbrummen - sein "Lüüügner!" zählt wohl mit zu den einpräsamsten Wortvortragungen der Serie.
    Peinlich hingegen sind die "Demonstranten" ausgefallen. "Raus hier - hier steh'n wir! Vordere Reihe: Runter auf den Boden." Grausam! Allerdings ist diese "Demonstration" nur im Hintergrund eingespielt und nach ein paar Sekunden eh wieder verschwunden. Da kann man froh sein, daß der "Polterer" Lothar Grützner als Mr Hanley dann zur "Abrechnung" die Leutchen erstmal als "Spinner" abstempelt, gepaart mit demonstrativer Aufreizung, daß er auf ein paar lausige Fische gern verzichten kann - genial! Trotz der wohl peinlichsten Demonstration nach, bzw. vor Folge 61, "Die Rache des Tigers" ("Jugendfarm - das hat Charme!"), immer noch "Sehr gut(-)".



    Die Musik


    Wie will man die geniale Musik der alten Version ersezten? Eigentlich gar nicht - und deshalb gilt auch hier wie für fast alle alten Folgen: Wer die Teile mit der Originalmusik zu einem günstigen Kurs ersteigern oder sonstwie erstehen kann, der sollte zugreifen. Doch auch in der Neuauflage macht die Folge im musikalischen Bereich nicht den schlechtesten Eindruck, da größtenteils nur Musiken aus der Ära Anfang der 90er Jahre verwendet wurde ("Knight Rider", "Airwolf") - und die verhilft der Folge dann auch zu einer im Gegensatz zur alten Version größtenteils düstereren Atmosphäre.



    Die Effekte


    Hier gibt es mal ein paar Effekte meer(!) - denn einen großen Teil der Folge verbringen die drei ??? nun einmal auf dem Ozean und zwar inklusive Hurricane! Das Ganze kommt sehr gut rüber und fördert zusammen mit der guten Musik die Atmosphäre sehr gut.



    Fazit


    Anders - aber nicht schlechter: "Das Riff der Haie" ist eine etwas ernstere "Drei ???"-Folge, die vor allem durch die unheimlich dichte Atmosphäre und vielen spannenden Momente aufwartet. Diese Folge sollte in keiner "Drei ???"-Sammlung fehlen!