des Teams der Hörspiel-Freunde
Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.
Die Empfehlung für
Sonntag, 05. Juni 2016
Ab 18:20 Uhr sendet
Tauben im Gras
von Wolfgang Koeppen
Produktion: hr / SWR / WDR 2009
Regie: Leonhard Koppelmann
Musik: Günter Lentz
Spieldauer: 101 Min.
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Mit: Erzähler 1: Ulrich Noethen
Erzähler 2: Siemen Rühaak
Erzähler 3: Walter Renneisen
Erzähler 4: Werner Wölbern
Erzähler 5: Jens Harzer
Erzähler 6: Timothy Peach
Erzähler 7: Markus Scheumann
Erzähler 8: Felix von Manteuffel
Erzählerin 1: Andrea Wolf
Erzählerin 2: Regine Vergeen
Erzählerin 3: Imogen Kogge
Erzählerin 4: Leslie Malton
Erzählerin 5: Renate Schroeter
Philipp: Martin FeifelEmilia: Sascha Icks
Odysseus: Oscar Pearson
Josef: Axel Eichenberg
Susanne: Susanne Böwe
Washington Price: Calvin E. Burke
Carla: Christiane Roßbach
Frau Behrend: Irm Hermann
Christopher: Wolfram Koch
Heinz: Moritz Pliquet
Ezra: Marian Funk
Richard: Tom Zahner
Mr. Edwin: Berthold Toetzke
Henriette: Anke Sevenich
Kay: Chris Pichler
sowie Heinrich Giskes, Sylvia Heid, Hartmut Volle, Judith Niederkofler, Friederike Ott, Marios Gavrilis, Matthias Hohn, Matthias Scheuring
Musiker: Jürgen Seefelder (Saxophon), Jürgen Schwab (Gitarre), Günter Lenz (Bass)
"Kahlschlag", "Stunde 0" - so lauteten die Schlagworte der bundesrepublikanischen Literatur ab 1945, die auf die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs mit poetischer Einfachheit reagierte. Ihre Wege führten zumeist in die ästhetische Provinz. Wie aber mit den Mitteln der Moderne die neuen deutschen Wirklichkeiten präzise und zugleich poetisch zu beschreiben sind, zeigt Wolfgang Koeppens Romantrilogie "Tauben im Gras" (1951) "Das Treibhaus" (1953)" und "Tod in Rom" (1954). Zum 60. Jahrestag der Gründung der BRD rückt das Gemeinschaftsprojekt von hr, SWR und WDR die Romane ins Zentrum der Diskussion. "Tauben im Gras" spielt am 20. Februar 1951 in einer Großstadt der amerikanischen Besatzungszone. Es könnte München sein. Das Wirtschaftswunder zeigt seine ersten Früchte, die Faschisten und ihre Mitläufer spielen Demokratie, die Amerikaner glauben an eine humane Zukunft Deutschlands, der Kalte Krieg bedroht die Gegenwart. Über eine mosaikartige Szenenfolge gleiten die Protagonisten wie eine Taubenschar scheinbar zufällig durch den Tag. Sie begegnen sich alle am Abend - und sie erleben ein Aufflammen der alten Bereitschaft zu Rassismus und Gewalt.
Wolfgang Koeppen, geboren am 23. Juni 1906 in Greifswald, starb am 15. März 1996 in München. 1962 erhielt er den Büchner-Preis.