Geister-Schocker Nr. 19 - Der Götze vom anderen Stern (Romantruhe Audio)

  • Eigentlich könnten Sandra und Rick McCourtney (Marie Bierstedt und Michael Che-Koch) nicht glücklicher sein, denn sie werden Eltern. Doch dann wird Rick immer sonderbarer, er stellt seltsame Bedingungen und das Kind müsse ja unbedingt in Storeyville aufwachsen. Angeblich sei der Grund, dass man dann das Erbe von Ricks Onkel bekommen würde, doch hinter der ganzen Sache scheint etwas anderes zu stecken. Was hat dies alles mit der Sekte zu tun, die in Storeyville beheimatet ist? Und welche Verbindung gibt es zum Meteoriten, der vor 50 Jahren in der Nähe einschlug?


    - Meinung -


    Da hat sich Earl Warren aber eine sehr wilde Geschichte einfallen lassen, die wiederum kaum ein Klischee auslässt und Gruseltrash in Reinkultur präsentiert. Ist das schlecht? Das würde ich nicht behaupten, denn wenn man sich auf diese Story einlässt, dann dürfte man sich nicht ganz eine Stunde lang gut unterhalten fühlen. Man soll dafür aber auch definitiv eine Affinität für derartige Geschichten mitbringen, sonst kann es gut sein, dass man aus dem Lachen und Kopfschütteln nicht mehr raus kommt. Außerirdische Kreaturen treiben in einem kleinen Kaff ihr Unwesen und wollen natürlich das Baby der Frau, die mit einem ihrer Anhänger verheiratet ist, logisch. Das klingt schon sehr bizarr, dazu kommt noch, dass ich das Verhalten Sandra McCourtneys in keinster Weise nachvollziehen kann, stellenweise ist sie so unglaublich naiv, aber hätte sie normal und verständlich gehandelt, dann hätte es wohl erst gar keine Handlung gegeben und das Hörspiel wäre vorzeitig beendet worden. Das Ende war mir dann auch eine Spur zu kitschig und roch so übelst nach Happy End, etwas weniger Schmalz hätte in keinster Weise geschadet. Wie dem auch sei, einer der besseren Vertreter dieser Reihe und man kann diese Folge gut hören, es geht auch durchaus spannend zu, wenn auch wenig gruselig.


    Eine gute Sprecherriege, wobei ich die Dialogführung manchmal als etwas steif empfand, schlecht sind die Leistungen aber nicht. Nur würde ich mir manchmal wünschen, dass es in diesem Bereich etwas lebendiger zugehen würde. Die Hauptrollen werden von Marie Bierstedt und Michael-Che Koch überzeugend gesprochen und mit Karlheinz Tafel ist auch der Stammerzähler wieder mit von der Partie, der ebenfalls einen souveränen Eindruck hinterlässt. Am besten haben mir hier jedenfalls Marie Bierstedt und Peter Groeger als Dr. Hobbson gefallen, nicht verkehrt ist auch der Auftritt Walter Gontermanns als Boyd Böttrich, wobei ich mich gefragt habe, wie es einen derartigen Namen in den Staaten geben kann, aber nun gut. Weitere bekannte Sprechern dürften Thomas Danneberg, Victoria Sturm, Barbara Stoll, Mario Hassert und Co. sein, in dieser Hinsicht kann man mit dieser Produktion gut leben.


    Witzig, dass die Untermalung im Booklet angesprochen wird, denn ausgerechnet mit der bin ich gar nicht zufrieden. Für mich sind die viel zu modernen Klänge ein Grund dafür, warum hier keine Gruselstimmung aufkommen will. Hätte man klassischere Stücke und Atmos eingebaut, wäre dies sicherlich der Fall gewesen, so hat man aber an der Geschichte vorbei komponiert.


    Es wird sogar ein Bonus geboten und zwar in Form einer Kurzgeschichte von Peter "Malcolm Max" Menningen, aber da diese gerade mal eine Spielzeit von deutlich unter 10 Minuten hat, sollte man diese auch nur als genau das werten, einen Bonus!


    Eine der besseren Folgen der letzten Zeit, auch wenn hier nicht alles Gold ist was glänzt. Sicher, die Handlung ist und bleibt Trash, nicht jeder Sprecher ist gut drauf, die Untermalung hätte viel passender sein können, damit auch Gruselatmo aufkommt, doch alles in allem kann man mit dieser Folge ganz gut leben und Fans der Reihe dürften auf ihre Kosten kommen

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