RadioTipp 1984

  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Sonntag, 25. Dezember 2016


    Ab 18:20 Uhr sendet

    SWR 2

    1984 Teil 1

    von George Orwell

    Produktion: RIAS-SWF 1977
    Regie: Manfred Marchfelder
    Musik: Friedrich Scholz
    Spieldauer: 75 Min.

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    Mit: Ernst Jacobi, Angela Winkler, Dieter Borsche, Helmut Käutner, Erich Schellow, Edgar Ott, Klaus Herm u. a.

    Im Jahre 1949 erschien George Orwells letzter Roman. Er zeigt eine fiktive Welt des Jahres 1984: Es herrschen drei Supermächte, Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Nach außen führen sie einen Scheinkrieg gegeneinander, nach innen unterdrücken sie ihre Völker. In London, der Hauptstadt Ozeaniens, herrscht eine Partei-Oligarchie, unterteilt in den "inneren" und den "äußeren" Bereich, optisch an den schwarzen oder blauen Overalls zu unterscheiden. Von allen Wänden starrt das Bild des "Großen Bruders", eines fiktiven Parteiführers, dessen allgegenwärtige Präsenz den Alltag von Ozeanien bestimmt. Selbst die Gedanken der Staatsbürger werden von einer Gedankenpolizei überwacht. Winston Smith, der mit vielen anderen Mitgliedern der "äußeren" Partei im "Wahrheitsministerium" an der systematischen Verfälschung der Geschichte arbeitet, lehnt sich innerlich gegen das autoritäre System auf. Er flieht in die Erinnerung, aber die bereits verfälschte historische Wirklichkeit lässt keine klaren Erinnerungsbilder mehr aufscheinen.
    "4. April 1984" schreibt Winston Smith und weiß erst einmal nicht weiter. Den ganzen Tag hat er als Registrator im Wahrheitsministerium Dokumente gefälscht, nun will er ein privates Tagebuch führen. Mit dem ersten Eintrag beginnt ein mühsamer Versuch der Auflehnung. Er sucht in der von der Partei unablässig eliminierten Geschichte nach seiner Identität als Mensch. Gemeinsam mit seiner Geliebten Julia versucht er, die vom Staat des "Großen Bruders" George Orwell beseitigte Menschlichkeit aus Restbeständen der Erinnerung und des Gefühls zu rekonstruieren. Doch ihr vermeintlicher Schutzraum erweist sich als Falle, die beiden werden gefoltert und umerzogen im Sinne der Partei.

    George Orwells totalitäre Schreckensvision entstammt ebenso der Enttäuschung über die Degeneration der sozialistischen Oktoberrevolution zur stalinistischen Diktatur wie der Erfahrung des europäischen Faschismus der 30er und 40er Jahre. Das Buch spricht eine Warnung aus: es gibt ein Zu spät der Geschichte; wenn Freiheit und Unfreiheit nicht mehr unterscheidbar sind, wenn Hoffnung nicht mehr wiederherstellbar ist, dann gibt es keine Geschichte mehr, dann ist der Mensch bei lebendigem Leibe tot.
  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde

    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.

    Die Empfehlung für
    Montag, 26. Dezember 2016


    Ab 18:20 Uhr sendet

    SWR 2

    1984 Teil 2

    von George Orwell

    Produktion: RIAS-SWF 1977
    Regie: Manfred Marchfelder
    Musik: Friedrich Scholz
    Spieldauer: 47 Min.

    [amazon]3898132617[/amazon]

    Mit: Ernst Jacobi, Angela Winkler, Dieter Borsche, Helmut Käutner, Erich Schellow, Edgar Ott, Klaus Herm u. a.

    Im Jahre 1949 erschien George Orwells letzter Roman. Er zeigt eine fiktive Welt des Jahres 1984: Es herrschen drei Supermächte, Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Nach außen führen sie einen Scheinkrieg gegeneinander, nach innen unterdrücken sie ihre Völker. In London, der Hauptstadt Ozeaniens, herrscht eine Partei-Oligarchie, unterteilt in den "inneren" und den "äußeren" Bereich, optisch an den schwarzen oder blauen Overalls zu unterscheiden. Von allen Wänden starrt das Bild des "Großen Bruders", eines fiktiven Parteiführers, dessen allgegenwärtige Präsenz den Alltag von Ozeanien bestimmt. Selbst die Gedanken der Staatsbürger werden von einer Gedankenpolizei überwacht. Winston Smith, der mit vielen anderen Mitgliedern der "äußeren" Partei im "Wahrheitsministerium" an der systematischen Verfälschung der Geschichte arbeitet, lehnt sich innerlich gegen das autoritäre System auf. Er flieht in die Erinnerung, aber die bereits verfälschte historische Wirklichkeit lässt keine klaren Erinnerungsbilder mehr aufscheinen.
    "4. April 1984" schreibt Winston Smith und weiß erst einmal nicht weiter. Den ganzen Tag hat er als Registrator im Wahrheitsministerium Dokumente gefälscht, nun will er ein privates Tagebuch führen. Mit dem ersten Eintrag beginnt ein mühsamer Versuch der Auflehnung. Er sucht in der von der Partei unablässig eliminierten Geschichte nach seiner Identität als Mensch. Gemeinsam mit seiner Geliebten Julia versucht er, die vom Staat des "Großen Bruders" George Orwell beseitigte Menschlichkeit aus Restbeständen der Erinnerung und des Gefühls zu rekonstruieren. Doch ihr vermeintlicher Schutzraum erweist sich als Falle, die beiden werden gefoltert und umerzogen im Sinne der Partei.

    George Orwells totalitäre Schreckensvision entstammt ebenso der Enttäuschung über die Degeneration der sozialistischen Oktoberrevolution zur stalinistischen Diktatur wie der Erfahrung des europäischen Faschismus der 30er und 40er Jahre. Das Buch spricht eine Warnung aus: es gibt ein Zu spät der Geschichte; wenn Freiheit und Unfreiheit nicht mehr unterscheidbar sind, wenn Hoffnung nicht mehr wiederherstellbar ist, dann gibt es keine Geschichte mehr, dann ist der Mensch bei lebendigem Leibe tot.