Old Firehand I +II ist ein grandioses Original von 1975. Die Sprecherliste ist schier unglaublich. Jeder einzelne ist auch noch 10 Jahre später und noch länger häufig bei EUROPA zu hören. Viele Sprecher haben 1975 noch eine andere Stimmfärbung als von den vielen EUROPA-Hörspielen der 80er gewohnt. Dies trifft auf Franz-Josef Steffens zu, der herausragend Old Firehand spricht. Auch Karin Lieneweg hört man nicht sofort als Tante Mathilda von den drei ???. Reiner Brönneke war für mich nicht sofort raushörbar. Das finde ich sehr angenehm. Wolfgang Kaven kenne ich vornehmlich als TKKG-Erzähler. Bei vielen seiner neueren Auftritte als Sprecher und nicht als Erzähler, klang er für mich vielmals zu distanziert, zu erzählerisch. Vielleicht liegt das an meiner starken Assoziation. Bei diesem Hörspiel klingt seine Stimme etwas heller. Vielleicht viel es mir daher leicht, nicht an den TKKG-Erzähler erinnert zu werden. Konrad Halver ist für mich damals eine großartige Winnetou-Stimme. Heutzutage klingt seine Stimme viel heiserer und wäre nicht mehr so passend.
Neben der tollen, schon zigmal gehörten Handlung (in diversen Vertonungen) reizen mich vornehmlich die Sprecher, die wie gesagt anders klingen als viele Jahre später. Außerdem ist die Musik eine andere, aber deswegen nicht weniger passend. Sie sind vergleichbar mit der aus vielen Kurt Vethake Hörspielen.
Die Geräusche sind nicht sehr detailliert. Überwiegend konzentriert sich das Hörspiel auf die großartigen Sprecher und strahlt dadurch eine große Ruhe au. Es ist eine völlig andere Produktionsart als heutzutage mit, die ihren eigenen Reiz hat.
Das Cover ist farbenfroh und sehr schön. Schade finde ich die Abweichung der Jewel Case Farbe. Bei den Folgen 1-60 war sie Transparent / Silber. Jetzt ist es Transparent / Weiß. Diesen Bruch finde ich unschön. Dieses Silber harmonierte schöner mit dem Schwarz der Vinyl-Optik.
Fazit
Es gibt bei diesem Hörspiel nichts auszusetzen. Grandiose Sprecher, eine tolle Inszenierung, fesselnde Unterhaltung.