Beiträge von teekay

    Pater Brown Box. Der vierte Fall faengt Grusel-Trashig an und erinnert an TKKG's 'Vampir der Autobahn'; wiederum werden Sprecher knapp ueber dem Amateur-Niveau eingesetzt. Ich kapiere es einfach nicht, wieso man so etwas abliefert...

    Ob da wohl auch Original-MUSIK dabei ist?! Wahrscheinlich nicht...dann sind 45 Euro ein stolzer Preis fuer ein paar 'Original Illustrationen' die man doch auch von den Kassetten her kennt...Europa kennt aber wohl kaum eine Grenze, wenn es darum geht mit 'Nostalgie' Kohle zu machen.

    Sherlock Holmes 2: Wieder zu wenig Holmes und zu viel Aylmer Vance-Titania muss klarer die Indentitaet von Holmes und Watson heraus arbeiten; das ist ja kein Gruselkabinett-Spin-Off-so gut die Folgen auch meistens sind. Und so knackig war der Spuk im Pfarrhaus nun auch nicht-ganz klares Steigerungspotential!

    Dritte Folge der aktuellen Pater Brown Box-ein Giftmord und das Gefuehl diesen Fall schon 189 mal bei Maritim in diversen Serien gehoert zu haben. Da bleibt nichts haengen...naja, sind ja nur noch 3 mehr...

    Ich quaele mich gerade durch die aktuelle Pater Brown Box. Der erste Fall war 08/15 wie viele der frueheren Faelle, der zweite Fall ist ungewoehnlich schlecht produziert fuer Maritim-Verhaeltnisse. Man bekommt echt den Eindruck, dass denen alles egal geworden ist :(

    Meine Rezension:
    Die erste Folge der neuen Titania-Vertonungen laesst eindeutig Spielraum nach oben zu, denn trotz einer gewohnt professionellen Umsetzung bleibt vorallem Holmes relativ blass, fast lethargisch, im Hintergrund und gibt sich fast schon nonchalant, dass er eines der groessten Verbrechen der Neuzeit nicht loesen konnte. Die Suche nach Watson im Londoner Eastend bildet einen guten Einstieg und man findet einen geschickten Trick, warum Watson am Ende wieder bei Holmes und Mrs. Hudson (Regina Lemnitz mit groesserem Sprecherpart) in die Baker Street einziehen. Aber ermitteln tut er dann doch nicht, der groesste Detektiv aller Zeiten. Watson bemerkt zum Ende hin sehr richtig, dass Holmes eher wie ein Zuschauer wirkt und seine Genialitaet ueberhaupt nicht ins Spiel kommt. Sicherlich tut ein bescheidenerer Holmes auch mal gut, der nicht gleich beim ersten Blick erkennt, dass die Schnitte von einem oesterreichischen Skalpell die vorallem an Osttiroler Universitaeten im Jahr 1870 von Professor Oberthuer benutzt wurden (oder wie er es sonst eben so herleitet...) zugefuegt wurden, aber das Holmes so gar nicht seinen klugen Kopf einsetzt ist ungewoehnlich. Der Fokus liegt auf den grausigen Morden und der Hilflosigkeit der Polizei. Dass Titania es wie immer gut hinbekommt das viktorianische England klanglich entstehen zu lassen und Tennstedt (Holmes), Bierstedt (Watson), Stark (Inspektor) und Lemnitz (Mrs. Hudson) gute Sprecher sind muss einem aber kein weiterer Hoerspielkauf wert sein. Um auf dem hart umkaempften Holmes-Hoerspielmarkt zu punkten muss man in den naechsten Folgen deutlich zulegen. Auch wenn die Fan-Boys und -Girls schnell wieder 5 Sterne verteilen bin ich mit 2 eher zurueckhaltend.

    Ja.
    Fuer mich ist das vorallem bei Europa der Fall wo ich zwar einerseits viel erwarte im Bereich der klassischen Serien, aber eigentlich genau weiss, dass da wenig kommt und kommen wird. Die Serien haben immer mal wieder eine gute Folge oder eine tolles Jubilaeumsspecial, aber im Grossen und Ganzen werden meine Erwartungen enttaeuscht und auch wenn der 'Bauch' hofft weiss der 'Kopf', dass die Fan-Meinung wenig zaehlt, solange die Absatzzahlen einigermasse stimmen. Bei Maritim ging mir das aehnlich, wo ich bei neuen Hoerspielen und Serien viel erwartet habe und dann schnell klar wurde, dass da vieles nach dem gleichen Schema ablaeuft-nicht schlecht, aber netuerlich wenig innovativ oder 'frisch'. Aber dann kommt der Punkt wo der naechste sagt 'Aber was erwartest du denn auch von den grossen Labeln?!'-wahrscheinlich zu viel...

    Ich denke, dass in jedem Kulturbereich schnell vor einer sich selbt erfuellenden Prophezeihung steht: Bringt man Mittwoch Abends nach 23 Uhr eine tolle Dokumentation auf Arte kann man am Ende leicht sagen 'Siehste-will ja keiner sehen'. Produziert man aufwaendige Hoerspiele die am Ende vielleicht auch mal ca. 20 Euro kosten kann man auch wieder leicht sagen 'Anspruch verkauft sich nicht'. In beiden Faellen glaube ich, dass man Zuschauern und -hoerern durchaus mehr zumuten kann, man sich aber schnell in der 'anspruchvolles Nischenprodukt' Zwickmuehle befindet. Die vermeintliche oder tatsaechliche Hemmschwelle zum Kauf fuer Produktionen 'mit Hirn' kann man nicht ohne weiteres tiefer legen-Dieter Bohlen sagt halt nicht 'Sven Stricker Hoerspiele sind voll geil' und bei Thomas Gottschalk sitzt eben der echte George Clooney und nicht Detlef Bierstedt...wenn man anspruchsvolle Produktionen macht, dann muss man Verkaufserwartungen bescheiden halten-und wieder steht man vor einer sich selbst erfuellenden Prophezeihung.

    Ich wuerde die Frage auch vom Medium abhaengig machen: Auf der einen Seite gibt es ja keinen auch noch so anspruchsvollen Stoff der es nicht in ein HOERBUCH schafft. Alte Klassiker, komplizierte Serien und Sagen, 28 Stunden Buddenbrooks-es gibt ja wirklich fuer jeden Geschmack anspruchsvolle Hoerbuecher. Thriller (Wallander, Val McDermid), Fantasy (20 CD-Lesung Frank Schaetzig), deutsche und internationale Autoren. Setzt man die gleichen Stoffe als (aufwendige, toll inszenierte) HOERSPIELE um gibt es oft Schwierigkeiten. Es gibt also offennar einen Markt fuer Hoerbuecher die teilweise erhebliche Aufmerksamkeit erfordern (Dostojewski zum 'berieseln'?!)-aber offenbar nicht genug Erwachsene, die beim Medium Hoerspiel zugreifen-auch wenn anspruchsvolle Stoffe in 60-120 Minuten spannend umgesetzt werden. Ich finde das auch schade, wuerde aber die 'Schuld' eher darin sehen, dass nicht genug neugierige Erwachsene die nicht 'Kassettenkinder' sind/waren heute zu Hoerspielen greifen und nicht darin, dass 'Anspruch' nicht gewuenscht wird.

    Interessante Gedanken. Ich kann Deinem Tenor im Prinzip zustimmen, bin aber etwas zurueckhaltender was die linerare Entwicklung von 'wird immer schlechter' angeht. Es sind immer mal wieder ein paar Highlights (30, 36, 40) fuer mich dabei, aber so richtig umgehauen haben mich jetzt die neuesten Folgen auch nicht, da haste schon recht. Ich glaube jede Serie stoesst an ihre Grenzen, wenn sie in einer 'unrealistischen' Blase stattfindet: Die Lady hat keine Hobbies oder Freunde, Vivien hat keinen Mann oder Job und Inspector Miller hat auch keinen Mann ;) oder eine Frau oder ein Hobby. Es muessen also dauernd Morde passieren ;)...Vivien und Max sind sich naeher gekommen, aber im Moment passiert privat gar nichts und Tim Denham ist zwar nett anzuhoeren, aber er ist auch irgendwie nur 'da'. Allerdings glaube ich, dass Fans der Serie (wie ueberall auch) eher konservativ sind: Herz-Schmerz oder Fortsetzungsgeschichten sind eventuell schwer 'vermittelbar', weil man nach ueber 40 Folgen sich eingehoert hat. Die Serie hat Potential und schneidet im Vergleich nach wie vor gut ab und die Hauptsprecher sind so gut, dass man denen mehr abverlangen kann-aber in Rocky Beach auf'm Schrottplatz darf sich ja auch nach 40 Jahren noch nichts aendern. Was koennte ich mir vorstellen? Urlaubsfolgen mal ganz anders (ausserhalb UK)? Vivien und Miller lassen es krachen? Ein junger Neuzugang (Tim's Sohn/Tochter/Verwandte)?

    TKKG 174: Der leichte Aufwaertstrend ist gestoppt. Minninger's Neuerzaehlung von 'Wer raubte das Millionenpferd?' ist ziemlich belanglos mit teilweise verkrampfter Weihnachtsatmo :(

    Die alten Sachen neu und exklusiv als digitalen Download anzubieten kann ja auch Teil eines 'umfangreichen Sortiments' sein. Warum hier nun ein Feuerwerk an neuen Serien und Produktionen abgebrannt werden soll kann ich erstmal nicht nachvollziehen, denn die vermeintliche oder tatsaechliche Krise ist ja nach 9 Monaten Stille nicht einfach vorbei-oder wollen jetzt die grossen Ketten ploetzlich wieder CDs im Regal haben?!

    @ Detlef: Sehr richtig. EUROPA kommt seit 40 Jahren ohne Zahlen, prozentuale Veraenderungen oder dergleichen aus. Transparenz, Diskussionsbereitschaft etc. sind da Fremdworte-aber solange die Leute brav die Produkte der 'Maerchenkoenigin' kaufen ist ja alles gut...warum kann man denn nicht schreiben 'die 500 (oder wie viele auch immer) Kassetten pro TKKG-Folge lohnen sich nicht'? Wie auch immer, meine letzte Kassette war ein Ebay-Kauf mit anschliessender Digitalisierung und das ist echt Arbeit...

    Das war aber auch irgendwie ein anderes Maritim, finde ich. Da vermittelte man noch sowas wie "Aufbruchstimmung" bzw. ging da noch was, das hat sich ja in kürzester Zeit geändert.


    Cherusker : Du meinst die direkt von Maritim? Tja, schwer zu sagen. Wenn Maritim sich mal dazu äußern würde...


    Hatte Friedel nicht beim Hoerspieltalk geschrieben, dass er im Fruehsommer Peter Groeger nach einer Theaterauffuehrung gesprochen hat und der nichts von neuen Holmes-Sprachaufnahmen wusste? Das klang jetzt nicht nach Verschweigen eines Geheimprojektes, sondern ganz offen. Bisher bleibt Maritim den Beweis schuldig, dass sie ueberhaupt neue Hoerspiele produzieren. Brown, Rutherfurt und Holmes kommen zwar mit neuen Veroeffentlichungen, aber das koennen genau so gut 'Konserven' sein.

    Sherlock Holmes 58 & 59: Der 'Tod' und die 'Wiederauferstehung' von Holmes sind gewohnt gut in Szene gesetzt, bleiben aber voll und ganz dem Stil der Serie treu-also eher kammerspielartig als Action-Feuerwerk. Gute Unterhaltung, die vielleicht bewusst darauf verzichtet einen Hoehepunkt zu kreiren. Groeger und Rohde sind ein tolles Gespann, aber irgendwie bin ich fast froh das ein Ende in Sicht ist...

    Detektiv Clipper 1&2: Europa Old-School von 1976-kannte ich als Kind nicht und so richtig will der Kult-Funke nicht ueberspringen; Volker Brandt und Harald Pages waren jung auch gut ;). Muss aber keine Sammlung komplettieren...

    Zitat

    Nutzer von kino.to gehen überdurchschnittlich oft ins Kino...
    ..und kaufen teurere Karten - Aus dem Giftschrank der Konsumforschung: Eine Umfrage über kino.to-Nutzung wird von der Branche versteckt


    Nutzer der kürzlich staatsanwaltschaftlich vom Netz genommenen Video-on-demand-website kino.to und anderer, vergleichbarer sogenannter "illegaler Downloadseiten" gehen weit häufiger ins Kino als der Durchschnittsbürger. Dies belegt eine Studie, die bereits vor einiger Zeit von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) unternommen wurde. Das Brisante an dieser Studie: Sie führte zu Ergebnissen, die der GfK, die als Lobbyist großer Medienkonzerne unter anderem für die Ermittlung von Einschaltquoten zuständig ist, derart unangenehm sind, dass sie nicht publiziert wurde. Seit Fertigstellung wird die Studie unter Verschluss gehalten


    http://www.heise.de/tp/blogs/6/150152



    Ich erinnere mich auch an eine aehnliche Studie aus Grossbritannien wo es sinngemaess hiess, dass Konsumenten illegal heruntergeladener Musik trotzdem Geld fuer Konzerte, Specials, Musik DVDs o.ae ausgeben.


    Und bevor der Sturm der Kritik losbricht: Ja, mir ist klar, dass man die globale Film- und Musikindustrie nicht 1:1 auf den Hoerspielmarkt uebertragen kann. Es ergibt sich doch aber zumidest die Frage, ob nicht auch bei Hoerspielkonsumenten ein 'Mischverhalten' vorliegt, also dass illegale Downloader durchaus auch Hoerspiele kaufen, Labels unterstuetzen und in den Markt investieren. Mir ist klar, dass es bei kleinen Labels auf jeden legalen Verkauf ankommt und die oft nur ein Produkt, naemlich das Hoerspiel, haben. Trotzdem: Ich finde die schwarz-weiss Argumentation 'Downloader wollen alles kostenlos' vs. 'richtige Fans zahlen immer/alles' zu holzschnittartig. Ich habe eher einen 'aufgeklaerten Konsumenten' im Kopf, der online-affin ist, vielleicht auch mal - Gott bewahre! - ein altes Hoerspiel runterlaedt und dann bei Itunes eine neue Produktion unterstuetzt. Die Erfahrungen aus der Film- und Musikindustrie legen zumindest den Verdacht nahe, dass es ein komplizierteres Netzwerk von Nehmen und Geben gibt in dem sich die 'Generation online' aufhaelt. Vielleicht haben einige der Probleme auf dem Hoerspielmarkt auch damit zu tun, dass der Markt weniger dynamischer bzw. konservativer ist, denn, ja, ich finde es etwas albern, dass Europa teilweise sogar noch Kassetten von Neuerscheinungen anbietet.

    Die Positionen sind ja soweit klar abgesteckt, aber was mich ein bisschen wundert ist, dass sich die Diskussion einzig und allein um das 'Endprodukt' 'Tontraeger' dreht. Da scheint man mir doch in anderen Bereichen, wo die digitale Kultur erheblichen Einfluss hat, schon weiter zu sein. Konzerte, Festivals und 'events' erfreuen sich doch in der Musik-Industrie grosser Beliebtheit-vom Verkauf einer CD/download kann doch kaum eine Band leben. Journalisten und andere Autoren schreiben kostenlos um sich als 'Marke' zu etablieren bevor sie Seminare anbieten, auf Tagungen sprechen oder Buecher verkaufen. Vielleicht muss man sich einfach vom Tontraegerverkauf als einzige Einnahmequelle verabschieden? In Ansaetzen gibt es das ja bereits: Hoerplanet-Studioevent, Record Release Parties, Sonderberg-Live-Lesungen und natuerlich auch Drei Fragezeichen (die mit Sicherheit zu den am meisten illegal runtergeladenen Hoerspielen zaehlen) Strandparties. Oder Andi Meisfeld T-Shirts und partizipative Crowdfunding-Projekte...Hoerspielseminare und workshops, Blogger, die mal nicht nur/ueberwiegend Rezensionen und Release dates publizieren-ich glaube, dass da mehr Moeglichkeiten bestehen auch wenn der Hoerspielmarkt relativ klein und eher 'introvertiert' ist. So koennte man trotz illegaler Downloads den Fans 'Geld aus der Tasche ziehen', denn die Erschliessung ganz neuer Ziel- und Kaeufergruppen erscheint ja doch schwierig. Warum traut man sich denn nicht mal bei einer ???-Party zu fragen, wer denn schon mal illegale ??? und/oder andere Hoerspiele runtergeladen hat und trotzdem bereit ist fuer ein Autogramm der Sprecher zu bezahlen? Das ist natuerlich mit Arbeit und 'Vorschuessen' (Zeit ist auch Geld...) verbunden. Ich sehe z.B. Parallelen zwischen kleinen Labels und Lokaljournalimus: Sich nur auf das 'Kerngeschaeft' zu konzentrieren (die CD/der Artikel) ist schwierig und man muss viel unentgeltliche Arbeit reinstecken. Aber auf bessere Zeiten und hoehere Zeilenhonorare zu warten ist muessig genau so, wie eine Kalkulation die darauf basiert, dass das illegale Runterladen 'aufhoert' und zurueckgeht. Man muss ein gutes Produkt haben, klar, denn nur 'Dampfplauderei' hilft nicht, aber ich habe den Eindruck, dass man sich noch mehr der '2.0'-Welt oeffnen koennte, auch wenn es ja bereits kontroverse Diskussionen gibt, wenn man z.B. (legale) Downloads nur anspricht ;)...


    Was genau? :D


    Die als digitalen Download zu veröffentlichen. Man, den alten Scheiß kriegst du an jeder Ecke nachgeworfen.
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    Die als digitalen Download zu veröffentlichen. Man, den alten Scheiß kriegst du an jeder Ecke nachgeworfen.


    Bin ein grosser Scotland Yard Fan und fuer einige der hoeheren Folgen muss man absolute Mondpreise zahlen wenn man Original MCs moechte. Der Download traegt so zumindest zur 'Demokratisierung' bei, wenn man am Inhalt interessiert ist. Highscore verdient mit seinen Veroeffentlichungen Lob und Anerkennung auch wenn das vielleicht nicht die perfekteste aller Welten und Veroeffentlichungen ist.